Parodontologie, 1/2022
Seiten: 85-91, Sprache: DeutschGumbatova, Sabina / Spallek, Robert / Vogelsang, Matthias / Ditscher, Sebastian / Maischberger, Christian / Gröger, Sabine
Diskussionsbeitrag des Masterkurses „Parodontologie und Implantattherapie“ der DG PARO und DIUMit zunehmendem Alter tritt eine qualitative und quantitative Veränderung der Immunzellen auf, wodurch die Fähigkeit, effektiv auf Infektionen zu reagieren, abnimmt. Daher können das Alter und das Vorliegen einer Parodontitis eine kumulative und sich gegenseitig verstärkende Wirkung haben. Die Funktion der Chemotaxis und die Anzahl der naiven Lymphozyten verringern sich mit zunehmendem Lebensalter, während die Anzahl der Gedächtniszellen sowie die Produktion proinflamatorischer Zytokine zunehmen, was zur verstärkten Aktivierung von Osteoklasten führen kann. Das Mikrobiom geriatrischer Patienten weist einen signifikant höheren Gehalt an Aktinomyceten und Fusobakterien auf. Epigenetische Veränderungen begleiten das Altern auf genetischer Ebene und sind gekennzeichnet durch Genominstabilität, Proteasen-Aktivitätsverminderung, Stammzellerschöpfung und veränderte Zellkommunikation. Mechanismen, die auf epigenetischer Ebene zu diesen Veränderungen und zum Altern führen, sind zum Beispiel Methylisierung der DNA, Acetylisierung und Methylisierung von Histonen sowie anderen chromatinassozierten Proteinen. Dieser Beitrag diskutiert Risikofaktoren für chronisch-entzündliche Erkrankungen, Alterungsmechanismen des Immunsystems und Veränderungen, die im Parodont im Senium auftreten.
Manuskripteingang: 27.11.2020, Annahme: 26.10.2021
Schlagwörter: Immunaging, Inflammaging, Parodontitis
Quintessenz Zahnmedizin, 11/2020
ImplantologieSeiten: 1224-1236, Sprache: DeutschSchuh, Paul Leonhard / Beuer, Florian / Herklotz, Insa / Wachtel, Hannes / Wagner, Bastian / Maischberger, Christian
Für den Erfolg in der ästhetischen Zone spielt die Weichgewebearchitektur eine entscheidende Rolle. Als weiteren wichtigen Faktor ist die Positionierung des Implantates zu berücksichtigen. Hierfür kann eine digitale Planung und geführte Implantatinsertion für den Kliniker empfohlen werden. Bei ausgeprägten körperlichen Fehlpositionierungen in orofazialer und koronoapikaler Ebene lässt sich eine Explantation und Neuversorgung nicht vermeiden. Bei weniger ausgeprägten Fehlpositionierungen kann ein kombiniert prothetisch-chirurgisches Therapiekonzept für die ästhetische Rehabilitation um Implantate gewählt werden und somit ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis mit sehr guter Prognose für einen langfristigen Erfolg erzielt werden.
Schlagwörter: Digitale Implantatplanung, Bindegewebetransplantat, Augmentation, Implantation, Sofortimplantation, Ästhetik, Einzelzahn, Komplikationsmanagement, Weichgewebearchitektur
Quintessence International, 6/2019
DOI: 10.3290/j.qi.a42483, PubMed-ID: 31086859Seiten: 488-493, Sprache: EnglischSchuh, Paul Leonard / Wachtel, Hannes / Bolz, Wolfgang / Maischberger, Christian / Schenk, Andreas / Kühn, Mathias
The aim of this article is to introduce and illustrate the "Teflon tape technique," which provides good lucidity in combination with excellent isolation of the working field. It is intended to serve as a supplement to the gold standard rubber dam for the adhesive working dental practitioner. Primarily, the Teflon tape technique (Teflon is a registered trademark, and not affiliated with Teflon tape) is particularly suitable for the adhesive cementation of restorations with very thin margins. It allows free access to subgingival areas with variable gingival retraction. Furthermore, this principle can also be applied to other indications, such as Class V restorations or deep core buildups. The technique described is therefore flexible and easy to use. This combination allows a fast integration of the Teflon tape technique into the daily workflow of the dental practitioner.
Schlagwörter: adhesive dentistry, dental technology, isolation, prosthodontics, restorative dentistry, veneers
The International Journal of Prosthodontics, 3/2019
DOI: 10.11607/ijp.6148, PubMed-ID: 31034546Seiten: 281-288, Sprache: EnglischMaischberger, Christian / Stawarczyk, Bogna / Liebermann, Anja
Purpose: To investigate whether hemostatic agents have any detrimental effects on polyether impressions and plaster casts after a clinically viable cleaning protocol.
