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Starker Zuwachs bei Zahnzusatzversicherungen und ein immer breiteres Angebot

(c) Josu Ozkaritz/Shutterstock.com

Gute Nachrichten für Zahnarztpraxen: Immer mehr gesetzlich Versicherte schließen eine Zahnzusatzversicherung ab. Der PKV-Verband meldete Ende Oktober nach vorläufigen Geschäftszahlen einen Zuwachs von rund 539.200 Versicherten im Jahr 2020. Das ist eine Steigerung von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt sind jetzt 16,9 Millionen Menschen privat zusatzversichert für Zahnbehandlung, Zahnersatz und Kieferorthopädie.

Seit Jahren erlebt die Zahnzusatzversicherung eine steigende Nachfrage. Gesunde, gepflegte Zähne sind hierzulande ein wichtiges Statussymbol geworden. Und da die Gesetzliche Krankenversicherung nur die Kosten für Regelversorgung übernimmt, sichern sich die Verbraucher zusätzlich ab.

Für Zahnarztpraxen wird das Thema Zahnzusatzversicherungen damit immer wichtiger, da ein hoher Umsatzanteil aus Privatleistungen stammt. Wie jedes Unternehmen müssen auch Zahnarztpraxen ertragreich wirtschaften und zusehen, dass die erstellten Heil- und Kostenpläne auch umgesetzt werden. Auch dazu gibt es heute eine gute Nachricht.

Tendenz: hochwertige Absicherung

Auf der Seite der Versicherer bewirkt eine starke Nachfrage ein höheres Engagement in der Produktentwicklung. Schließlich will jeder ein großes Stück vom Kuchen bekommen, auch wenn immer wieder darauf hingewiesen wird, dass das Geschäft mit den Zusatzversicherungen Ausfälle bei den Vollversicherungen nicht ausgleichen könne. In den vergangenen zwei Jahren sind daher viele neue, leistungsstarke Zahntarife auf den Markt gekommen. 90 bis 100 Prozent Erstattung für Zahnersatz, Zahnbehandlung und Prophylaxe sind keine Seltenheit mehr.

Junge Kunden werden zudem mit einem Zuschuss zwischen 200 und 300 Euro für Bleachings gelockt, sofern diese in einer Zahnarztpraxis durchgeführt werden. Auch der Versicherungsschutz im Bereich Kieferorthopädie hat sich für Kinder und Jugendliche deutlich verbessert. Zum Beispiel werden in den neuesten Zahntarifen über alle KIG-Stufen hinweg 100 Prozent, maximal 5.000 Euro (Janitos) und 90 Prozent, maximal 4.000 Euro (Stuttgarter) erstattet.

Neu: Sofortschutz der Bayerischen

„Brennende Häuser können nicht mehr gegen Feuer versichert werden.“ Dieser eiserne Grundsatz wird durch den neuen Tarif „ZAHN Sofort“ der Bayerischen durchbrochen und bringt den Markt in Bewegung. Zur Freude von Zahnärztinnen und Zahnärzten, die einem Kassenpatienten erklären müssen, dass er eine Füllungstherapie, eine Wurzelkanalbehandlung, Inlays, Zahnersatz oder eine Schienentherapie braucht und dafür einen erheblichen Betrag aus eigener Tasche bezahlen muss.

Für all diese Maßnahmen können gesetzlich Versicherte und Heilfürsorgeberechtigte, die bislang noch keine Zahnzusatzversicherung haben, eine Versicherungsleistung bekommen. Natürlich gibt es einige Voraussetzungen: Es fehlen nicht mehr als drei Zähne, es wurde keine Parodontitis festgestellt, der Zahnschmelz weist keine Abrasionen auf und es sind keine (Teil-)Prothesen eingesetzt. Da aber immer mehr Menschen auch im mittleren Lebensalter diesen Kriterien entsprechen, ist dieser Tarif durchaus für viele interessant.

