OWN - Quintessenz Verlags-GmbH CI - Copyright Quintessenz Verlags-GmbH OCI - Copyright Quintessenz Verlags-GmbH TA - Int Poster J Dent Oral Med JT - International Poster Journal of Dentistry and Oral Medicine IS - 1612-7749 (Electronic) IP - 5 VI - 18 PST - ppublish DP - 2016 PG - 0-0 LA - en TI - Kerion celsi als Differentialdiagnose einer aggravierten Impetigo contagiosa FAU - Pfeifle, Martin AU - Pfeifle M FAU - Bublitz, Rolf AU - Bublitz R FAU - Weingart, Dieter AU - Weingart D CN - OT - Vaskulitis OT - Infektion OT - Oberlippenschwellung OT - Impetigo contagiosa OT - Erysipel OT - Pathergie Phänomen OT - Thrombophlebitis OT - Phlegmone OT - Herpes Zoster OT - Kerion celsi AB - Einleitung Infektionen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich begegnen uns meist als Infiltrate oder Abszesse mit dentogener Ursache. Mit geringem diagnostischen Aufwand können wir durch eine kausale Therapie schnell zum gewünschten Behandlungserfolg gelangen. Eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dagegen stellen atypisch verlaufende Krankheitsbilder dar, welche in verschiedenen medizinischen Disziplinen beheimatet sind und sich nur schwer einem Erreger zuordnen lassen. Fallbeschreibung In unserer Kasuistik berichten wir über einen immunkompetenten 42-jährigen Patienten ohne Allgemeinerkrankungen, welcher sich mit einer massiven Oberlippenschwellung mit bullös-phlegmonösem Erscheinungsbild vorstellte. Es erfolgte eine ausführliche Diagnostik und interdisziplinäre Abklärung des Krankheitsbildes, welche letztlich zu der Diagnose eines Kerion celsi führte. Hierbei handelt es sich um die Maximalvariante einer Tinea barbae, welche häufig mit ausgeprägter Infiltration, Pustelbildung, Abszedierung und Haarverlust einhergeht. Der Krankheitsverlauf verlief trotz intravenöser und topischer Therapie mit Virostatika und Antibiotika zunächst progredient und es zeigten sich zusätzlich ausgeprägte Thrombophlebitiden an verschiedenen intravenösen Zugangsstellen, sowie ein Befall am rechten Arm. Tropentypische Ursachen und rheumatoide Erkrankungen konnten konsiliarisch ausgeschlossen werden. Ein Erregernachweis gelang trotz mehrfachen Proben nicht, was die Differentialdiagnostik zwischen einem aggravierten Impetigo contagiosa und einem Kerion celsi erschwerte. Das Krankheitsbild wurde zudem von verschiedenen Fachdisziplinen (Dermatologie, Rheumatologie, Inntere Medizin) unterschiedlich eingeschätzt. Unter systemischer und topischer antimykotischer Therapie zeigte sich letztlich ein regredienter Verlauf und erhärtete die Diagnose eines Kerion celsi.Schlussfolgerung Das Kerion celsi ist als Differentialdiagnose in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie häufig erschwert zu diagnostizieren. Es stellt die Maximalvariante einer Dermatophytose dar, geht häufig mit bakteriellen Sekundärinfektionen einher und bedarf einer systemischen Langzeittherapie. AID - 857516