OWN - Quintessenz Verlags-GmbH CI - Copyright Quintessenz Verlags-GmbH OCI - Copyright Quintessenz Verlags-GmbH TA - Kieferorthopädie JT - Kieferorthopädie IS - 0945-7917 (Print) IP - 1 VI - 27 PST - ppublish DP - 2013 PG - 73-88 LA - de TI - Original-Fallpräsentation des German Board of Orthodontics and Orofacial Orthopedics FAU - Silli, Silvia M. AU - Silli S CN - AB - Die Kieferorthopädie ist heute in Europa (und weltweit) als eigenständiges Fachgebiet innerhalb der Zahnheilkunde anerkannt. In den meisten europäischen Ländern wird die Ausbildung zum Fachzahnarzt von akademischen Institutionen durchgeführt, viele europäische Universitäten haben das Curriculum des Erasmus- Programms1 übernommen. Nur in zwei EU-Mitgliedsländern (Spanien und Österreich) fehlt bislang eine offizielle, staatlich anerkannte Ausbildungsordnung. Große Unterschiede gibt es in der Struktur der nationalen Gesundheitssysteme, dies hat wiederum Einfluss auf die Art und Weise, wie Kieferorthopädie praktiziert wird. Die freiwillige Zertifizierung durch ein Board (= Ausschuss, Gremium) hat in den USA eine lange Tradition - bereits 1929, vor mehr als 80 Jahren, wurde der American Board of Orthodontics (ABO) eingeführt. Eines der Hauptziele des ABO war und ist die Förderung der Verbesserung der Behandlungsqualität, aber auch die Erhöhung der Professionalität der praktisch tätigen Kieferorthopäden, indem deren Behandlungsergebnisse einer sorgfältigen und umfassenden Prüfung durch eine Expertengruppe unterzogen werden. Der 1996 durch die EOS ins Leben gerufene European Board of Orthodontists hatte gleichermaßen die europaweite Förderung der Qualität der kieferorthopädischen Behandlung zum Ziel, indem ein Qualitätsstandard definiert wurde, "an dem sich Kieferorthopäden unabhängig von nationalen Prüfungsrichtlinien und Beschränkungen freiwillig messen lassen können. Man wollte damit die Kieferorthopäden Europas zur ständigen Weiterbildung motivieren und beabsichtigte, den Bewerbern nach erfolgreicher Zertifizierung zu bescheinigen, dass sie nachweislich hervorragende Praktiker sind"2. Zeitgleich wurden in vielen Ländern Europas (Italien, Frankreich, Deutschland, Österreich etc.) nationale Boards ins Leben gerufen, welche sich im Hinblick auf Inhalt, Anforderungen, Prüfungsverfahren, Bewertungssystem, Organisation etc. mehr oder weniger voneinander unterscheiden. Unser vorrangigstes Ziel ist es, durch die Veröffentlichung von Original-Fallpräsentationen europaund weltweit erfolgreich zertifizierter Kieferorthopäden bei Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, den Ehrgeiz zu wecken, sich ebenfalls durch die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit fachlich verbessern zu wollen - eine durch nichts zu ersetzende, unbezahlbare Erfahrung! AID - 834315