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Interview mit Matthias Peper, CEO und Gründer der TP Solution GmbH, über den 2. TPAO Kongress Ende 2021 in Köln

Matthias Peper, CEO und Gründer der TP Solution GmbH

(c) TP Solution/Guido Koch

Während des TPAO Kongresses am 26. und 27. November 2021 in Köln haben wir Matthias Peper getroffen, CEO und Gründer der TP Solution GmbH und Organisator des TPAO-Kongresses. Im Interview mit Quintessence-News-Redakteurin Karen Nathan gibt er Auskunft über die Besonderheiten des Kongresses, über den Umgang mit der Software der Aligner-Hersteller und die Pläne des Unternehmens.

 

Herr Peper, Sie haben den Treatment Planning in Aligner Orthodontics Kongress vor zwei Jahren ins Leben gerufen. Jetzt, beim zweiten TPAO-Kongress, konnten Sie auch unter pandemiebedingten Reisebeschränkungen die Teilnehmerzahl verdreifachen auf knapp 600 teilnehmende Kieferorthopäden. Was glauben Sie, warum diese Veranstaltung so gut ankommt?

Matthias Peper: Ich denke, wir haben hier einen Nerv getroffen. In der Kieferorthopädie werden immer mehr Fälle und vor allem deutlich komplexere Behandlungen mit Alignern durchgeführt. Nicht nur die Indikation wird breiter. Es gibt auch immer mehr Aligner-Hersteller, und dadurch entstehen unterschiedlich zu bedienende Softwares, mehr Softwaretools und viele Ansätze und Strategien sowie Hybridverfahren, um hervorragende Behandlungsergebnisse auch bei sehr komplexen Ausgangssituationen zu erreichen.
Der TPAO-Kongress hat hier ein einzigartiges Format. Die referierenden Kieferorthopäden demonstrieren genau diese Grenzfälle in Ausgangs- und Endsituation, und unser Technikerteam von TP Solution beschreibt zu jedem einzelnen dieser Fälle die konkrete Software-Programmierung, Technikerkommunikation und Feineinstellung mit den 3-D-Tools. Da die unterschiedlichen Alignersoftware-Programme über verschiedene KI und Algorithmen verfügen, ist es besonders wichtig, dass der Anwender hier jeweils die Unterschiede kennenlernt, um genauer arbeiten zu können. Darum haben wir auch die Aligner-Hersteller eingeladen, in separaten Sessions die Details zu vermitteln.

Begleitet wird der Kongress von einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung, in der alle Planungsphasen inklusive der Kommunikation für jeden Fall und jede gängige Software chronologisch festgehalten ist.
Der Kongress findet als Hybridformat statt – damit ist es Kieferorthopäden aus der ganzen Welt möglich, alle Vorträge live zu verfolgen. Sollte die Zeitverschiebung zu ausgeprägt sein oder ein Teilnehmer an diesen beiden Kongresstagen keine Zeit haben, besteht immer noch die Möglichkeit, sich die Vorträge zu einem späteren Zeitpunkt über unsere Landingpage anzuschauen.

Durch eine speziell programmierte App können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer miteinander in Kontakt treten, Vorträge bewerten, die Speaker kontaktieren, Bilder austauschen, sich in Meetingrooms verabreden und direkt mit den Sponsoren chatten. Mit der App können auch die virtuellen Teilnehmer ihre Fragen während des Kongresses direkt an den Redner stellen. Genau das ist es, was der Kieferorthopäde benötigt.

Know how zur Software praxisnah vermitteln

Wir glauben, dass es einige relativ einfach zu verstehende Konzepte gibt, die man als Kieferorthopäde in seine Planung mit der Software einfließen lassen kann, um die volle Kontrolle zu gewinnen. Das bedeutet: Wir stellen einerseits klar, dass die Hersteller und ihre Software eben nicht alles wissen können, weil jeder Patient und jeder Behandler individuell ist, individuell plant und somit individuelle Strategien benötigt. Und wir vermitteln das technische Knowhow an die Behandler, damit sich ein Selbstvertrauen entwickeln kann, die Kontrolle über die Pläne zu perfektionieren. Das beginnt bei der Kommunikation mit den Technikern, und endet nicht zuletzt bei den Einstellungen, die man direkt in der Software vornehmen kann. Das Wissen darüber, wie die Software funktioniert, liegt natürlich diesem Bewusstsein zugrunde. Und das ist es, was wir bei der TPAO vermitteln. Der enorme Zulauf, den wir erleben, ist vermutlich diesem Ansatz geschuldet.

 

Wie vermitteln Sie dieses Wissen denn genau, und von welchem Wissen sprechen wir hier eigentlich? Kieferorthopäden werden doch vor der Anwendung bestimmter Alignersysteme von den entsprechenden Herstellern geschult; das sollte ausreichen, um vernünftige Ergebnisse zu erzielen?

