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Mehr als eine Milliarde Schweizer Franken Umsatz bis Ende September – Straumann Group kauft weiter zu

Die Straumann Gruppe, Basel, ist weiter auf Expansionskurs. Neue Produkte, neue Kooperationen wie mit Modern Dental und Übernahmen wie Anthogyr, T-Plus und Zinedent und positive Marktentwicklungen – darauf führt die börsennotierte Gruppe die sehr positive Umsatzentwicklung in diesem Jahr zurück. Und man kauft weiter strategisch zu.

Insgesamt habe die Gruppe in den ersten neun Monaten des Jahres ein organisches Umsatzwachstum von 17 Prozent erreicht, allein das dritte Quartal kam auf 19 Prozent Umsatzplus. Damit wurden erstmals mehr als eine Milliarde Schweizer Franken Umsatz in nur neun Monaten gemacht, so der aktuelle Unternehmensbericht von Ende Oktober.

Bei den Produkten verzeichne man erste positive Beiträge durch das neue Straumann BLX-Implantatportfolio, das in Europa sowie Nord- und Lateinamerika Neukunden gewinne. Auch im neuen Geschäftsfeld Kieferorthopädie setze sich die Wachstumsdynamik im Geschäft mit transparenten Alignern (Clear Aligner) fort. Am 29. Oktober 2019 teilte die Straumann Gruppe mit, dass man die Firma Bay Materials LLC gekauft habe, um sich den Zugang zu Hochleistungsmaterialien in diesem Bereich zu sichern.

Hin zum bevorzugten Partner für Dentalklinik-Ketten

Zudem will sich die Gruppe weiter als bevorzugter Partner von Praxis- und Klinikketten etablieren. Mit Gesamtlösungen in verschiedenen Preissegmenten sei man zum attraktiven Partner für Dental Service Organizations (Dentalketten) auf der ganzen Welt avanciert. Man habe im dritten Quartal bedeutende Lieferverträge abschließen können und sei mittlerweile ein bevorzugter Zulieferer für die jeweils zwei in Europa und in Nordamerika führenden Implantologie-Klinikketten, so die Unternehmensgruppe. Insgesamt betreiben diese vier Organisationen mehr als 1.300 Kliniken, die jährlich rund 400.000 Implantate setzen.

„Führender globaler Anbieter von Sofortlösungen“


Marco Gadola, CEO der Straumann Group, im Gespräch auf der IDS (Foto: Straumann)

CEO Marco Gadola kommentierte: „Erfolgreiche Produktlancierungen, unser schnell wachsendes Aligner-Geschäft, die Internationalisierung unserer Value-Marken sowie Lieferverträge mit großen Zahnklinikketten trugen zu unserem anhaltend starken Wachstum bei. Der Verkaufsstart unseres innovativen BLX-Implantatsystems in Nordamerika war ein wichtiger Höhepunkt im dritten Quartal. Gemeinsam mit Neodent GM und Anthogyr Axiom PX verschafft uns diese neue Generation von Implantaten uneingeschränkt Zugang zum Segment der vollkonischen Implantate; sie ermöglicht uns, ein führender globaler Anbieter von Sofortversorgungslösungen zu werden. Aufgrund der anhaltend starken Ergebnisse und der Produkte-Rollouts im vierten Quartal erhöhen wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr und zielen auf ein Umsatzwachstum im mittleren Zehnprozentbereich.“

Auch die anstehenden Personalwechsel seien in der Vorbereitung im Zeitplan – Rob Woolley, der neue Head of Sales North America, ist mittlerweile zum Unternehmen gestoßen. Damit ist auch der Weg für die Amtsübernahme durch den neuen CEO Guillaume Daniellot am 1. Januar 2020 als Nachfolger von Marco Gadola geebnet. Der auf denselben Zeitpunkt geplante Wechsel von Holger Haderer in die Geschäftsleitung (EMB) ist ebenfalls auf Kurs.

Weiter hat die Gruppe per 1. Januar 2020 Dr. iur. Andreas Meier in die Geschäftsleitung berufen. Seit seinem Eintritt in das Unternehmen im Jahr 2005 ist er General Counsel der Gruppe und hat im vergangenen Jahr zusätzlich die Verantwortung für Business Development & Licensing übernommen.

