Endodontie, 4/2023
Pages 363-378, Language: GermanHülsmann, Michael / Schäfer, Edgar
Neben den USA stand auch Europa − mit kriegsbedingten Unterbrechungen – immer im Mittelpunkt der Entwicklung der Endodontie in Theorie und Praxis. Wichtige Grundlagenerkenntnisse und wertvolle technische Hilfsmittel oder die Implementierung neuer Behandlungsverfahren gehen auf europäische Pionierinnen und Pioniere zurück. Einige dieser Personen werden im folgenden Artikel vorgestellt und ihre wichtigsten Beiträge und Publikationen benannt.
Keywords: Geschichte, Endodontologie, Europa, Pioniere
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 5/2022
WissenschaftDOI: 10.53180/dzz.2022.0025Pages 300-306, Language: GermanHarms, Carolin Sabine / Husemann, Vesna / Schäfer, Edgar / Dammaschke, Till
OriginalarbeitEinleitung: Ziel der Arbeit war der Vergleich verschiedener Methoden zur Entfernung von Kalziumhydroxid (Ca(OH)2) aus Wurzelkanälen.
Material und Methoden: 160 extrahierte menschliche Zähne wurden in 2 Gruppen aufgeteilt. In Gruppe 1 (n = 80) wurden alle Wurzelkanäle mit Handinstrumenten bis zur ISO-Größe 40 und in Gruppe 2 (n = 80) mit rotierenden Nickel-Titan-Feilen (Mtwo) bis zur Größe 04/40 aufbereitet. Nach Spülung wurden alle Wurzelkanäle mit Ca(OH)2 gefüllt und die Zugangskavität provisorisch verschlossen. Alle Zähne wurden für 7 Tage bei 37 °C und 100 % Luftfeuchtigkeit gelagert. Nach der Lagerung wurde bei der Hälfte der Proben beider Gruppen (n = 40) eine Wurzelkanalspülung ohne vorherige Instrumentierung durchgeführt. Bei der anderen Hälfte (n = 40) wurden die Wurzelkanäle mit einer Hedströmfeile ISO Größe 45 auf Arbeitslänge instrumentiert. Alle Proben wurden in Untergruppen (n = 10) aufgeteilt und mit 5 ml NaCl-Lösung 0,9 %, CHX 2 % bzw. NaOCl 2,5 % mit oder ohne Ultraschallaktivierung gespült. Mittels rasterelektronenmikroskopischer Auswertung wurde die Sauberkeit der Wurzelkanalwände auf einer Skala von 1 (kein Ca(OH)2 sichtbar) bis 5 (ausgeprägte Ca(OH)2-Schicht) bewertet. Die erhobenen Daten wurden mittels Kruskal-Wallis-Test statistisch ausgewertet (p < 0,05).
Ergebnisse: Durch Ultraschall aktiviertes NaOCl entfernte signifikant mehr Ca(OH)2 als alle anderen Lösungen oder Methoden (p < 0,05). Die Konizität der Instrumente (Handinstrumente 2 % oder NiTi-Feilen 4 %) sowie die Instrumentierung vor der Spülung hatten keinen signifikanten Einfluss (p > 0,05). Bei allen getesteten Spüllösungen war das Ergebnis innerhalb der jeweiligen Gruppe unabhängig von der Lage der untersuchten Stelle im Wurzelkanal (p > 0,05).
Schlussfolgerung: Nur die passive Ultraschallaktivierung war in der Lage, Ca(OH)2 ausreichend aus dem Wurzelkanal zu entfernen. Weder die Konizität der verwendeten Instrumente noch eine Instrumentierung vor der Spülung hatte einen signifikanten Einfluss auf die Entfernbarkeit von Ca(OH)2.