Materials and Methods: A total of 60 human molar teeth were manually standardized, prepared, and subdivided into five groups (G): G0 (control/ no contamination); G1 (ViscoStat Clear); G2 (ViscoStat); G3 (Astringedent); and G4 (Astringedent X). Each tooth was contaminated with a hemostatic agent for 3 minutes and cleaned with a 30-second air/water spray. Before and after contamination, an impression was taken and a plaster cast was poured. The impressions and plaster casts of all teeth were scanned using a light scanner. Data were matched using a three-dimensional analysis software that displayed color-coded maps. Means of the maximum positive/negative values and of the mean deviations in each group were calculated and compared. All color-coded maps were interpreted descriptively using the program's color scale, and all impressions and plaster casts were microscopically evaluated.
Results: Values of mean deviations throughout all matched scans showed maximum values ranging from -30.1 to +17.5 μm. None of the groups showed significantly different deviation values or patterns when compared to each other. Impressions showed a thin, discontinuous coating for G2, G3, and G4; no changes were found for plaster casts.
Conclusion: Presented deviations showed the same values and distribution patterns within all groups. A cleaning protocol of 30 seconds of air/water spray is sufficient to remove hemostatic agents, preventing effects to polyether impressions and plaster casts. However, ferric sulfate-containing hemostatic agents left discontinuous coatings on impression surfaces.
Quintessenz Zahnmedizin, 11/2019
ProthetikSeiten: 1284-1295, Sprache: DeutschMaischberger, Christian / Liebermann, Anja / Stawarczyk, Bogna
Teil 2: Negative Wirkungen von blutstillenden MittelnDer Übersichtsartikel soll einen Überblick über die während einer prothetischen Behandlung zum Einsatz kommenden blutstillenden Retraktionsmittel geben und mögliche Schwierigkeiten aufzeigen, mit denen Zahnärzte dabei konfrontiert werden können. Blutstillende Mittel sind wichtig, um eine erfolgreiche Retraktion und eine Blutstillung im gingivalen Sulkus zu erzielen, aber sie können zahlreiche negative Einflüsse sowohl auf die prothetische Behandlung als auch auf die oralen Strukturen haben. Der Beitrag beleuchtet diese Einflüsse, die jeder Zahnarzt kennen sollte. In den Datenbanken PubMed und Google Scholar erfolgte eine Suche nach Publikationen bis einschließlich 2017, wobei die folgenden Stichwörter in verschiedenen Kombinationen verwendet wurden: "hemostatic agent", "astringent", "astringency", "epinephrine", "ferric sulfate", "aluminum chloride", "hemorrhage control", "soft tissue", "hard dental tissue", "self-etch adhesive", "total-etch adhesive", "bond strength", "impression", "gypsum", "plaster cast" und "dental cast". In den letzten drei Jahrzehnten gab es einen Wandel bei den von Zahnärzten präferierten blutstillenden Mitteln weg von Epinephrin und hin zu Adstringenzien wie Aluminiumchlorid (AlCl3) und Eisen-III-Sulfat (Fe2(SO4)3. Alle zurzeit bekannten blutstillenden Mittel verursachen eine lokale, temporäre Schädigung der gingivalen Strukturen, aber nur Epinephrin hat auch negative systemische Auswirkungen. Verschiedene Studien, die sich mit dem Einfluss blutstillender Mittel auf Abformmaterialien beschäftigten, kamen zu höchst widersprüchlichen Ergebnissen hinsichtlich einer möglichen hemmenden Wirkung auf die Aushärtung, was wahrscheinlich der mangelnden Standardisierung der Versuchsdurchführung in den einzelnen Studien geschuldet ist. Blutstillende Mittel scheinen die Oberflächenstruktur des Dentins zu verändern und es damit resistenter gegen Säureätzung zu machen. Daher ist die im Vergleich zu Total-Etch-Adhäsiven relativ niedrige Azidität selbstätzender Adhäsive eventuell nicht aggressiv genug, um eine resistentere Dentinoberfläche ausreichend zu ätzen, was wiederum in einem verringerten adhäsiven Haftverbund resultieren könnte.
