0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1335 Aufrufe

KiGGS Welle 2: Neue Daten zu Prävention und Inanspruchnahme medizinischer Leistungen durch Kinder und Jugendliche

Hat sich die Zahnputzhäufigkeit bei Kindern und Jugendlichen verbessert? In welchem Alter wird Ergotherapie am häufigsten in Anspruch genommen? Wie viele Mädchen sind gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft und welchen Einfluss hat der Sozialstatus auf die Nutzung medizinischer Leistungen? Zur Prävention und Inanspruchnahme medizinischer Leistungen hat das Robert Koch-Institut (RKI) im Journal of Health Monitoring neue und umfassende Ergebnisse der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2) veröffentlicht.

Schwerpunkte der neuen Journal-Ausgabe (4/2018) sind das Mundgesundheitsverhalten, die Inanspruchnahme von Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie sowie die Abhängigkeit der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen vom Sozialstatus. Neue Ergebnisse gibt es auch zu kieferorthopädischen Behandlungen, zu HPV-Impfquoten, zur Inanspruchnahme von pädiatrischen und allgemeinmedizinischen Leistungen und von Früherkennungsuntersuchungen.

Karies häufigste Kinderkrankheit

Karies zählt zu den häufigsten Krankheiten im Kindesalter. Die hohe Verbreitung ist vor allem auf eine ungenügende Zahnpflege und eine ungünstige, da zuckerhaltige Ernährung zurückzuführen. Eine effektive Mundhygiene und regelmäßige Zahnvorsorgeuntersuchungen sind neben ausreichender Fluoridierung und einer kariespräventiven Ernährung zentrale Bausteine zur Vermeidung von Zahn- und Mundkrankheiten. Daten aus KiGGS Welle 2 zufolge hat sich der Anteil der Kinder und Jugendlichen, der sich nicht den Empfehlungen entsprechend die Zähne putzt, von 27,9 Prozent auf 22,3 Prozent signifikant verringert.


Trend einer nicht den Empfehlungen entsprechenden Zahnputzhäufigkeit1 bei 0- bis 17-Jährigen nach Geschlecht, Alter, sozioökonomischem Status und Migrationshintergrund * (KiGGS-Basiserhebung n = 8.216 Mädchen, n = 8.548 Jungen; KiGGS Welle 2 n =7.115 Mädchen, n = 7.006 Jungen)* Quelle: KiGGS­Basiserhebung (2003 – 2006), KiGGS Welle 2 (2014 – 2017) aus: Journal of Health Monitoring 2018 3(4)

Heranwachsende mit mittlerem oder niedrigem Sozialstatus erreichen wie schon  in der Basiserhebung deutlich seltener die Empfehlungen zur Zahnputzhäufigkeit als Gleichaltrige der hohen Statusgruppe. Die Inanspruchnahme zahnärztlicher Vorsorgeuntersuchungen hat sich im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006) erhöht.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit gefordert

Für eine wirksame Kariesvermeidung ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnmedizin, Kinder- und Jugendmedizin und weiteren Berufsgruppen notwendig. „Darüber hinaus zeigen zielgruppengerechte Maßnahmen, zum Beispiel für Kinder und Jugendliche der niedrigen Statusgruppe und mit Migrationshintergrund, gute Ergebnisse. Hier spielen Kindertagesstätten und Schulen als Settings eine zentrale Rolle“, betonen die RKI-Autoren.

Physiotherapie nehmen innerhalb eines Jahres 9,6 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Anspruch, 6,1 Prozent nutzen Logopädie und 4,0 Prozent Ergotherapie. Soziale Unterschiede bestehen auch hier: sozial benachteiligte Kinder nutzen häufiger Ergotherapie und Logopädie, während Physiotherapie seltener in Anspruch genommen wird. Seit der KiGGS-Basiserhebung hat die Inanspruchnahme von Physiotherapie und Logopädie zugenommen.

KiGGS
KiGGS ist die einzige umfassende Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Die Ergebnisse der aufwändigen Untersuchungen und Befragungen sind wichtige Datenbasis für evidenzbasierte Entscheidungen der Politik. Die zweite Welle wurde 2014 bis 2017 durchgeführt. Trendanalysen sind durch den Vergleich mit der Basiserhebung und KiGGS Welle 1 (2009–2012) möglich. Längsschnittdaten von Teilnehmenden, die bereits bei der ersten Studie dabei waren, ermöglichen es, die Ursachen von Erkrankungen, Risiko- und Schutzfaktoren zu untersuchen. Weitere Informationen unter http://www.rki.de/journalhealthmonitoring.


Titelbild: Robert Kneschke/shutterstock.com

Quelle: RKI Prävention und Prophylaxe

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
26. März 2024

Zwei Vollstipendien für den Bachelor-Studiengang Dental Hygienist ausgelobt

SRH Hochschule für Gesundheit, Minilu und Omnident – Studiengang am 24. April 2024 online kennenlernen
25. März 2024

Legalisierung von Cannabis – „Katastrophe für die Patienten“

BLZK-Präsident Dr. Dr. Frank Wohl: Konsequenz aus der Umsetzung des Gesetzes ist Förderung von Krankheit
25. März 2024

Saubere Schiene, saubere Zähne

Curaprox Aligner foam stärkt, schützt und remineralisiert mit natürlichen Mineralien
19. März 2024

Rasche Linderung, angenehmes Mundgefühl

Aktuelle Meridol-Anwendungsstudie: Linderung von Zahnfleischbluten bei 95 Prozent der Patienten
15. März 2024

Starke Empfehlung für elektrische Zahnbürsten

Konsens der Experten-Gruppe zum Thema „Personalisierte Lösungen zur Biofilmentfernung“ – neues Format „Experten Hearings zu Gast bei Quintessence Publishing“
13. März 2024

Weniger Zahnverlust und Karies bei Flüchtlingskindern

Nach Modernisierung mit HDZ-Hilfe: Zahnarztpraxis im Libanon arbeitet nachhaltig – Kinder erhielten 18 Prozent mehr Zahnfüllungen
7. März 2024

Besondere Fürsorge bei der Motivation, Instruktion und Begleitung

DH Birgit Schlee zur Behandlung von Patienten mit Drogenproblemen und Depressionen in der Zahnarztpraxis
5. März 2024

Verschiedene Ausführungen für die individuelle Interdentalpflege

TePe stellt Interdentalbürsten in acht Größen zur Verfügung – auch für besondere Bedürfnisse