Keywords: Instrumentenkonizität, Kalziumhydroxid, passive Ultraschallspülung (PUI), Wurzelkanalaufbereitung, Wurzelkanalspülung
Endodontie, 4/2022
Pages 435-437, Language: GermanSonntag, David / Schäfer, Edgar / Hülsmann, Michael
Herzlichen Glückwunsch zum Master of Science in Endodontologie!Endodontie, 3/2022
EditorialPages 219-220, Language: GermanSchäfer, Edgar
Endodontie, 3/2022
Pages 243-251, Language: GermanBohn, Sebastian / Schäfer, Edgar
Kalziumsilikatbasierte Wurzelkanalsealer besitzen vielversprechende Eigenschaften: eine hervorragende Biokompatibilität, die Fähigkeit zur Induktion von Hartgewebebildung, ein gutes Abdichtungsverhalten und eine antibakterielle Wirkung. Es liegen jedoch nur wenige aussagekräftige Studien zum Einfluss dieser Wurzelkanalsealer auf die klinischen Erfolgsraten von Wurzelbehandlungen vor. Die vorliegenden Studien kommen zu der Schlussfolgerung, dass kalziumsilikatbasierte Wurzelkanalsealer in Verbindung mit der Single-Cone-Technik eine vielversprechende Alternative zu langjährig etablierten Sealern in Verbindung mit warmvertikaler Kompaktion darstellen.
Keywords: Kalziumsilikat, Biokeramiken, Behandlungsergebnis, Erfolgsraten
Endodontie, 2/2022
Pages 139-153, Language: GermanDonner, Marie / Schäfer, Edgar
Ein systematisches ReviewZiel dieses Reviews war es zu untersuchen, ob der Konsum von Nikotin und/oder Alkohol das Outcome endodontischer Maßnahmen negativ beeinflusst. Es wurde eine systematische Literatursuche in den Datenbanken PubMed, Cochrane und Scopus durchgeführt. Neun Studien entsprachen den Einschlusskriterien. In dem Zeitraum von 2000 bis 2021 publiziert, repräsentieren sie im longitudinalen Studiendesign 1.443 Probanden, darunter 1.311 Menschen und 132 Ratten. Vier von fünf Studien belegten einen negativen Einfluss von Nikotin durch erhöhte Sondierungstiefen, gesteigerten Knochenabbau und eine verstärkte Schmerzwahrnehmung während der Therapie, einen höheren Vorhersagewert für ein schlechteres Outcome und ein höheres Risiko für die Notwendigkeit einer Wurzelkanalbehandlung. Eine der fünf Studien fand keine Korrelation zwischen Raucherstatus und Outcome. Die Tierstudien untersuchten hauptsächlich einen Einfluss chronischen Alkoholkonsums auf das periapikale Gewebe. Lediglich eine Studie erforschte einen gleichzeitigen Einfluss von Nikotin und Alkohol. Die Ergebnisse zeigten signifikant gesteigerte Entzündungsreaktionen und Knochenresorptionen; die Dimensionen der apikalen Läsionen waren vergrößert. Bei gleichzeitigem Einfluss von Alkohol und Nikotin verschlechterten sich die Resultate. Es ergab sich ein nachteiliger Effekt von Nikotin und/oder Alkohol in Bezug auf die Prognose, den parodontalen Zustand, den intraoperativen Verlauf, das Outcome und die Entwicklung einer apikalen Parodontitis.
Keywords: Wurzelkanalbehandlung, Rauchen, Alkohol, Erfolgsquoten, Prognose
Endodontie, 2/2022
Pages 165-170, Language: GermanFlisfisch, Sohar / Schäfer, Edgar
Die Wurzel- und Wurzelkanalanatomie eines ersten Unterkiefermolars können äußerst komplex sein. Insbesondere bei überkronten Zähnen kann die Gestaltung der Zugangskavität, die maßgeblich zum Behandlungserfolg beiträgt, erheblich von den traditionellen Umrissformen abweichen. Ein digitales Volumentomogramm (DVT) kann relevante Hinweise sowohl hinsichtlich der Lokalisation der Wurzelkanäle als auch auf mögliche Obliterationen liefern. Im vorliegenden Fall wurde ein vermeintlich obliterierter mesiobukkaler Wurzelkanal unter Zuhilfenahme eines DVTs erkannt und entsprechend behandelt.
Keywords: digitale Volumentomografie, mesiobukkaler Wurzelkanal, Zugangskavität, Kalzifikation
Endodontie, 2/2022
Pages 209-210, Language: GermanSchäfer, Edgar
Im Januar 2023 startet die neue berufsbegleitende Weiterbildung von UKM und Medizinischer Fakultät der WWU MünsterDZZ International, 6/2021
Open Access Online OnlyOriginal ArticlesDOI: 10.3238/dzz-int.2021.0034Pages 276, Language: EnglishHar, Carolin Sabine / Husemann, Vesna / Schäfer, Edgar / Dammaschke, Till
Introduction: The aim is to compare different methods for the removal of calcium hydroxide (Ca(OH)2) from root canals.
