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Warum gerade Frauen sich um ihr Auskommen im Alter kümmern müssen – „Finanzfitness für Frauen“ Teil 1

(c) shutterstock.com/Cat Box

Wenn das Wort Altersvorsorge fällt, tauchen bei Frauen oft die wildesten Assoziationen und Meinungen auf. Was bei den einen den Muff einer ausgebleichten geblümten Küchenschürze heraufbeschwört, sorgt bei anderen für ein Abwinken: keine Zeit, kein Interesse, ich will da keinen Fehler machen, darum kümmert sich mein Mann/Partner und außerdem habe ich noch die Rente vom Versorgungswerk. Da gibt es später mehr als von der gesetzlichen Rentenversicherung.

Stimmt. Die Frage ist nur: Wird das – nach der Berufstätigkeit – reichen für eine Zeit ohne Sparzwänge?

Altersvorsorge ist für viele Menschen ein beschwerliches Thema. Dabei kann es richtig spannend sein. Fangen wir mit dem Begriff an: Statt „Altersvorsorge“ verwende ich gerne in dem Zusammenhang das Wort „Vermögensaufbau“, denn der kontinuierliche Aufbau des eigenen Vermögens beschert mir einen entspannteren Ruhestand.

Es gibt eben Dinge, die werden uns – ganz gleich, in welcher Phase unseres Lebens wir uns befinden – stets begleiten: wirtschaftliche Entwicklungen unserer Gesellschaft, das verändernde Rentenniveau, das Management der Renten, Inflation, Demografie, steuerliche Abgaben und die persönliche Lebenssituation. Das kenne nicht nur ich nur zu gut aus eigener Erfahrung: Eine Ehe ist kein Sicherheitspolster. Menschen verändern sich, Situationen verändern sich. Das, was immer bleibt, sind die eigene Energie, die eigene Kompetenz und das Wissen, das man sich aneignet.

Frauen sind oft die besseren Investoren

Schon bin ich bei einem weit verbreiteten Vorurteil: Nein, für Finanzen, Investieren, Börse, Anlegen braucht man kein Y-Chromosom. Verschiedene Studien von großen Investmentfirmen zeigen, dass Frauen oft die besseren Investoren sind, denn sie agieren überlegter, risikobewusster und nachhaltiger. Was Frauen daran hindert, sich mit Investitionen intensiver zu beschäftigen, sind unter anderem eine gehörige Portion Respekt vor dem Unbekannten und die Meinung, dass man für den Umgang mit Finanzen besondere, auch mathematische Kenntnisse braucht. Nope. Man kann alles lernen.

Man kann alles lernen

Es ist, wie es immer ist, wenn man sich einem neuen Thema widmet – am Anfang ist das Wissen rudimentär. Je mehr man sich damit beschäftigt, um so selbstverständlicher und schlüssiger wird es. Aktuell investieren nur rund 20 Prozent der Frauen regelmäßig in den langfristigen Vermögensaufbau. Dabei sind mehr als 80 Prozent aller Frauen die finanziellen Entscheidungsträger im eigenen Haushalt.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Sabine Nemec ist seit 2000 als Marketingberaterin für Zahnarztpraxen und Dentallabore sowie als Referentin zu den Themen Praxismarketing, Kommunikation, Körpersprache, Dental English und Finanzen tätig. Sie hat mehr als 17 Jahre in Südostasien gelebt und ist englischsprachig aufgewachsen. Seit 2022 macht sie mit dem Podcast „Dental English to go“ bei Quintessenz Zahnärztinnen, Zahnärzte und Praxisteams fit für die Kommunikation auf Englisch – ergänzend zu ihrem Buch, das ebenfalls bei Quintessenz erscheinen ist. Mit ihrer Agentur Nemec+Team unterstützt sie Arzt- und Zahnarztpraxen bei Marketing und Werbung. Eines ihrer Herzensanliegen ist es, Frauen Kompetenz und Know-how rund um das Thema Finanzen zu vermitteln. In einer Serie auf Quintessence News bereitet sie speziell für Frauen aus der Dentalwelt Themen rund um Geld, Altersversorgung und Anlage auf.

„Rente“ vom Versorgungswerk wird nicht reichen

Also zurück auf „Los“: Die Altersrente vom Versorgungswerk (ebenso von der BfA) wird nicht reichen. Aktuell sind 83 Prozent der Rente steuerpflichtig. Ab 2040 wird die Rente zu 100 Prozent versteuert werden. Die Beiträge der Privaten Krankenversicherung werden sich den Bezügen aus dem Versorgungswerk aber nicht prozentuell anpassen, wie es bei den gesetzlichen Renten ist. Wer jetzt schon 1.000 Euro PKV-Beitrag monatlich zahlt, wird mit 67 Jahren deutlich über 1.000 Euro PKV-Betrag liegen. Und die müssen von der Rente mitbezahlt werden.

Praxiserlös nicht automatisch gesichert

Falls man nicht in der eigenen, abbezahlten Immobilie wohnt, muss noch die Miete berücksichtigt werden – Tendenz steigend. Hat man eine eigene Praxis, dann ist es je nach Lage auch nicht mehr garantiert, dass man jemanden findet, der sie übernimmt und angemessen dafür bezahlt (das ist ein ganz eigenes Kapitel, für das man sich rechtzeitig die Hilfe von Fachleuten holen sollte). Kann die Praxis nicht adäquat verkauft werden, fehlt oft ein wichtiger Baustein des

Vermögensaufbau für die Altersvorsorge.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich möchte keine schlechte Laune verbreiten. Vielmehr geht es darum, klar aufzuzeigen, was alles auf uns zukommt und wie wir elegant für uns Vermögen aufbauen können, wenn wir jetzt ins Handeln kommen. Und das ist einfacher, als Sie vielleicht denken. Bleiben Sie gespannt!

Sabine Nemec, Langenselbold

 

Reference: Wirtschaft med.dent.magazin Bunte Welt

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