Quintessenz Zahnmedizin, 04/2001

Bei einer Patientin wurde wegen eines fast vollständigen Fehlens des Zahnschmelzes aller bleibenden Zähne bei gleichzeitiger schwerer Angle-Klasse-II-Dysgnathie mit frontal offenem Biss eine interdisziplinäre Versorgung (kieferorthopädisch, kieferchirurgisch und prothetisch) durchgeführt. Beschrieben wird der Behandlungsverlauf über einen Beobachtungszeitraum von mehr als 10 Jahren. Schlagwörter: Schmelzhypoplasie, Amelogenesis imperfecta, Angle-Klasse-II-Dysgnathie, Osteotomie, interdisziplinäre Zusammenarbeit

Durch ein verändertes Freizeitverhalten mit einer Zunahme sturzträchtiger Sportarten hat auch die Inzidenz von Kiefergelenkfrakturen zugenommen. Die Primärdiagnostik kann einschließlich der radiologischen Diagnostik in der zahnärztlichen Praxis durchgeführt werden. Die therapeutischen Möglichkeiten reichen je nach Indikationsstellung von der einfachen intermaxillären Fixierung bis hin zur operativen Frakturversorgung mittels Osteosynthese. Neuerdings lassen sich auch Kiefergelenkfrakturen minimalinvasiv endoskopisch versorgen. Schlagwörter: Unterkieferfrakturen, Frakturdiagnostik, intermaxilläre Fixierung, endoskopische Frakturversorgung, Osteosynthese

Die Füllung des Wurzelkanalsystems stellt den letzten Schritt bei der Wurzelkanalbehandlung dar. Nach der Reinigung und Formgebung muss somit ein techniksensibler Arbeitsgang vollzogen werden. Die laterale Kondensation wurde und wird in Deutschland vielfach immer noch als Goldstandard propagiert, während man in den angelsächsischen Ländern schon lange die Erweichung von Guttapercha in ihren vielfältigen Spielarten nutzt. Mit dem Thermafil-System steht eine Variante zur Verfügung, die einfach und schnell zu guten Füllungen des Wurzelkanalsystems führt und leicht in den Arbeitsablauf der Praxis integriert werden kann. Schlagwörter: Thermafil, Wurzelkanalfüllung, erwärmte Guttapercha, dreidimensionale Füllung

Das Konzept der strategischen Pfeilervermehrung bewährt sich insbesondere im stark reduzierten Restgebiss, wenn die Pfeilerwertigkeit und die Verteilung des Restzahnbestandes ungünstig sind. Ziel dieses implantatprothetischen Versorgungskonzeptes beim älteren Patienten ist nicht primär die festsitzende Restauration, sondern die Verbesserung der Ausgangssituation für eine kombiniert festsitzend-herausnehmbare Versorgung durch die Erhöhung der Zahl der Verankerungselemente und die Vergrößerung der Unterstützungsfläche für den Zahnersatz. Als prothetisches Versorgungskonzept hat sich in diesem Zusammenhang die Doppelkronentechnik bewährt, da sie eine Kombination von guter Hygienefähigkeit und einfacher Umarbeitung bzw. Erweiterung bietet. Die Arbeitsabläufe sind dabei nahezu identisch mit denen der Kombinationsprothetik auf natürlichen Zähnen. Schlagwörter: Ankylos-System, implantatgestützte Doppelkronen, Pfeilerwertigkeit, abnehmbare Suprakonstruktion

Der Beitrag gibt eine Übersicht über Indikationen, Kontraindikationen, Materialien und Verfahrensweisen der vitalen sowie der nonvitalen Pulpatherapie im Milchgebiss. Die Milchzahnendodontie beginnt schon bei der profunden Karies ohne Pulpaeröffnung und erstreckt sich über die Pulpotomie bis hin zur Pulpektomie mit Wurzelkanalfüllung. In der Wahl der Technik und der Materialien stehen neue Tendenzen zur Diskussion, z. B. das direkte Adhäsivverfahren mit Bonding bei der Caries-profunda-Behandlung oder die Elektrotomie bzw. Lasertechnik bei der Pulpotomie. Diese wissenschaftlich noch nicht abgesicherten Methoden entwickelten sich, weil die bewährten Techniken nicht immer zu zufrieden stellenden Resultaten führten oder unerwünschte Nebeneffekte zeigten, etwa die toxische systemische Wirkung von formaldehydhaltigen Präparaten wie Formokresol oder Glutaraldehyd. Die richtig gestellte Indikation und eine korrekte Technik, die beispielsweise immer die Anwendung von Kofferdam erfordert, sind für den Erfolg ausschlaggebend. Ferner müssen Faktoren wie das Vorhandensein systemischer Erkrankungen, die Kooperation und das Alter des Kindes, die Wertigkeit des Zahnes sowie Alternativen wie die Zahnextraktion und die Eingliederung eines Platzhalters berücksichtigt werden. Schlagwörter: Milchzahnendodontie, Pulpektomie, Pulpotomie, Wurzelkanalfüllmaterialien, systemische Erkrankungen

Es wird über ein Zangenblitzsystem berichtet, das in seiner früheren Form ausschließlich für Contax-Kameras zur Verfügung stand, nun aber für Nikon-Kameras (konventionell und digital) adaptiert wurde. Die praktische Erprobung des Systems zeigte, dass es für die zahnärztliche Fotografie hervorragend geeignet ist und sicher zu den besten Beleuchtungssystemen gezählt werden muss, die derzeit zur Verfügung stehen. Schlagwörter: Dental-Blitzsystem, dentale Fotografie, Gerätesysteme, Blitzgeräte, Zangenblitzsysteme