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Medizinklimaindex steigt um 26,7 Punkte auf +1,6 – Niedergelassene Ärzte und Zahnärzte wieder optimistischer

Das Stimmungstief durch die Covid-19-Pandemie scheint überwunden: Der Medizinklimaindex (MKI), der die wirtschaftliche Lage und Erwartung der niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten abbildet, stieg im Vergleich zur Corona-Sondererhebung vom Mai um 26,7 Punkte an. Er rangiert nun mit einem Wert von +1,6 erstmals seit drei Jahren wieder im positiven Bereich.

„Damit hat der Index seinen historischen Rückgang um 22,8 Punkte sogar überkompensiert“, berichtet Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. Der MKI gilt als Indikator für die Stimmung im Medizinmarkt und wird seit 2006 halbjährlich von der Stiftung Gesundheit erhoben. Im Mai hatte es aufgrund der Pandemie erstmalig eine Sondererhebung gegeben. An der Befragung für den Herbst-MKI hatten sich fast 500 der angeschriebenen Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten beteiligt, die Umfrage wurde im September 2020 durchgeführt und endete am 27. September.

Ärzte blicken optimistischer in die Zukunft

Verantwortlich für den starken Anstieg des MKI ist vor allem die deutlich optimistischere Erwartungshaltung der Ärzte für die kommenden sechs Monate: „Im Mai rechneten noch 65,4 Prozent damit, dass sich ihre wirtschaftliche Lage verschlechtern würde. Dieser Anteil ist auf 28,7 Prozent zurückgegangen“, berichtet Obermann. Bemerkenswert sei, dass dieser Wert sogar deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau liege: „Offenbar sind die niedergelassenen Ärzte gestärkt aus dieser Krise hervorgegangen“, so Obermann: „Sie wissen, dass das Gesundheitssystem die erste Welle gut verkraftet hat, und dass alternative digitale Strukturen wie beispielsweise Videosprechstunden funktionieren.“


Medizinklimaindex und Fachgruppenindex im Vergleich (Herbst 2020) Grafik: Stiftung Gesundheit

Steigende Werte in allen Fachgruppen

Im Vergleich zur Corona-Sondererhebung im Mai ist die Stimmung in allen Fachgruppen deutlich gestiegen: Die Indices der Haus- und Fachärzte liegen nur noch knapp im negativen Bereich, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten sind im Plus. Der kräftige Aufwärtstrend zieht sich durch alle betrachteten Fachgruppen.

Deutlichster Anstieg bei den Zahnärzten

Der deutlichste Anstieg zeigt sich bei den Zahnärzten, deren Index um 36,7 Punkte auf einen Wert von +4,6 kletterte. Bei den Zahnärzten bezeichneten 27,3 Prozent ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut, 54,5 Prozent gaben an, ihre Lage sei befriedigend. 18,2 Prozent bezeichneten ihre Situation als schlecht. Gut ein Fünftel der teilnehmenden Zahnärzte (20,5 Prozent) rechnen in den kommenden fünf Monaten damit, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verbessern werde, ebenso viele erwarteten eine Verschlechterung, rund 59 Prozent erwarteten eine gleichbleibende Situation. Damit liegt der aktuelle Medizinklimaindex der Zahnärzte bei +4,6 und damit deutlich höher als in der Pandemie-Hochphase und sogar als in den Erhebungen vor der Corona-Pandemie.


Entwicklung des MKI bei den Zahnärzten (Grafik: Stiftung Gesundheit)

Haus- und Fachärzte noch im Minus

Die Fachgruppenindices der Haus- und Fachärzte legten um jeweils 25,3 Punkte zu und rangieren nur noch im niedrigen einstelligen Negativbereich (Hausärzte -3,1 / Fachärzte -4,9). Am optimistischsten zeigen sich die Psychologischen Psychotherapeuten mit einem Fachgruppenindex +21,5. Im Vergleich zum Mai verzeichnete diese Gruppe den geringsten Stimmungsaufschwung, ihr Index hatte damals aber auch am wenigsten an Wert eingebüßt.

Branchenvergleich Herbst 2020


Branchenvergleich mit den Umfragen des Ifo-Instituts (Grafik: Stiftung Gesundheit)

Im Branchenvergleich liegt der MKI derzeit im Mittelfeld – in der Hochzeit der Pandemie war er Schlusslicht im Branchenvergleich. Besser ist die Stimmung derzeit nur im Dienstleistungsbereich und im Bauhauptgewerbe, so die Ergebnisse der Ifo-Umfragen.

Die vollständigen Ergebnisse können auf der Internetseite der Stiftung Gesundheit abgerufen werden.

Titelbild: JK Sulit/Shutterstock.com
Quelle: Stiftung Gesundheit Wirtschaft Praxis Nachrichten med.dent.magazin

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