Gruppe steigt in den Markt für Aligner-Materialien ein

Mit der Übernahme von Bay Materials LLC steigt Straumann in den Markt für Hochleistungsthermoplasten ein. Mit dieser Akquisition erhalte die Gruppe Zugang zu Hochleistungsmaterialien für ihre eigene Aligner-Produktion. Das strategisch wichtige Unternehmen ist auf die Entwicklung und Lieferung von Hochleistungsthermoplasten für die Kieferorthopädie spezialisiert. Bay Materials hat seinen Sitz in Fremont, Kalifornien, und wurde 1999 gegründet, um den Bedarf nach angewandter Polymerforschung im Silicon Valley zu decken. Es entwickelte 1999 das erste moderne Aligner-Material für den Marktführer (Align Technology – Red).

Heute sei Bay Materials bekannt für die Marke Zendura (thermoformbare Urethan-Produkte) und die 2018 lancierten mehrschichtigen Thermoplaste Zendura FLX. Diese zeichneten sich durch eine hohe Spannungsretention, hervorragende Transparenz sowie Fleckenunempfindlichkeit aus und benötigen geringe Insertionskraft; damit seien sie den marktführenden Materialien ebenbürtig.

„Die Nachfrage nach kieferorthopädischen Thermoplasten wächst rasch und wird überwiegend von ein paar wenigen Anbietern abgedeckt. Bay Materials liefert Materialien an Aligner-Massenproduzenten, Distributoren, Dentallabore sowie Zahnärzte weltweit. Straumann will das Unternehmen als Innovationsführer und verlässlicher Partner in der Branche unterstützen. Bay Materials und die Straumann Group wollen die freie Verfügbarkeit von Best-in-Class- Produkten gewährleisten, um so die Patientenversorgung zu verbessern“, heißt es zum Kauf.

Straumann wolle die Kundenbasis von Bay Materials aufrechterhalten und ausbauen und sich in der Branche als Anbieter von Werkstoffen und Verbrauchsmaterialen positionieren. Dank langjähriger Erfahrung, des wertvollen geistigen Eigentums und der attraktiven Pipeline wird sich Bay Materials als Kompetenzzentrum der Gruppe für Aligner- und Retainer-Materialien, Thermoplastik und die Entwicklung von Polymermaterialien etablieren.

Investition in südkoreanische Implantatmarke

Im Juli 2019 schloss die Straumann-Gruppe zudem eine Vereinbarung über den Erwerb einer 34 Prozent-Beteiligung an Warantec in Südkorea ab. Die etablierte und renommierte Marke adressiere das preisgünstige Implantatsegment. „Mit Warantec erhält Straumann eine zusätzliche strategische Marke für Märkte, in denen südkoreanische Hersteller zunehmend erfolgreich sind. Mit den exklusiven Vertriebsrechten außerhalb Südkoreas wird die Gruppe das eigene globale Netzwerk für die Expansion des internationalen Geschäfts von Warantec nutzen“, heißt es.

Joint Venture, um Kunden in Hongkong und Macau zu bedienen

Straumann und die Modern Dental Group haben im Oktober 2019 ein Joint Venture gegründet, das die Dentalbranche in Hongkong und Macau bedienen soll. Die gemeinsam gehaltene Peak Dental Solutions Hong Kong Ltd wird den Kunden der Straumann Group und von Modern Dental eines der breitesten Angebote an Zahnersatz-, dentalen Restaurations-, Korrektur- und Digitallösungen anbieten.

Non-Premium-Geschäft in der Implantologie dynamischer

Implantate und das restaurative Geschäft erwiesen sich erneut als wichtigste Wachstumsfaktoren, angetrieben von den Straumann BLT- und neuerdings auch BLX- Implantaten, die derzeit auf den wichtigsten Märkten (mit Ausnahme von China, Japan, Russland und der Türkei) vollständig eingeführt werden. Hier habe Straumann in den letzten sechs Monaten mit ihren BLX-Implantaten Hunderte neue Kunden gewinnen, von denen viele zudem BLT-Implantate gekauft haben. Dank der fortgesetzten weltweiten Einführung von Neodent, Anthogyr und Medentika habe sich das Non-Premium-Implantatgeschäft der Gruppe weiterhin dynamischer als das Premium-Geschäft entwickelt.

Probleme mit Lieferengpässen bei digitaler Ausrüstung

Das digitale Geschäft wurde von der weiterhin dynamischen Expansion der transparenten Aligner angetrieben – insbesondere in Nordamerika, wo die Anzahl der Erstbehandlungen um 60 Prozent stieg. Daher wurden auch die Produktionskapazitäten in den USA, in Brasilien und Deutschland erhöht, heißt es. Der Umsatz mit digitalen Ausrüstungen entwickelte sich schwach. Der Grund dafür waren die Folgen des Brandes bei Dental Wings im Mai sowie Lieferengpässe. „Die Kombination beider Faktoren und das starke Interesse an neuen Intraoral-Scannern sowie anderen Gerätschaften machten es besonders schwierig, die Nachfrage zu befriedigen“, so Straumann.

