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Die Weltbevölkerung ernähren, ohne die natürlichen Ressourcen zu erschöpfen, erfordert neue Ansätze

Weltweit leiden 830 Millionen Menschen an Hunger, zwei Milliarden Menschen sind übergewichtig oder adipös – mit erheblichen Folgen für die Gesundheit der Menschen und die Gesundheitssysteme. Gleichzeitig tragen verbreitete Produktionsweisen maßgeblich zu Klimawandel und Artenverlust bei.

(c) Sutadimages/shutterstock.com

Obwohl die Agrar- und Ernährungssysteme immer produktiver werden, können sie die Ernährung der Weltbevölkerung im 21. Jahrhundert nicht sicherstellen; zugleich bedrohen sie durch Übernutzung von Ressourcen unsere Lebensgrundlagen. „Will die Wissenschaft ihren Beitrag zu den dringend nötigen Veränderungen leisten, ist ein konsequentes systemisches Denken in den Agrar- und Ernährungswissenschaften erforderlich“, betont die Vorsitzende der entsprechenden Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrats (WR), Anja Boßerhoff. „Nur so können die Agrar- und Ernährungssysteme in ihrem Zusammenspiel mit Umwelt, Wirtschaft, Sozialem und Gesundheit wissenschaftlich erfasst und Transformationspfade entwickelt werden.“

Wert und Kosten der Lebensmittel vom Preis abgekoppelt

Weltweit leiden 830 Millionen Menschen an Hunger, zwei Milliarden Menschen sind übergewichtig oder adipös – mit erheblichen Folgen für die Gesundheit der Menschen und die Gesundheitssysteme. Gleichzeitig tragen verbreitete Produktionsweisen maßgeblich zu Klimawandel und Artenverlust bei. Der Wert von Lebensmitteln ist in den Lebensmittelpreisen nicht abgebildet; ihre tatsächlichen Kosten sind ausgelagert und kehren auf indirektem Weg, etwa zur Bewältigung von Klimawandel und Umweltschäden, zu den Konsumierenden zurück. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Wissenschaftsrat gebeten, strukturelle und inhaltliche Perspektiven für die Agrar- und Ernährungswissenschaften zu entwickeln.

Originalpublikation:
Perspektiven der Agrar- und Ernährungswissenschaften | Positionspapier

Systemische Ansätze und Transformationen in der Wissenschaft nötig

Das Positionspapier entwirft ein gesamtgesellschaftliches Zielbild von zukunftsfähigen Agrar- und Ernährungssystemen, die eine sichere und gesunde Versorgung der Weltbevölkerung möglich machen und dabei umwelt- und klimaschonend, wirtschaftlich tragfähig und sozialverträglich sind. Angesichts dieser Herausforderungen identifiziert der Wissenschaftsrat den großen Handlungsbedarf, vor dem die Agrar- und Ernährungswissenschaften gemeinsam mit angrenzenden Disziplinen heute stehen. „Wir haben mit disziplinären Arbeiten, die international Anerkennung finden, und zahlreichen leistungsfähigen Standorten in Deutschland sehr gute Voraussetzungen, um systemische Ansätze zu verfolgen und nötige Transformationen zu unterstützen“, erklärt Anja Boßerhoff. Allerdings müsse diese Neuorientierung in der Breite verfolgt werden – in der Forschung ebenso wie in der (hoch-)schulischen Ausbildung, der Qualifizierung der Nachwuchskräfte für den akademischen und den außerakademischen Arbeitsmarkt sowie der Gestaltung von Aktivitäten in Transfer, Kommunikation und Beratung.
Der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Wolfgang Wick, kündigt an, dass der Wissenschaftsrat aufbauend auf dieser grundlegenden Positionierung im Sommer 2024 konkrete Struktur- und Prozessempfehlungen für die deutschen Agrar- und Ernährungswissenschaften vorlegen wird.

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Quelle: Wissenschaftsrat Nachrichten Menschen Bunte Welt

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