OWN - Quintessenz Verlags-GmbH CI - Copyright Quintessenz Verlags-GmbH OCI - Copyright Quintessenz Verlags-GmbH TA - Kieferorthopädie JT - Kieferorthopädie IS - 0945-7917 (Print) IP - 1 VI - 24 PST - ppublish DP - 2010 PG - 7-15 LA - de TI - Aktuelle Übersicht zum Risikopotenzial von Wurzelverletzungen bei interradikulärer Insertion orthodontischer Miniimplantate/Minischrauben FAU - Glasl, Bettina AU - Glasl B FAU - Ludwig, Björn AU - Ludwig B FAU - Kinzinger, Gero AU - Kinzinger G FAU - Zipprich, Holger AU - Zipprich H FAU - Lisson, Jörg AU - Lisson J CN - OT - Minischrauben/Miniimplantate OT - interradikuläre Insertion OT - Wurzelverletzungen OT - Sicherheitszonen OT - anatomische Richtlinien AB - Aufgrund der engen anatomischen Raumbeziehungen und dem damit verbundenen Risiko einer Wurzelverletzung besteht beim interradikulären Einsatz von Minischrauben bis heute eine Zurückhaltung bei vielen Kollegen. Dieser Beitrag beschreibt die Auswahl geeigneter Alveolarabschnitte bezüglich des verfügbaren Knochenangebots und des geringstmöglichen Verletzungsrisikos sowie das mechanisch-physikalische Verhalten der Schraube bei einem Wurzelkontakt. Es erfolgt eine Bewertung der Wurzelverletzungen anhand einer aktuellen Literaturrecherche. Auf der Grundlage aktueller Forschungsarbeiten in der internationalen Literatur bezüglich des interradikulär verfügbaren sowie nötigen Knochens wurde das tatsächlich innerhalb der befestigten Gingiva erreichbare Knochenangebot durch Auswertung von CT-Datensätzen ermittelt. Da die Ergebnisse in Abhängigkeit des jeweiligen Interradikulärraumes eine versehentliche Wurzelverletzung als Komplikation möglich erscheinen lassen, wurde das Schraubenverhalten bei frontalem Eindrehen in die Wurzel sowie bei lateralem Kontakt untersucht. Basierend auf den technischen Anforderungen an die Schraubendimension und den anatomischen Sicherheitszonen zum Wurzelbereich, wurde eine interradikuläre Knochenbreite von mindestens 3,1 mm vorausgesetzt. In den Bereichen 4/5 und 5/6 beider Kiefer und zusätzlich 6/7 im Unterkiefer konnte vor dem Erreichen der Mukogingivallinie eine ausreichende Knochenmenge nachgewiesen werden. Alle anderen Areale zeigten das geforderte Knochenlager erst nach dem Überschreiten der Mukogingivallinie. Zudem scheint eine taktile Wahrnehmung von Wurzelberührungen bei manueller Insertion aufgrund des nur gering veränderten Insertionsmoments nicht gegeben. Die Durchsicht der aktuellen Literatur zeigt, dass Wurzelverletzungen innerhalb des Zements und Dentinmantels ohne Konsequenzen ausheilen und selbst tiefere Schädigungen bis in die Pulpa nicht zwangsläufig zu endodontischen Maßnahmen oder gar zum Zahnverlust führen. AID - 834203