Peper: Unser Ansatz ist interdisziplinär. Die Schulungen, die Alignerhersteller anbieten, sind extrem wertvoll und vermitteln das Wissen, wie die Behandler mit der Software umzugehen haben.
Viele Bewegungen werden von den Softwares mittelwertig von Algorithmen kalkuliert. Es ist sehr wichtig, dass diese Bewegungen vom Kieferorthopäden richtig gelesen und analysiert werden, damit hier individuellere Entscheidungen getroffen werden können. Häufig müssen Pläne neu priorisiert werden, Bewegungen sequenzieller dargestellt werden und für den Patienten unwichtige Bewegungen reduziert werden. Dazu benötigt man das Verständnis, die unterschiedlichen Softwares richtig zu verstehen und zu „lesen“.

Wir vermitteln den Behandlern zunächst einmal, dass sie die Kontrolle nicht an die Software abgeben müssen. Und wir erklären detailliert und mit vielen Beispielen, wie sie diese Kontrolle über die Behandlung wieder übernehmen können. Das tun wir, indem wir hochrangige und sehr erfahrene Speaker einladen, wie beispielsweise Dr. Sandra Tai, Dr. Iván Malagón, Dr. Susana Palma oder Dr. Jörg Schwarze, die ihre komplexen Fälle präsentieren. Wir als Zahntechnikermeister gehen dann nochmal ganz spezifisch auf die einzelnen Behandlungsschritte ein und erklären detailliert, wie diese Schritte eingeplant und durchgeführt werden können, und wir weisen auf eventuelle Probleme und Fallstricke hin. Diese Struktur, bei der Techniker und Kieferorthopäden gemeinsam auf der Bühne stehen und Fälle und Behandlungspläne bis ins Detail auseinandernehmen und erklären, ist meines Wissens nach einzigartig.

 

Geht es hierbei um bestimmte Software oder stellen Sie verschiedene Produkte vor?

Peper: Beim TPAO Kongress 2019 zeigten wir fast ausschließlich Fälle, die mit Invisalign behandelt worden waren, und wir hatten uns dann entsprechend auf die ClinCheck-Software konzentriert. Auf diesem Kongress haben die Speaker auch Fälle präsentiert, die mit ClearCorrect oder Ormco Spark behandelt wurden. Dr. Zuran hielt einen Vortrag, in dem er ein und denselben Fall bei den unterschiedlichen Alignersystemen eingereicht hatte. Somit konnte er konkret die Berechnung dieses Falles durch die KI und Algorithmen der verschiedenen Anbieter vergleichen. Wir waren alle sehr gespannt, zu welchem Ergebnis er hier gelangt.

 

Sie bieten in Ihrem Unternehmen ja auch Treatment Planning Services an – bevorzugen Sie denn ein bestimmtes Alignersystem?

Peper: Ich habe 2014 das Treatment Planning Services Unternehmen inviSolution gegründet, in dem mein Team und ich zunächst eigentlich ausschließlich mit der ClinCheck-Software gearbeitet haben. Das ergab sich allein schon aus meiner vorherigen Tätigkeit als Clinical Manger bei Align Technology. Inzwischen ist das Unternehmen enorm gewachsen; wir haben mittlerweile mehr als zwölf Techniker, die unterschiedliche berufliche Hintergründe haben und sich entsprechend differenziert spezialisiert haben.

Mehr als 50.000 Behandlungspläne betreut

Peper: Aus meiner Erfahrung würde ich inzwischen sagen, dass jede Software ihre Vor- und Nachteile mit sich bringt, und man mit den unterschiedlichen Systemen gute Ergebnisse erreichen kann, wenn man die zugrundeliegende Planungssoftware verstanden hat und die Kontrolle übernehmen kann.
Wir haben als Unternehmen – das seit November 2021 übrigens nicht mehr inviSolution, sondern TP Solution heißt– mehr als 50.000 Behandlungspläne betreut und lassen diese Erfahrung in jede Planung mit den marktführenden Systemen einfließen.

Gab es einen Grund für die Namensänderung Ihres Unternehmens?

Peper: Ja, wir haben uns breiter aufgestellt und zusätzlich haben wir unsere Dienstleistungen nun in drei Segmente eingeteilt und erweitert. Aus inviSolution ist die TP-Familie geworden– das TP steht für Treatment Planning. Darunter stehen die

  • TP Solution (Treatment Planning Solution) – digitale Aligner-Behandlungsplanung für Invisalign, Spark und Clear Correct
  • TP Academy (Treatment Planning Academy) – Fortbildungen für Kieferorthopäden und Praxismitarbeiter im Bereich Alignerorthodontie
  • TPAO Congress – (Treatment Planning in Aligner Orthodontics Congress) – der alle zwei Jahre stattfindende Kongress für digitale Behandlungsplanung in der Alignerorthodontie.

 

Haben Sie schon Pläne für einen nächsten TPAO Kongress?

Peper: Aber natürlich! Der nächste Kongress wird am 24. und 25. November 2023 in Hamburg in einer sehr exklusiven Lokalität stattfinden. Acht internationale Speaker haben schon zugesagt. Neuigkeiten finden Sie in Kürze auf unserer Homepage. Übrigens können diejenigen, die den TPAO Kongress 2021 verpasst haben, sich die Aufzeichnungen der einzelnen Vorträge noch bis Mitte April 2022 ansehen (mehr zum TPAO Kongress auf Quintessence News).

Quelle: Quintessence News Kieferorthopädie Fortbildung aktuell Digitale Zahnmedizin

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