OWN - Quintessenz Verlags-GmbH CI - Copyright Quintessenz Verlags-GmbH OCI - Copyright Quintessenz Verlags-GmbH TA - Quintessenz JT - Quintessenz Zahnmedizin IS - 2627-9088 (Print) IP - 4 VI - 72 PST - ppublish DP - 2021 PG - 420-429 LA - de TI - Gesichtsschild und Maske in Zahnmedizin, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Physiotherapie und Pflege FAU - Stelzenmüller, Wolfgang AU - Stelzenmüller W FAU - Zeilmann, Maike AU - Zeilmann M FAU - Lisson, Jörg Alexander AU - Lisson J FAU - Kater, Wolfgang AU - Kater W CN - OT - Gesichtsschild OT - Gesichtsmaske OT - Aerosole OT - SARS-CoV-2 OT - COVID-19 AB - Ziel dieser Studie ist es, zu überprüfen, inwieweit Gesichtsschilder – zusätzlich zu FFP2- bzw. chirurgischen Masken – im Rahmen von zahnärztlichen, hals-, nasen-, ohrenärztlichen, physiotherapeutischen Behandlungen und in der Pflege eingesetzt werden sollten. Erstmals wurde in einer Studie von Lednicky et al. lebensfähiges SARS-CoV-2 aus Luftproben eines Krankenzimmers mit COVID-19-Patienten isoliert. Weitere Studien zu Hustenaerosolen und zur Ausatemluft von Patienten mit verschiedenen Infektionen der Atemwege zeigen bei der Aerosolgrößenverteilung, dass Krankheitserreger in kleinen Partikeln (< 5 μm) überwiegen. Diese sind sofort einatembar, was auf die Notwendigkeit eines persönlichen Atemschutzes für Personen in unmittelbarer Nähe von potenziell virulenten Krankheitserregern hinweist. Da Patienten während der Behandlung nicht immer eine Maske tragen können, sollten sie besonders geschützt werden. Es gilt zu überprüfen, ob das Risiko, dass die Ausatemluft eines Therapeuten mit Maske den Gesichtsbereich eines Patienten ohne Maske erreicht und umgekehrt, durch einen Gesichtsschild vermieden werden kann. Unter Einsatz von zwei Verdampfern soll bei einem Therapeuten und einer Patientin die Verteilung der Ausatemluft sichtbar gemacht werden. Im Rahmen von sieben Versuchen wurde überprüft, ob und inwieweit die Ausatemluft den Gesichtsbereich erreicht, ob dies durch ein Gesichtsschild verhindert werden kann und wie sich die Ausatemluft des Therapeuten in Abhängigkeit der Masken und des Gesichtsschildes verhält. Atmet der Therapeut bei inkorrektem Sitz einer FFP2-Maske aus, verteilt sich die Ausatemluft trotz der Maske innerhalb von Sekunden in weiten Bereichen. Mit einer chirurgischen Maske zeigt sich ein vergleichbares Ergebnis. Wird eine korrekt sitzende Maske mit einem Gesichtsschild kombiniert, wird die Atemluft nach unten und hinten abgeleitet. In der Position, die während der Behandlung eingenommen wird, verstärkt sich dieser Effekt. Maske und Gesichtsschild in Kombination reduzieren die Verteilung von Ausatemluft und erhöhen den Schutz von Patienten, die zeitweise keine Maske tragen können. AID - 1141333