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Hoffnung für das Dentalhistorische Museum in Zschadraß
Museumsleiter Andreas Haesler sucht weitere Fördermitglieder und Spender
Das Dentalhistorische Museum in Zschadraß, zwischen Leipzig und Dresden gelegen, bietet eine einzigartige Sammlung zur Geschichte der Zahnheilkunde. Im Herbst sah es so aus, als müsse das Museum für die Öffentlichkeit seine Türen schließen, weil die finanziellen Mittel fehlten. Jetzt haben sich einige Sponsoren und Unterstützer gefunden – es dürfen aber gerne noch mehr werden.
Alles begann für Initiator und Museumsleiter Andreas Haesler im Jahr 1990, als der Zahntechniker in Grimma ein Dentallabor mit Vorkriegsinventar übernahm. Über die Jahre kamen aus Zahnarztpraxen und Laboren weitere museale Stücke hinzu, 2000 feierte das Museum Eröffnung. Jedes weitere Jahr brachte weitere Ausstellungsstücke aus privaten Sammlungen, Universitäts- und Firmenarchiven, Bibliotheken und Museen hinzu. Heute besitzt Haesler nach eigenen Angaben mit mehr als einer halben Million Exponaten die größte zahnmedizinische Sammlung weltweit: Materialien, Geräte, Möbel, bildliche Darstellungen, Bücher.
Wohlfühlpraxis um 1880: Haesler hat viele der Teile für die Neuverfilmung der „Buddenbrooks“ verwendet. (Foto: Dentalmuseum)
Das Museum hat bereits an der Ausstattung von mehreren Filmen mitgearbeitet, so zum Beispiel an der Neuverfilmung von Thomas Manns „Die Buddenbrooks“ 2007, wo Haesler ein vollständig eingerichtetes Behandlungszimmer aus dem Jahr 1873 aufbaute.
Umfassendes Zentrum für Zahnheilkunde
Seit 2006 befindet sich das Museum auf dem Gelände in Zschadraß, ein Ensemble von vier alten Klinkerbauten in einem Park. Hier möchte Haesler seine Vision einer „Quadriga Dentaria“ verwirklichen, bestehend aus dem Museum, einer Bibliothek, einem Wissenschaftszentrum und einem Gästehaus. Mittlerweile sind aber auch die Dächer der alten Gebäude in die Jahre gekommen, so dass hier und da Wannen und Eimer in der Ausstellung aufgestellt sind, um das eindringende Regenwasser aufzufangen.
Getragen wird das Museum vom Verein zur Förderung und Pflege des Dentalhistorischen Museum e. V., der 2002 gegründet wurde. Neben den Einnahmen aus Eintrittsgeldern ist das Museum vor allem auf Spenden angewiesen, um die Gebäude zu erhalten, die Ausstellung zu pflegen und das Personal für die Öffnung der Sammlung zu bezahlen.
Das Gebäude des Dentalhistorischen Museums in Zschadraß – eines von vier Gebäuden auf dem Museumsgelände. (Foto: Dentalmuseum)
Bundesweite Hilfe
Im Herbst 2018 berichtete zunächst die Leipziger Volkszeitung, dass Haesler den Museumsbetrieb nicht mehr aufrechterhalten könne und sich entschlossen habe, das Museum zum Jahresende für die Öffentlichkeit zu schließen. Eine Nachricht, die sich auch in den sozialen Medien verbreitete, und Haesler und dem Dentalmuseum eine große Zahl von Reaktionen bescherte. Zahnärztekammern und Kassenzahnärztliche Vereinigungen sagten ihre Unterstützung zu, der Verein konnte neue Fördermitglieder gewinnen.
In früheren Jahrhunderten mussten der Patient und auch der Zahnreißer hart im Nehmen sein: Gemälde mit dem Titel "Das Gefühl" von Andris Both, um 1630, Öl auf Leinwand. (Foto: Dentalmuseum)
Entwurf aus dem Hause Goebel aus der Zeit der 1920er Jahre, "geplagt vom Zahnweh", Porzellanfigur, ca. 24 cm hoch, wurde nicht in die Produktion aufgenommen, einzig bekanntes Stück (Foto: Dentalmuseum)
Musiker und Zahnmedizin – Ausstellungen zu dieser speziellen Kombination gab es schon zu Louis Spohr in Kassel und Richard Wagner in Dresden/Graupa. Hier zu sehen ist die Verschiebung des Unterkiefers durch das Anlegen einer Geige – und wie man dem entgegnen kann. (Foto: Dentalmuseum)
Haesler selbst war überrascht über den Zuspruch, waren doch seine vorherigen Bitten um Spenden für Reparaturen am Dach nicht erhört worden. „Sind wir doch nicht allein?“, fragt Haesler vorsichtig in einem aktuellen Bericht auf der Website des Museums und lässt Hoffnung durchblicken: „Ob all dies ausreichen wird, kann zum momentanen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, es entsteht ein erstes Gefüge, welches noch umfangreicher auf- und ausgebaut werden muss. […] Eine große Gemeinschaft kann dieses Museum und Wissenschaftszentrum ohne große Probleme tragen, allein können wir dies nicht schaffen.“ Haesler verspricht, auf der Museums-Website über weitere Entwicklungen – vor allem auch hinsichtlich der Öffnungszeiten für Besucher – zu informieren. SH
Bei Spenden die Adresse mit angeben oder per E-Mail an dentalmuseum@gmx.de zusenden, um eine Spendenquittung zu erhalten. Weitere Informationen auf der Website.
• Fördermitglied werden:
Der Verein zur Förderung und Pflege des Dentalhistorischen Museum e.V sucht weitere Mitglieder. Informationen finden Sie auf der Website, alle Fragen beantwortet Andreas Haesler (telefonisch unter 0174/3261161 oder per E-Mail an dentalmuseum@gmx.de).
Titelbild: 2014 hat sich Zahntechniker Andreas Haesler, Initiator und Museumsleiter des Dentalhistorischen Museums in Zschadraß, in das Gästebuch der Universität Moskau eintragen dürfen. (Foto: Dentalmuseum)
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