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Aktion von Foodwatch macht auf hohen Zuckerkonsum von Kindern und mangelnde Reaktion aus Politik aufmerksam

(c) Morrowind/shutterstock.com

„Heute ist Kinder-Überzuckerungstag!1“, informierte die Initiative Foodwatch am 12. August in einer Pressemeldung. Demnach haben Kinder und Jugendliche in Deutschland rechnerisch bis zum 12. August bereits so viel Zucker konsumiert, wie von der World Health Organisation (WHO) für ein ganzes Jahr empfohlen wird.

Dazu heißt es weiter bei foodwatch: „Das ist leider gar kein Grund zu feiern. Im Gegenteil: jedes Gramm Zucker, das Kinder ab heute zu sich nehmen, schadet ihrer Gesundheit in besonderem Maße. Denn es übersteigt die Menge, die die WHO maximal für ein ganzes Jahr empfiehlt2. Mit der Corona-Pandemie hat sich die Lage sogar noch einmal verschlimmert: Kinder essen heute mehr Haribo, Kellogg's und Co. als zuvor3.

Mehr Haribo, Kellogg's und Co als vor Corona

Daran ist auch das aggressive Junkfood-Marketing schuld. Denn Junkfluencer:innen wie Viktoria und Sarina oder bunte Comicfiguren wie Tony the Tiger werden vor allem für die Werbung von Süßigkeiten eingesetzt4. Kinder sind dieser Manipulation schutzlos ausgeliefert. Denn klar ist: Je mehr Werbung sie sehen, desto mehr Süßigkeiten nehmen sie zu sich5. Das weiß auch die Junkfood-Industrie. Anders ist nicht zu erklären, dass sie ihr Werbebudget für Süßwaren 2021 auf sagenhafte 1,06 Milliarden Euro erhöht hat6 und – wenig überraschend – damit Rekordgewinne einfährt7.

Die Kinder zahlen mit ihrer Gesundheit

Bezahlen müssen das die Kinder: Durch den Zucker-Konsum sind sie oft von Übergewicht und Adipositas betroffen und können in der Folge an Diabetes-Typ-2 oder Herz-Kreislauf-Beschwerden erkranken. Foodwatch erklärt dazu: „Bundesernährungsminister Cem Özdemir hat es in der Hand, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Sein Ministerium hat versprochen, mit einem Gesetz dem Kindermarketing strenge Grenzen zu setzen und Werbung nur noch für gesunde Lebensmittel zu erlauben. Doch das Ministerium schweigt das Thema seit bald einem Jahr tot.“ Die Initiative will weiter auf das Thema aufmerksam machen. „Denn wir finden: Kindergesundheit ist wichtiger als Konzernprofite. Am 12. August demonstrieren wir deswegen vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und fordern von Cem Özdemier: Wir brauchen jetzt ein Gesetz zum Verbot von Kindermarketing!“

Quellen:

  1. Grundlage für die Berechnung des „Kinder-Überzuckerungstags“ sind Daten aus der sogenannten DONALD-Studie aus dem Jahr 2016, die das Ernährungsverhalten von mehr als 1.000 Kindern und Jugendlichen untersucht hat – aktuellere Ergebnisse der Untersuchung liegen bisher nicht vor.
  2. World Health Organization (2015). Sugars intake for adults and children.
  3. Deutsche Adipositas Gesellschaft, EKFZ Ernährungsmedizin (2022).
  4. foodwatch (2021). Kindermarketing für Lebensmittel. Freiwillige Selbstverpflichtungen auf dem Prüfstand.
  5. Smith R, Kelly B, Yeatman H, Boyland E. (2019). Food Marketing Influences Children’s Attitudes, Preferences and Consumption: A Systematic Critical Review. Nutrients. 11(4). S.875
  6. Statista (2022). Bruttowerbeaufwendungen für Süßwaren in Deutschland bis 2021
  7. Umsatz der Süßwarenindustrie in Deutschland bis 2021 
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