0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1958 Views

Entdecker der Röntgenstrahlen bereitete den Weg für Magnetresonanztomografie und Computertomografie

Links das Labor von Willhelm Röntgen, rechts die erste veröffentlichte und zeitlich dokumentierte Röntgenaufnahme. Sie zeigt die Hand von Röntgens Frau Bertha.

(c) Deutsches Röntgenmuseum

Am 10. Februar 2023 jährt sich der Todestag des Entdeckers der „X-Strahlen“, des Physikers und Nobelpreisträgers Wilhelm Conrad Röntgen, zum 100. Mal. Kaum eine andere Entdeckung als die nach ihm benannten Röntgenstrahlen hat die Medizin so stark beeinflusst – und etwa über die Magnetresonanztomografie oder die Computertomografie so viele Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten geschaffen. Doch nicht nur in der Medizin findet die Röntgentechnik Anwendung, sondern auch in zahlreichen anderen Gebieten wie etwa bei Sicherheitssystemen oder in der Satellitenforschung. Wer war Wilhelm Conrad Röntgen eigentlich?

Röntgen, der als eher bescheidener und introvertierter Mensch beschrieben wird, konnte mit seiner wachsenden Berühmtheit wenig anfangen. Seine „X-Strahlen“ ließ er sich nie patentieren. Bild: Deutsches Röntgenmuseum
Röntgen, der als eher bescheidener und introvertierter Mensch beschrieben wird, konnte mit seiner wachsenden Berühmtheit wenig anfangen. Seine „X-Strahlen“ ließ er sich nie patentieren. Bild: Deutsches Röntgenmuseum
Wilhelm Conrad Röntgen wurde am 27. März 1845 als einziges Kind des Tuchfabrikanten Friedrich Röntgen und dessen Frau Charlotte in Lennep geboren, einem heutigen Stadtteil von Remscheid. Später siedelte die Familie in die Niederlande über. Nachdem er die Schule in Utrecht verlassen hatte, ohne sein Abitur abzulegen, zog der junge Röntgen 1865 nach Zürich und begann ein Maschinenbaustudium. Nach seinem Abschluss promovierte er im Fachbereich Physik und folgte 1870 seinem Mentor August Kundt als dessen Assistent an die Universität Würzburg. Wenige Jahre später folgte Röntgen August Kundt erneut, diesmal an die neugegründete „Reichs-Universität“ in Straßburg. Dem schlossen sich Tätigkeiten etwa als Privatdozent an der Akademie Hohenheim an, als ordentlicher Professor der Physik an der Universität Gießen und schließlich als Professor an der Universität Würzburg, wo er das Physikalische Institut leitete.

Nobelpreis für Entdeckung der „X-Strahlen“

In Würzburg machte Wilhelm Conrad Röntgen am 8. November 1895 seine berühmte Entdeckung der „X-Strahlen“ im Zuge seiner Forschung über Kathodenstrahlung. Mit seinen Strahlen ermöglichte Röntgen es, das bis dahin verborgene Innere eines Organismus sichtbar zu machen und zu betrachten. Die erste veröffentlichte und zeitlich genau dokumentierte Röntgenaufnahme war eine, die die Hand seiner Frau Bertha zeigte. Sie stammt vom 22. Dezember 1895. Die Nachricht von Röntgens revolutionärer Entdeckung verbreitete sich in Fachwelt und Öffentlichkeit sehr schnell. Röntgen wurde für seine Entdeckung am 10. Dezember 1901 bei der ersten Verleihung der Nobelpreise mit dem Nobelpreis für Physik geehrt. Den in den Statuten geforderten Vortrag bei der Verleihung hat er aufgrund seines „Lampenfiebers“, wie er schrieb, nie gehalten. Überhaupt konnte Röntgen, der als eher bescheidener und introvertierter Mensch beschrieben wird, wenig anfangen mit seiner weltweit wachsenden Bekanntheit. Für ihn zählten nur fachliche Reputation und wissenschaftlicher Fortschritt. Seine „X-Strahlen“ ließ er sich nie patentieren.

Ein bescheidener, introvertierter Mensch

Röntgens letzte Lebensstation war München. 1900 folgte er dem Ruf als ordentlicher Professor für Physik an die Ludwig-Maximilians-Universität. Noch in den letzten Lebenstagen seiner Frau im Jahr 1919 beantragte er die Emeritierung vom Lehrbetrieb, behielt jedoch die Direktion über die physikalisch-metronomische Sammlung sowie das Benutzungsrecht zweier Zimmer am Physikalischen Institut, sodass er weiter die Möglichkeit hatte, wissenschaftlich tätig zu sein. Die Erinnerung an seine Frau und ihre gemeinsame Zeit prägte seine letzten Lebensjahre. Am 10. Februar 1923 verstarb er mit 78 Jahren in seiner Münchener Wohnung. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Deutschen Röntgengesellschaft.

Reference: Menschen Nachrichten Bunte Welt

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
15. Apr 2024

Prof. Moritz Kebschull ist neuer Präsident der EFP

Leitlinien, mehr Aus- und Weiterbildung für die Zahnärztinnen und Zahnärzte und Förderung junger Wissenschaftler auf der Agenda
15. Apr 2024

Eine Perle fürs Zähneputzen

VfZ-Spende: Zahnputzfuchs e.V. unterstützt chronisch kranke Kinder im Krankenhaus
9. Apr 2024

Klinische Studien mit DG Paro/Meridol-Preis ausgezeichnet

Preise gingen auf der Frühjahrstagung der DG Paro an Dr. Leander Benz und Dr. Antonio Ciardo
5. Apr 2024

Viel zitiert, gut vernetzt: deutsche Zahnmediziner in der Spitzengruppe

Interessante bibliometrische Analyse von Themen und Autoren internationaler wissenschaftlicher Fachbeiträge
5. Apr 2024

„Abrechnung“ mit Leidenschaft auf den Punkt gebracht

Zum Tod von Dr. Peter Esser – Gründungsmitglied und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der ZA
4. Apr 2024

Food matters!

Neue Studie zeigt: Umstellung auf gesunde Ernährung erhöht die Chancen, 1,5-Grad-Ziel zu halten
3. Apr 2024

Kreativ und mutig: Zwei Meisterinnen (er)finden neue Wege

„ladies dental talk“ am 10. April 2024 mit Christina Pech und Jule Kürschner, Tischlermeisterinnen und Gründerinnen der Tischleria Berlin
3. Apr 2024

„Wer das Basiswissen nicht hat, weiß nicht, was er dort zusammenklickt“

ZTM Haristos Girinis zu Gast in Folge #37 von „Dental Lab Inside – der Zahntechnik-Podcast“