Sind alle Voraussetzungen erfüllt, können Patienten einen Normaltarif der Bayerischen wählen mit 80 bis 100 Prozent Erstattungssatz und zusätzlich den „ZAHN Sofort“, der für angeratene oder gar geplante Behandlungen den Erstattungssatz des Haupttarifs übernimmt und maximal 750 Euro im ersten Kalenderjahr und – falls sich die Behandlung über einen Jahreswechsel hinzieht – im neuen Kalenderjahr nochmals 750 Euro zahlt. Insgesamt also maximal 1.500 Euro. Das könnte zum Beispiel für folgende Behandlungen passen: Wurzelkanalbehandlung 2021 durchgeführt und abgerechnet, Überkronung erfolgt 2022. Oder Implantat 2021 gesetzt und abgerechnet, Suprakonstruktion 2022.

Dafür zahlen die Versicherten zum Normalbeitrag noch einen Zusatzbeitrag von 29,90 Euro pro Monat. „ZAHN Sofort“ erlischt nach 24 Monaten automatisch, der Zusatzbeitrag fällt weg – und der Haupttarif läuft normal weiter. Damit haben Patientinnen und Patienten eine Finanzierungshilfe für Behandlungen, die schon geplant sind, und umfassenden Versicherungsschutz für alle künftigen Behandlungen, die irgendwann noch folgen werden.
Auch aus Sicht der Zahnarztpraxen ist das eine perfekte Lösung: Eine sich kurzfristig ergebende Behandlung wird leichter umgesetzt, Diskussionen über günstigere Alternativen oder das Einholen einer Zweitmeinung lassen sich reduzieren und gleichzeitig hat man künftig einen „privaten Kassenpatienten“ mehr.

Mit solchen innovativen Versicherungslösungen werden Zahnzusatzversicherungen weiterhin boomen.

Gabriele Bengel, Esslingen

Gabriele Bengel
Gabriele Bengel
(Foto: Die Fotografen in Esslingen)
Gabriele Bengel war viele Jahre bei einer privaten Krankenversicherung für Vertrags- und Leistungsfallmanagement verantwortlich und hat in der Tarifentwicklung mitgewirkt. Außerdem war sie Mitglied im Verwaltungsrat einer gesetzlichen Krankenkasse. Sie hat detaillierte Kenntnisse über das Gesundheitssystem und ist anerkannte Spezialistin auf dem Gebiet der Zahnzusatzversicherungen.

Gabriele Bengel ist Mitbegründerin und Geschäftsführerin der to:dent.ta GmbH, die im Internet ein Vergleichsportal bietet, das nur leistungsstarke Zahnzusatzversicherungen anzeigt, die strenge Qualitätskriterien erfüllen (Top-Dental-Tarife unter www.todentta.de). Außerdem bietet das Unternehmen Patienten und Zahnarztpraxen an, gezielt die Zahnzusatzversicherung zu vermitteln, die optimal zum Zahnzustand und dem individuellen Zahn-Risiko passt. Kontakt zur Autorin unter gabriele.bengel@todentta.de.


Weitere Beiträge zum Thema: ZZV: Nicht in allen Punkten lag der Experte richtig  Zahnzusatzversicherungen  – wie aussagefähig sind Testergebnisse?, „Immer neue Tarife: Zahnzusatzversicherungen im Test“,  Alte ZZV: So können Patienten den Schutz verbessern, ZZV: Der individuelle Zahnstatus ist wichtig, Antworten im Antrag sollten mit der Patientenakte übereinstimmen, Zahnzusatzversicherungen: falsche Erwartungen durch Fernsehwerbung, Moderne Zahnzusatzversicherungen bieten viel mehr als Zahnersatz-Leistungen, Leistungsausschlüsse – genauer Blick ins Kleingedruckte lohnt,Krankenkassen kündigen Wahltarife – Patienten verlieren Versicherungsschutz und Privat Zusatzversicherte: Für Praxen wichtiger denn je.

 

Patientenkommunikation Praxisführung Team Praxis

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