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„Erfahrungswissen von Patienten und Ärzten nutzen“, richtig Rahmenbedingungen schaffen – Bundesärztekammer zum „Jahr der Patientenbeteiligung“

(c) fizkes/Shutterstock.com

Seit 20 Jahren sind auch Vertreterinnen und Vertreter der Patientenschaft qua Gesetz in die Gremien und Entscheidungen der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen einbezogen – vom Gemeinsamen Bundesausschuss bis hin zum Erstellen von wissenschaftlichen Leitlinien. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung hat daher das „Jahr der Patientenbeteiligung“ ausgerufen. Zu Recht, so Bundesärztekammer-Vizepräsidentin Dr. Ellen Lundershausen, denn: „Patientinnen und Patienten sind Experten in eigener Sache“.

Bundesärztekammer-Vizepräsidentin Dr. Ellen Lundershausen
Bundesärztekammer-Vizepräsidentin Dr. Ellen Lundershausen
Foto: LÄK Thüringen
Sie erlebten Krankheitssymptome und Krankheitsverläufe individuell, sie machten ihre eigenen ganz persönlichen Erfahrungen im Versorgungsalltag „und können mit diesem Erfahrungswissen wesentlich zur Weiterentwicklung eines patientenbezogenen Gesundheitswesens beitragen. Umso wichtiger ist die Partizipation von Patientinnen und Patienten sowohl auf der Mikroebene, der direkten Arzt-Patientenkommunikation, als auch auf der Makroebene, der strukturellen Mitwirkung an gesundheitspolitischen Entscheidungsprozessen.“ so Lundershausen weiter.

Gesundheitswesen soll Ort der Zuwendung sein

„Patientinnen und Patienten, mit ihren individuellen Erfahrungen, sowie Ärztinnen und Ärzte, mit ihrem Wissen aus ihrer täglichen Arbeit, haben ihren eigenen Blick auf gesundheitspolitische Entscheidungen. Wir begreifen unser Gesundheitswesen nicht als Reparaturbetrieb, sondern als Ort der Zuwendung und der Mitmenschlichkeit“, sagte Lundershausen. So zeigten aktuelle Forschungsprojekte, dass das Prinzip des sogenannten Shared Decision Making, also einer gemeinsamen Entscheidungsfindung von Ärzten und Patienten, zu einer besseren Versorgung beiträgt.

Ökonomische Zwänge und Personalmangel geben zu wenig Raum

Das Problem sei aber, wie so oft, dass ökonomische Zwänge und Personalmangel wenig Raum für einen solchen strukturierten Austausch ließen. „Das Gesundheitswesen wurde von der Politik jahrelang auf maximale Effizienz getrimmt. Das führt im Zusammenspiel mit einer überbordenden Kontrollbürokratie dazu, dass Ärztinnen und Ärzte ständig am Limit arbeiten“, so Lundershausen. Unter diesen Voraussetzungen bliebe ihnen viel zu wenig Zeit für das Patientengespräch und die gemeinsame Suche nach dem optimalen Behandlungsansatz, beklagt sie.

Politik muss richtige Rahmenbedingungen setzen

„Die Ärzteschaft setzt seit langem auf Patientenpartizipation statt auf Paternalismus. Jetzt ist die Politik am Zug, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, damit dies in unseren Kliniken und Praxen gelebt und fortentwickelt werden kann. Patienten und Ärzte stehen hierfür mit ihrer Expertise zur Verfügung“, so Lundershausen.

Quelle: BÄK Politik med.dent.magazin Patientenkommunikation

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