0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1210 Aufrufe

Landesversammlung des FVDZ Bayern positioniert sich im Vorfeld der Bundestagswahl

(c) FVDZ Bayern

Mit Blick auf die Bundestagswahl 2021 hat sich der FVDZ Bayern auf seiner Landesversammlung Mitte Juni in Bayreuth-Bindlach klar gegen eine Bürgerversicherung ausgesprochen. Die Delegierten votierten einstimmig für die Weiterentwicklung des dualen Gesundheitssystems.

Die Landesversammlung fordert in ihrem Leitantrag die künftige Bundesregierung auf, die Förderung der freiberuflichen Berufsausübung zu priorisieren. Nur auf diese Weise sei die hochwertige flächendeckende Versorgung aufrecht zu erhalten. Die konkreten Forderungen in der Resolution: Mehr Zeit für Patienten und damit weniger Bürokratie in den Praxen, die Freiwilligkeit bei der Digitalisierung, die kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) sowie die Ur-Forderung des FVDZ nach einer freien (Zahn-)Arztwahl für alle Versicherten.

Auch die weiteren Beschlüsse der Landesversammlung erfolgten einstimmig. Von großer Bedeutung für den FVDZ Bayern ist die klassische Forderung nach Punktwert-Anhebung und Inflationsausgleich bei der GOZ mit der Begründung, dass sie ihrer Funktion, einen akzeptablen Gebührenrahmen vorzugeben, nach 33 Jahren des Stillstands nicht mehr gerecht wird.

Möglichkeiten aus der GOZ nutzen

Einen Weg aus dem Dilemma zeigt der FVDZ Bayern mit dem Beschluss zur Nutzung der GOZ auf: Die Zahnärztinnen und Zahnärzte in Bayern werden aufgerufen, die Möglichkeiten zu nutzen, die sich aus Paragraf 2 (abweichende Vereinbarung, Verlangensleistung), Paragraf 5 (Steigerungsfaktor) und Paragraf 6 (Analogie, Zugriff auf die GOÄ) der GOZ ergeben. In der Begründung heißt es: „Aufgrund der offensichtlichen, fortgesetzten Missachtung des Verordnungsgebers, seiner Verpflichtung zum Interessenausgleich zwischen Zahnarzt und den zur Zahlung verpflichteten Kostenträgern nachzukommen, die aus dem Zahnheilkundegesetz vorgegeben sind, ist der Berufsstand darauf angewiesen, sich selbst zu helfen.“

Delegationsrahmen besteht unverändert weiter

Aus aktuellem Anlass – am 1. Juli 2021 tritt die neue PAR-Richtlinie in Kraft – stellt die Landesversammlung klar, dass der aktuell praktizierte Delegationsrahmen (Paragraf 1 Abs. 5 und 6 im Zahnheilkundegesetz) unverändert fortbesteht. Neue BEMA-Leistungen berühren den Delegationsrahmen nicht.

Klassiker sind auch die Ablehnung der Zwangsanbindung an die Telematikinfrastruktur (TI), damit verbunden die Ablehnung von Sanktionierungsmaßnahmen sowie die Ablehnung der zentralen Speicherung von Patientendaten. Die Begründung: Jeder zentrale Server mit sensiblen Gesundheitsdaten kann, unabhängig von den ergriffenen Sicherheitsvorkehrungen, gehackt werden.

Dentalamalgam als Werkstoff erhalten

Schließlich beschäftigten sich die Delegierten mit der Diskussion um Amalgam und kamen einstimmig überein, dass sich Amalgam als langlebiger, sicherer und kostengünstiger Werkstoff in der Zahnheilkunde bewährt hat. Die Forderung an EU-Institutionen und Bundesregierung lautet entsprechend, Dentalamalgam als Werkstoff zu erhalten.

Neue Aktion „Abrechnungsbarometer“

Landesvorsitzender Dr. Reiner Zajitschek zeigte sich sehr zufrieden mit dem harmonischen und konstruktiven Verlauf der Landesversammlung. In seinem Rechenschaftsbericht hatte er auf die Aktion „Abrechnungsbarometer“ des FVDZ Bayern hingewiesen. Gemeinsam mit der ABZ ZR wird das Abrechnungsverhalten der Privaten Krankenversicherung und Beihilfestellen in Bayern im Quartal analysiert. Am Ende des Jahres wird der „goldene Kaktus“ an die Versicherung verliehen, die die meisten Beanstandungen aufweist.

 

Quelle: FVDZ Bayern Politik Nachrichten

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
16. Apr. 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – April 2024
15. Apr. 2024

Eigene Szenarien erarbeiten, statt auf die Politik zu warten

Das alte System wird um- und abgebaut, es fehlt an Geld – die Zahnärzteschaft muss Antworten für die Zukunft finden, so Dr. Uwe Axel Richter
15. Apr. 2024

„Wir stehen vor einem großen Wandel, und das darf man durchaus kritisch sehen“

Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der BZÄK, über die Arbeit an und mit der GOZ, wie sich junge Zahnärztinnen und Zahnärzte gewinnen lassen und was sie antreibt
15. Apr. 2024

Zahnmedizin in Nordrhein überdurchschnittlich betroffen

Fehlentscheidungen und ausbleibende gesetzliche Regelungen – Kritik auf Bundesebene bekräftigt
11. Apr. 2024

Kritik an Lauterbach: vage öffentliche Ankündigungen, schwache konkrete Umsetzung

Lücken in der Versorgung – Gesundheitsorganisationen DKG, KBV, KZBV und ABDA erneut vor der Bundespressekonferenz
9. Apr. 2024

Ärzte: Anstellung und Teilzeit weiter im Trend

KBV: Umsätze der Praxen verharrten 2022 auf Vorjahresniveau – aktuelle Zahlen aus der Ärzteschaft
8. Apr. 2024

Die Diskussion: Impulspapier „Orale Medizin“

Diskussionsbeiträge und Statements zur Zukunft der Zahnmedizin – diskutieren Sie mit!
8. Apr. 2024

GOZ: Bundesgesundheitsminister spielt auf Zeit

Immer noch fehlende Stellungnahme des BMG bei Gericht – am 24. April 2024 Anhörung zu Antrag der Unionsfraktion im Bundestag