OWN - Quintessenz Verlags-GmbH CI - Copyright Quintessenz Verlags-GmbH OCI - Copyright Quintessenz Verlags-GmbH TA - Implantologie JT - Implantologie IS - 0943-9692 (Print) IP - 2 VI - 10 PST - ppublish DP - 2002 PG - 0-0 LA - de TI - Grundlagen und aktuelle Anwendungen des Tissue Engineering in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie FAU - Hutmacher, Dietmar Werner AU - Hutmacher D FAU - Lauer, Günter AU - Lauer G CN - OT - Tissue Engineering OT - Zell- und Gewebeträger OT - Scaffolds OT - Mundschleimhaut OT - Hartgewebe AB - Eine neue Möglichkeit der Herstellung von Implantaten aus körpereigenen Bestandteilen eröffnet das so genannte "Tissue Engineering". Die Grundidee des Tissue Engineering besteht darin, den Zellen ein dreidimensionales Gerüst zur Verfügung zu stellen, das die extrazelluläre Matrix (ECM) des humanen Organismus zum Vorbild hat. Diese so genannten "Scaffolds" werden aus biologisch abbaubaren Biomaterialien natürlicher und synthetischer Herkunft hergestellt. Nachdem das hochporöse Grundgerüst komplett mit Zellen und extrazellulärer Matrix gefüllt ist und dem zu züchtenden Gewebe auf diese Weise zunehmende Struktur und Stabilität verleiht, wird der dreidimensionale Zellträger schrittweise abgebaut. Somit wird gewährleistet, dass nach vollständiger Resorption der Matrix nur das mittels Tissue Engineering generierte Gewebe zurückbleibt. Mit dieser modernen biotechnologischen Methode lassen sich somit räumlich definierte Hart- und Weichgewebe sowie organoide Strukturen für die Transplantation aufbauen. Wissenschaftliche Arbeitsgruppen, deren Schwerpunktforschungsbereich das Tissue Engineering ist, sind interdisziplinär ausgerichtet. Biologen, Materialwissenschaftler, Polymerchemiker, Biomediziner, Biochemiker, Bioingenieure und Chirurgen arbeiten in einem Team. Wirtschaftsprognosen sagen voraus, dass bereits in den nächsten zehn Jahren das Tissue Engineering eine vergleichbare kommerzielle Bedeutung wie die heutige Gentechnologie erreichen wird. Am weitesten fortgeschritten ist zum heutigen Zeitpunkt die Herstellung und der routinemäßige klinische Einsatz von vitalem Hautersatz, der mittels Tissue-Engineering-Verfahren hergestellt wird. Zahlreiche Arbeitsgruppen beschäftigen sich neben der Kultur vieler anderer Gewebe, wie Knorpel, Gefäße, Herzklappen etc., mit der labortechnischen Herstellung von Geweben, die in der Implantologie als Transplantat ihren Platz haben. Ziel dieses Beitrags ist es, die Grundlagen sowie aktuelle Forschungsprojekte zum Thema "Tissue Engineering von Mundschleimhaut und Knochen" darzustellen.Ü AID - 836931