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Medizinklima im 2. Quartal 2022: Der Trend geht nach unten

Medizinklimaindex der niedergelassenen Ärztinnen/Ärzte seit 2015 (Indexwert)

(c) Stiftung Gesundheit

Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker und Angehörige nichtärztlicher Heilberufler  blicken derzeit mit wirtschaftlichen Sorgen in die Zukunft: „Das Medizinklima in allen drei Gruppen liegt durchweg niedriger als im vergangenen Quartal“, berichtet Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. Am stärksten sank das Medizinklima der Ärztinnen/Ärzte um 12,3 Punkte auf einen Wert von -10,2. In der Untergruppe der Zahnärztinnen/Zahnärzte sank er von -7,0 im 1. Quartal 2022 auf jetzt -14,9.

Nur bei den Fachärztinnen/Fachärzten ist der Wert mit -18 noch schlechter (Vorquartal -7,6). Bei den Hausärztinne/Hausärzten gab es einen deutlichen Absturz von +7,6 auf -7,4. Bei den Heilberufler:innen und Apotheker:innen sanken die Werte ebenfalls, jedoch in geringerem Ausmaß.

Praxen erwarten Verschlechterung ihrer Situation

Seit mehr als 15 Jahren erhebt die Stiftung Gesundheit das Medizinklima niedergelassener Ärzt:innen. Seit 2022 bildet sie auch die wirtschaftliche Zuversicht nichtärztlicher Heilberufler:innen und Apotheker:innen ab. „Die Einschätzung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage bewegt sich in allen Berufsgruppen im regulären Rahmen, aber die Zukunftserwartungen in der ambulanten Versorgung sind stark zurückgegangen“, analysiert Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann. Außer bei den Heilpraktikerinnen/Heilpraktikern erwarte in allen Berufsgruppen nur ein kleiner Bruchteil der Responder (maximal 6,5 Prozent) eine positive Entwicklung in den kommenden sechs Monaten. Eine große Rolle spiele dabei vermutlich die unkalkulierbare Lage in der Ukraine, so Obermann: Einerseits sei die Versorgung der Geflüchteten zu bewältigen, zum anderen sorge der Konflikt mit Russland für steigende Kosten und Versorgungsengpässe von Gütern in den Praxen.

Das Medizinklima in der ambulanten Versorgung im 2. Quartal 2002 (n = 1.239)
Das Medizinklima in der ambulanten Versorgung im 2. Quartal 2002 (n = 1.239)
Quelle: Stiftung Gesundheit


30,6 Prozent der Zahnärzte sehen wirtschaftliche Lage gut

Aktuell schätzen bei den Zahnärztinnen/Zahnärzten 30,6 Prozent der Befragten ihre wirtschaftliche Situation als gut ein, 53,2 Prozent als befriedigend und 16,1 Prozent als schlecht. Ähnliche Werte gibt es bei den Fachärztinnen/Fachärzten. Hausärztinnen/Hausärzte und psychologische Psychotherapeutinnen/-therapeuten schätzen ihre Lage deutlich besser ein. 40 Prozent der Hausärzte antworteten, ihre aktuelle wirtschaftliche Lage sei gut, 49 Prozent sehen sie als befriedigend an und nur 11 Prozent als schlecht.

Situation bestenfalls unverändert

Für die kommenden sechs Monate erwarten alle Berufe, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verschlechtert. Dass sich ihre Lage verbessert, meinen nur rund 6,5 Prozent der Ärzte/Fachärzte, bei den Zahnärzten nur 3,2 Prozent und bei den Psychotherapeuten nun 2,9 Prozent. Während letztere zu rund 77 Prozent erwarten, dass ihre Lage unverändert bleibt, glauben das bei den Haus-/Zahn- und Fachärzten deutlich weniger. Bei den Zahnärzten liegt der Wert mit 53,2 Prozent dabei höher als bei den Hausärzten mit 49 Prozent und den Fachärzten mit 43,8 Prozent. Entsprechend groß ist der Anteil der Befragten, die mit einer ungünstigeren wirtschaftlichen Lage rechnen – bei den Zahnärzten sind es 43,5 Prozent, bei Haus- und Fachärzten 44,8 beziehungsweise 49,7 Prozent.

Den ausführlichen Bericht mit allen Grafiken gibt es auf der Internetseite der Stiftung Gesundheit.

Quelle: Stiftung Gesundheit Wirtschaft Praxis

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