Material and methods: 160 extracted human teeth were divided into 2 groups. In group 1 (n = 80), all root canals were prepared with hand instruments to ISO size 40 and in group 2 (n = 80) by rotary nickel-titanium files (Mtwo) to size 04/40. After rinsing, all root canals were filled with Ca(OH)2 and the access cavity was temporized. All teeth were stored for 7 d at 37 °C and 100 % humidity. After storage, in half of the specimens of both groups (n = 40) root canal irrigation without previous instrumentation was performed. In the other half (n = 40) root canals were instrumented to working length with Hedstrom file ISO size 45. All specimens were divided in subgroups (n = 10) and rinsed with 5 ml of NaCl-solution 0.9 %, CHX 2 %, and NaOCl 2.5 % with or without ultrasonic activation, respectively. By scanning electron microscope evaluation the cleanliness of the root canal walls was scored from 1 (no Ca(OH)2 visible) to 5 (pronounced layer of Ca(OH)2). The data obtained were statistically evaluated by Kruskal-Wallis-test (p < 0.05).
Results: Ultrasonic-activated NaOCl removed significantly more Ca(OH)2 than all other solutions or methods (p < 0.05). The instrument taper (hand instruments 2 % or NiTi files 4 %) as well as instrumentation before rinsing, had no significant influence (p > 0.05). For all rinsing solutions tested, the result within the respective group was independent of the localization in the root canal (p > 0.05).
Conclusion: Only passive ultrasonic activation was able to remove Ca(OH)2 from the root canal sufficiently. Neither the taper of the instruments used nor instrumentation before rinsing had an significant influence on the removability of Ca(OH)2.
Keywords: calcium hydroxide, instrument taper, passive ultrasonic irrigation (PUI), root canal dressing, root canal irrigation
Endodontie, 4/2021
Pages 363-370, Language: GermanSchäfer, Edgar / Bengs, Bernard / Vahedi, Bijan / Krastl, Gabriel
Schmerzen endodontischer Ursache erfordern in der Regel eine baldmögliche zahnärztliche Intervention. Diese sollte idealerweise den ersten Schritt einer späteren regulären Behandlung darstellen. Bei symptomatischer irreversibler Pulpitis ist die vollständige Pulpotomie ohne Instrumentierung der Wurzelkanäle die Schmerzbehandlung der ersten Wahl. In besonderen Situationen kann eine vollständige Wurzelkanalaufbereitung mit medikamentöser Wurzelkanaleinlage erfolgen. Beide Therapieoptionen führen mit hoher Sicherheit zur Schmerzfreiheit innerhalb von 24 Stunden. Bei symptomatischer apikaler Parodontitis ist eine mechanische Präparation aller Wurzelkanäle bis zu einer Größe, die eine Irrigation der Wurzelkanäle über die gesamte Länge zulässt, erforderlich. Erscheint ein orthograder Zugang zum periradikulären Gewebe nicht möglich oder als zu risikobehaftet (z. B. wurzelkanalgefüllter Zahn mit intrakanalärem Stift oder Instrumentenfragment), kann die Gabe eines Analgetikums mit zusätzlicher Langzeitanästhesie indiziert sein, um eine kausale Therapie am folgenden Tag mit ausreichender Behandlungszeit zu ermöglichen. Bei akutem periradikulärem Abszess ist eine Drainage zur Sicherstellung eines ausreichenden Pusabflusses oberstes Ziel der Schmerztherapie. Eine ausschließliche Inzision ohne Trepanation des schuldigen Zahnes stellt keine adäquate Kausalbehandlung dar. Sollte eine Trepanation des Zahnes in besonderen Situationen nicht sofort möglich sein, so sollte sie zeitnah (idealerweise innerhalb von 24 Stunden) nach der Inzision erfolgen. Medikamente können in der endodontischen Schmerzbehandlung als Ergänzung, aber nicht als Ersatz für die jeweils indizierte kausale Therapie angesehen werden.
Die vorliegende wissenschaftliche Mitteilung wurde erstveröffentlicht in: Schäfer E, Vahedi B,
Bengs B, Krastl G. Die endodontische Schmerzbehandlung. Wissenschaftliche Mitteilung der
Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET). Dtsch
Zahnärztl Z 2021;76:238–245.
Keywords: irreversible Pulpitis, apikale Parodontitis, periradikulärer Abszess, Pulpotomie, Trepanation