Schlagwörter: Blutstillung, blutstillende Retraktionsmittel, Abformung, Gingivaretraktion, Hämostatika, Adstringenzien, Adrenergika
Quintessenz Zahnmedizin, 10/2019
ProthetikSeiten: 1162-1172, Sprache: DeutschMaischberger, Christian / Stawarczyk, Bogna / Liebermann, Anja
Teil 1: Gingivales Weichgewebsmanagement und blutstillende MittelDer Übersichtsartikel soll einen Überblick über die während einer prothetischen Behandlung zum Einsatz kommenden blutstillenden Retraktionsmittel geben und mögliche Schwierigkeiten aufzeigen, mit denen Zahnärzte dabei konfrontiert werden können. Blutstillende Mittel sind wichtig, um eine erfolgreiche Retraktion und eine Blutstillung im gingivalen Sulkus zu erzielen, aber sie können zahlreiche negative Einflüsse sowohl auf die prothetische Behandlung als auch auf die oralen Strukturen haben. Der Beitrag beleuchtet diese Einflüsse, die jeder Zahnarzt kennen sollte. In den Datenbanken PubMed und Google Scholar erfolgte eine Suche nach Publikationen bis einschließlich 2017, wobei die folgenden Stichwörter in verschiedenen Kombinationen verwendet wurden: "hemostatic agent", "astringent", "astringency", "epinephrine", "ferric sulfate", "aluminum chloride", "hemorrhage control", "soft tissue", "hard dental tissue", "self-etch adhesive", "total-etch adhesive", "bond strength", "impression", "gypsum", "plaster cast" und "dental cast". In den letzten drei Jahrzehnten gab es einen Wandel bei den von Zahnärzten präferierten blutstillenden Mitteln weg von Epinephrin und hin zu Adstringenzien wie Aluminiumchlorid (AlCl3) und Eisen-III-Sulfat (Fe2(SO4)3. Alle zurzeit bekannten blutstillenden Mittel verursachen eine lokale, temporäre Schädigung der gingivalen Strukturen, aber nur Epinephrin hat auch negative systemische Auswirkungen. Verschiedene Studien, die sich mit dem Einfluss blutstillender Mittel auf Abformmaterialien beschäftigten, kamen zu höchst widersprüchlichen Ergebnissen hinsichtlich einer möglichen hemmenden Wirkung auf die Aushärtung, was wahrscheinlich der mangelnden Standardisierung der Versuchsdurchführung in den einzelnen Untersuchungen geschuldet ist. Blutstillende Mittel scheinen die Oberflächenstruktur des Dentins zu verändern und es damit resistenter gegen Säureätzung zu machen. Daher ist die im Vergleich zu Total-Etch-Adhäsiven relativ niedrige Azidität selbstätzender Adhäsive eventuell nicht aggressiv genug, um eine resistentere Dentinoberfläche ausreichend zu ätzen, was wiederum in einem verringerten adhäsiven Haftverbund resultieren könnte.
Schlagwörter: Blutstillung, blutstillende Retraktionsmittel, Abformung, Gingivaretraktion, Hämostatika, Adstringenzien, Adrenergika
Quintessence International, 9/2018
DOI: 10.3290/j.qi.a41010, PubMed-ID: 30202835Seiten: 719-732, Sprache: EnglischMaischberger, Christian / Stawarczyk, Bogna / von Hajmasy, Annette / Liebermann, Anja
The purpose of this topic review is to give a general overview of gingival retraction agents used during prosthodontic treatment, and the possible difficulties connected to them that may be faced by the dentist. Hemostatic agents are important for successful gingival retraction and in achieving hemostasis. However, these agents may show numerous negative effects on the prosthodontic treatment and oral tissues of which the practicing dentist must be aware, and which will be elucidated in this review. PubMed and Google Scholar databases were searched for publications up to and including 2017. The following key words were used in different combinations: "hemostatic agent," "astringent," "astringency," "epinephrine," "ferric sulfate," "aluminum chloride," "hemorrhage control," "soft tissue," "hard dental tissue," "self-etch adhesive," "total-etch adhesive," "bond strength," "impression," "gypsum," "plaster cast," and "dental cast." In the last three decades the hemostatic agents used by practicing dentists have changed from epinephrine towards astringents, with AlCl3 and Fe2(SO4)3 now the most popular. All of the currently known hemostatic agents cause some local, temporary gingival tissue damage, but only epinephrine is known to elicit negative systemic effects. Studies concerning the influence of hemostatic agents on impression materials show highly contradictory results regarding the possible polymerization-inhibiting properties of hemostatic agents, probably due to the lack of standardization of methodology. Hemostatic agents seem to alter the dentinal surface properties making it more resistant to acid etching. Therefore the relatively low acidity of self-etch adhesives when compared to total-etch systems may not be strong enough to sufficiently etch a more resistant dentinal surface, and consequently may result in lower adhesive bond strengths.
Schlagwörter: adhesion, astringent, hemorrhage control, hemostatic agent, prosthodontics