Biomaterialien waren laut Meldung das am schnellsten wachsende Segment, mit guten Verkäufen von Knochenersatz- und Membranprodukten, den fortgeführten Rollouts der Botiss-Produkte und neuen Produkten wie Straumann XenoGraft, XenoFlex und Emdogain FL.

Deutschland mit solidem Wachstum

Die größte Region der Gruppe, Europa, Mittlerer (Naher) Osten und Afrika, kurz EMEA, erreichte in den ersten neun Monaten ein organisches Wachstum von 14 Prozent; sie trug 34 Prozent zum organischen Wachstum der Gruppe bei. Die Schwäche des Euro zum Schweizer Franken begrenzte das Wachstum in Schweizer Franken auf 12 Prozent, woraus ein Umsatz von 478 Millionen Schweizer Franken resultierte.

Der Umsatz stieg dank eines soliden Wachstums in Deutschland, dem größten Markt der Region, im dritten Quartal organisch um 13 Prozent. Frankreich, die Iberische Halbinsel, Russland, Südafrika, die Türkei und der Nahe Osten wuchsen zweistellig. Die Geschäftsentwicklung wurde – unterstützt durch Neodent, Anthogyr und Medentika – von Straumann BLT und der Einführung von Straumann BLX am Anfang des zweiten Quartals angetrieben.

Nordamerika mit größtem Wachstumsbeitrag

Nordamerika wies in den ersten neun Monaten ein organisches Umsatzwachstum von 20 Prozent aus. Hier profitierte man von günstigen Währungseffekte, so betrugen das Wachstum in Schweizer Franken 23 Prozent und der Umsatz 348 Millionen Schweizer Franken

Das organische Wachstum im dritten Quartal stieg auf 24 Prozent, wofür die anhaltend kräftige Nachfrage nach Straumann BLT und der offizielle Verkaufsstart der BLX-Implantate im Juli verantwortlich waren. Das Geschäft mit Nicht-Premium-Implantaten entwickelte sich gut und wurde hauptsächlich von dem vor einem Jahr lancierten Neodent GM angetrieben.

Asien/Pazifik durch kräftiges Wachstum in China beflügelt

APAC erzielte in den ersten neun Monaten erneut ein solides Ergebnis. Das Wachstum betrug 20 Prozent (organisch und in Schweizer Franken), womit der Umsatz auf CHF 223 Millionen zunahm. Die hohe Wachstumsdynamik in China setzte sich fort und wurde unterstützt durch den Absatz von digitalen Ausrüstungen und dem beschleunigten Wachstum im Geschäft mit Klinikketten. Südkorea und Japan verbuchten im dritten Quartal ein starkes Wachstum. Japan profitierte im Vorfeld einer Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Oktober 2019 von höheren Umsätzen. Allerdings beschädigte ein verheerender Taifun in Japan auch viele Zahnarztpraxen; dies dürfte sich im vierten Quartal auf den Markt auswirken.

Lateinamerika in schwierigem Wirtschaftsumfeld

Lateinamerika erzielte in den ersten neun Monaten ein organisches Wachstum von 18 Prozent. Stark negative Währungseffekte reduzierten das Wachstum in Schweizer Franken jedoch um mehr als 8 Prozentpunkte, womit sich der Umsatz auf 103 Millionen Schweizer Franken belief.

Mit 17 Prozent im dritten Quartal war das organische Wachstum leicht schwächer als im ersten Halbjahr. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Brasilien und Argentinien sei dies dennoch ein sehr guter Zuwachs. Mexiko, Kolumbien, Chile und Peru verbuchten alle ein sehr starkes Wachstum. Die Geschäftsentwicklung wurde von den Implantaten von Neodent und Straumann – einschließlich BLX – sowie von Biomaterialien angetrieben. Zusätzlichen Schub verliehen die transparenten Aligner, die in diesem Jahr in Brasilien eingeführt worden waren. Das neue Produktionswerk der Gruppe für Implantate und die automatisierte Herstellung von transparenten Alignern für die lateinamerikanischen Märkte stehe vor der Fertigstellung und soll 2020 in Betrieb genommen werden, heißt es.

Titelbild: Der Firmensitz der Straumann Group in Basel (Foto: Howard Brundrett Photography/Straumann)
Quelle: Straumann Group Wirtschaft Nachrichten

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