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Dr. Nora Joos setzt in ihrer Praxis vermehrt auf ein Universaladhäsiv und berichtet über ihre Erfahrungen

Applikation des Universaladhäsivs (iBond Universal, Kulzer)

(c) Joos

Wenn man die Geschichte der Dentaladhäsive betrachtet, dann sind da wirklich große Technologiesprünge zu erkennen. Einerseits die Reduktion der Flaschenanzahl, andererseits die Fähigkeit unterschiedliche Oberflächen zu konditionieren, ohne jedoch hohe Haftwerte einbüßen zu müssen.

Vor einigen Jahren traf ich die Entscheidung für unsere Praxis – zumindest in der direkten Füllungstherapie –, auf ein Ein-Flaschen-Adhäsive umzustellen. Heute fühle ich mich bestätigt. Wir sehen, dass die Füllungen funktionieren und lesen von Experten wie Professor Roland Frankenberger solche Statements: „Die bisherigen Mehr-Flaschen-Goldstandard-Produkte stehen heute nicht mehr über den Universaladhäsiven“ oder „Wir wissen, was funktioniert und was nicht. Nach mehreren Jahren umfangreicher klinischer Erfahrung und vielen verfassten Doktorarbeiten kann ich feststellen, dass Universaladhäsive wie zum Beispiel iBond Universal das hohe Niveau herkömmlicher Mehrschritt-Adhäsive heute erreicht haben.“

Mehr-Flaschen-Systeme haben weiter ihre Berechtigung

Nun könnte man die Meinung vertreten, dass die Mehr-Flaschen-Systeme keine Daseinsberechtigung mehr hätte. Ich sehe das anders – zumindest, wenn es um die adhäsive Befestigung laborgefertigter Arbeiten geht. Da nutzen wir in der Praxis noch ein traditionelles Drei-Flaschen-System.
Und wie ich gelesen habe, verhalten wir uns damit scheinbar so, wie der Großteil der Praxen in Deutschland: Für laborgefertigte Restaurationen die Mehrflaschen-Systeme – für die direkte Füllungstherapie das Universaladhäsiv.
 

Beide Systeme im Praxisalltag im Einsatz

In einer Trendbefragung mit Zahnärzten sagten kürzlich 40 Prozent der Teilnehmer „Ich nutze parallel Universal- und Mehr-Flaschen-Systeme“. Diese Einstellung ist für mich durchaus nachvollziehbar. Ich finde, es macht einen Unterschied, ob ich in der Sitzung eine, zwei oder drei Komposit-Füllungen lege oder sechs bis acht Laborarbeiten einsetze. Im ersten Fall möchte ich von meiner Assistenz ein selbstständiges verwechslungsfreies Anreichen der Komponenten – Adhäsiv und Komposit. Ein Universaladhäsiv gibt mir und der Assistenz diese Sicherheit.

Kleinere Laborarbeiten auch mit Universaladhäsiv

Im Fall der komplexen Laborarbeiten beobachte und überwache ich mehrfach sämtliche Arbeitsschritte. Ich verlasse mich auf mich und klinische Langzeitstudien des Adhäsivs. Aber bei kleineren und wenig umfänglichen Laborarbeiten habe ich schon mehrfach gute Erfahrungen bei der Verwendung des Universaladhäsivs gemacht. Es funktioniert gut und es ist ein ruhigeres Einsetzen.

Ja, es scheint wie ein Wunder, dass es den Forschern und Entwicklern gelang, aus drei Flaschen eine Flasche zu machen. Oder auch, dass die Loyalität von Universaladhäsiven wie iBond Universal so weit geht, dass sie bei allen Adhäsivtechniken funktionieren. Bei der von mir präferierten Total-Etch-Technik beispielsweise wird das freigelegte Kollagengeflecht als Basis zur Entstehung einer zuverlässigen und stabilen Hybrid-Schicht genutzt.

Datenlage und Erfahrung

Mein Fazit: Universaladhäsive wie iBond Universal (Kulzer) bleiben bei uns primär das Adhäsiv für die direkte Füllungstherapie. Für die großen Laborarbeiten werde ich bis auf Weiteres bei dem Drei-Flaschen System bleiben.

Ich bin mir jedoch sicher, dass ich aufgrund der eindeutigen Datenlage kleinere Laborarbeiten immer häufiger mit dem Universaladhäsiv befestigen werde. Wie immer ist das weniger eine Lernkurve, sondern eine Vertrauenskurve, die von Erfahrungen profitiert.

Dr. Nora Joos, Berlin

Foto: Kreller/Joos
Dr. med. dent. Nora Joos hat zum 1. April 2022 die Praxis ihres Vaters in Berlin-Halensee übernommen. Im März 2022 schloss sie erfolgreich ihren Master in Medizinjournalismus & Öffentlichkeitsarbeit ab.

Restaurative Zahnheilkunde Praxis med.dent.magazin

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