Parodontologie, 1/2021
Seiten: 65-72, Sprache: Deutsch Meyle, Jörg / Anami, Hamid / Golla, Tatiana / Junge, Timo / Khanh, Chinh Tran / Rahim-Wöstefeld, Sonja
Diskussionsbeitrag des Masterkurses „Parodontologie und Implantattherapie“ der DG PARO und DIUSeit Langem sind Zusammenhänge zwischen rheumatoider Arthritis und Parodontitis bekannt. Beide gehören zu den chronisch-entzündlichen Erkrankungen, die mit Funktionsverlust und Abbau körpereigener Strukturen verbunden sind. Ungeklärt ist bisher die Frage, ob es sich
lediglich um einen assoziativen oder auch kausalen Zusammenhang handelt. Neben einer genetisch bedingten Suszeptibilität haben in den letzten Jahren bakteriell induzierte Citrullinierungsreaktionen und die davon ausgehende Autoantikörperbildung zunehmendes Interesse erlangt. P. gingivalis und A. actinomycetemcomitans, zwei Parodontalpathogene, können ebenfalls diese Stoffwechselprozesse auslösen und damit zur Autoimmunreaktion beitragen. Aufgrund der Zusammenhänge sollten alle Patienten mit rheumatoider Arthritis umfassend parodontal untersucht werden.
Manuskripteingang: 21.12.2020, Annahme: 27.01.2021
Schlagwörter: Parodontitis, rheumatoide Arthritis, Citrullinierung, Carbamylierung, Biomarker, Autoantikörper, Porphyromonas gingivalis, Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Zytokine
Parodontologie, 3/2020
Seiten: 287-299, Sprache: DeutschMeyle, Jörg
Implantate sind heute integraler Bestandteil der zahnärztlichen Therapie. Mit zunehmender Verbreitung dieser Behandlungsmethode kommt der Betreuung und unterstützenden Therapie eine immer größere Bedeutung zu. An Implantaten bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren kann eine periimplantäre Entzündung entstehen, deren Diagnostik und Therapie den Zahnarzt vor große Herausforderungen stellt, da die verschiedenen Therapieoptionen nur limitierte Erfolgsaussichten besitzen. Unter den vorhandenen etablierten Methoden spielen resektive Verfahren eine große Rolle, da sie, unabhängig von den ästhetischen Beeinträchtigungen, eine Vorhersagbarkeit des Behandlungsergebnisses ermöglichen und damit für den langfristigen Erhalt der Implantate wichtige Voraussetzungen schaffen. Die verschiedenen Verfahren werden vorgestellt und anhand von Fallbeispielen mit den Lesern diskutiert.
Schlagwörter: Implantate, periimplantäre Erkrankungen, periimplantäre Mukositis, Periimplantitis, Parodontitis, Risikofaktoren, Hygienefähigkeit, resektive Therapie, Mukosektomie, Gingivektomie, resektive Periimplantitistherapie, Knochenresektion
Parodontologie, 2/2020
Seiten: 147-162, Sprache: DeutschMeyle, Jörg / Al-Shaikh, Zahra
Ein FallberichtPräventive Maßnahmen gewinnen in der Medizin und Zahnmedizin zunehmend an Bedeutung, da sie nicht nur dem Patienten helfen, seine Gesundheit und seine Dentition zu erhalten, sondern auch aus psychologischer und ökonomischer Perspektive für den Patienten und das Behandlungsteam wichtig sind. Der vorliegende Fallbericht beschreibt die Diagnose, die komplexe parodontale und restaurative Lokaltherapie sowie die Nachsorge eines Patienten mit schwerer generalisierter Parodontitis über einen Zeitraum von 18 Jahren.
Schlagwörter: chronische Parodontitis, Sekundärprävention, früh beginnende Parodontitis, antiinfektiöse Therapie, unterstützende Parodontitistherapie (UPT), regenerative Parodontalchirurgie, gesteuerte Knochenregeneration (GBR), Implantation
Parodontologie, 3/2019
Seiten: 233-242, Sprache: DeutschMeyle, Jörg
Parodontale Entzündungen führen zum Verbrauch von Mineralien und Spurenelementen. Spurenelemente sind wesentlicher Bestandteil vieler Enzyme und antioxidativ wirkender Moleküle. In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass die ausreichende Zufuhr dieser Substanzen Attachment- und Zahnverlust hemmen kann. Neben Kupfer und Zink scheint Eisen eine besondere Rolle zu spielen, da verschiedene bakterielle Spezies wie Porphyromonas gingivalis, die in parodontalen Läsionen gefunden werden, Hämin und andere Eisenverbindungen verstoffwechseln können. Trotz zahlreicher Studien und teilweise jahrzehntelanger Forschungsbemühungen gibt es bis heute keinen klar definierten Ernährungsplan, der die zahnärztliche Therapie begleiten sollte. Im Rahmen der personalisierten (individualisierten) Medizin und Zahnmedizin gewinnen diese adjuvanten Behandlungskonzepte an Bedeutung. Weitere kontrollierte Studien sind notwendig um die dafür erforderlichen Grundlagen zu erarbeiten.
Schlagwörter: Mineralstoffe, Mikronährstoffe, Spurenelemente, Parodontitis, Entzündung
Parodontologie, 2/2019
Seiten: 145-168, Sprache: DeutschKross, Konstantin / Gonzales, Jose Roberto / Meyle, Jörg
Ein FallberichtParodontitis ist ein chronische entzündliche Erkrankung, die mit einem Biofilm im Zustand der Dysbiose assoziiert und durch fortschreitende Destruktion parodontalen Ligaments charakterisiert ist. Durch die enge anatomische Beziehung zwischen Endodont und Parodont kann es zum Übertritt von Krankheitserregern zwischen beiden Strukturen und zur Entstehung von Endo-Paro-Läsionen kommen. Der vorliegende Fallbericht beschreibt die Behandlung einer 39-jährigen Patientin mit generalisierter aggressiver Parodontitis und Endo-Paro-Läsion an einem Unterkiefermolar.
Schlagwörter: Parodontitis, antiinfektiöse Parodontaltherapie, Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Full-Mouth-Disinfection, Endo-Paro-Läsion, endodontische Therapie, konservierende Therapie