ScienceSeiten: 291-316, Sprache: Englisch, DeutschUtz, Karl-Heinz / Lückerath, Walter / Schwarting, Peter / Noethlichs, Wolfgang / Büttner, Ralph / Grüner, Manfred / Fuß, Edgar / Stark, HelmutCheckbiss-Registrate, Kondylenpositionen und ihre praktischen BedeutungenZiel: Diese Studie ist Teil einer umfangreichen Untersuchung zu den Positionen und Distanzen der Kiefergelenkköpfchen bei verschiedenen Registriermethoden. Für die jetzige Auswertung wollten wir wissen, ob und wie sich die Positionen der Kondylen in zentrischer Kondylenposition unter Einsatz verschiedener, gesperrter Checkbiss-Registrate voneinander unterscheiden.
Material und Methoden: Die zentrischen Kondylenpositionen registrierten vier approbierte Kollegen an 81 stomatognath gesunden, bezahnten Probanden je dreimal mit sechs verschiedenen Arten gesperrter Checkbiss-Registrate. Die Oberkiefermodelle wurden nach individueller Gesichtsbogenübertragung in Dentatus-Artikulatoren montiert, die Unterkiefermodelle mit einem Stützstift-Registrat auf der Pfeilwinkelspitze zugeordnet. Die Vermessungen der Registrate erfolgten in einem speziellen Messartikulator im Kondylarbereich.
Ergebnisse: Die mittleren kondylären Entfernungen der zentrischen Kondylenpositionen zwischen den Stützstift-Registrierungen und den übrigen Registraten lag räumlich bei 0,73 ± 0,24 mm (0–3,19 mm). Die räumlichen Medianwerte zwischen den unterschiedlichen Checkbiss-Registraten streuten zwischen 0,48 mm und 0,79 mm. Die Stützstift-Registrierungen führten die Kondylen relativ zu den übrigen Registraten im Mittel am weitesten nach anterior und kranial.Schlussfolgerungen: Die geprüften Registrattypen und -Verfahren geben bei ähnlichen Reproduzierbarkeiten und Standardabweichungen gering verschiedene Positionen des Unterkiefers wieder, was besonders auf die Stützstift-Registrierung zutrifft. Alle unterschiedlichen Registratarten können in der zahnärztlichen Praxis eingesetzt werden. Bezüglich der Präzision und des Zeitbedarfs haben sich die gesperrten einfachen Wachsplatten-Registrate unter Einsatz der bimanuellen Manipulation nach Dawson besonders bewährt, wie auch das zentrale Stützstift-Registrat bezüglich der kondylären Position.
Schlagwörter: Variabilität zentrischer Kondylenposition, zentrische Kondylenposition, retrale Kontaktposition, Zentrik-Registrat, Lauritzen-Registrat, Dawson-Registrat, Frontzahnreiter-Registrat (Jig-), Kunststoffplatten-Registrat, Wachsplatten-Registrat, bimanuelle Manipulation, Relationsbestimmung, Registratmaterial
ScienceSeiten: 317-335, Sprache: Englisch, DeutschSöhnel, Andreas / Meyer, Georg / Huwe, Lenja / Bernhardt, OlafZiel: Das Ziel dieser randomisiert kontrollierten Studie war es zu untersuchen, ob ein häusliches, durch den Patienten selbst durchgeführtes Übungsprogramm in der Initialphase der Behandlung von CMD der Therapie mittels Relaxierungsschiene hinsichtlich der Schmerzreduktion gleichwertig ist.
Material und Methoden: 32 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen und in zwei Gruppen, Schiene und häusliches Übungsprogramm, randomisiert. Der Gruppe Schiene wurde eine Relaxierungsschiene mit Front-Eckzahn-Führung eingegliedert, und diese okklusal adjustiert. Der Gruppe DVD wurde die DVD „Orale Physiotherapie“ übergeben und erläutert, die dort gezeigten Übungen dreimal täglich zu wiederholen.
Ergebnisse: Beide Gruppen zeigten nach einer vierwöchigen Therapiedauer eine signifikante Verbesserung hinsichtlich der Parameter Schmerz, Leistungseinschränkung und Zahl der druckschmerzhaften Bereiche. Eine Schmerzreduktion von mindestens 30 % wurde in der Gruppe Schiene bei 62,5 % und in der Gruppe DVD bei 68,8 % der Probanden erreicht. Im Vergleich beider Gruppen war in allen Parametern kein klinisch signifikanter Unterschied (p > 0,05) bzw. keine Unterlegenheit der DVD gegenüber der Schiene zu verzeichnen.
Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass das Selbstmanagement von CMD-Schmerzen mittels häuslicher physiotherapeutischer Übungen ebenso wirksam ist wie die Eingliederung einer Relaxierungsschiene.
Schlagwörter: klinische Studie, CMD, Relaxierungsschiene, Physiotherapie, Selbstmanagement
ScienceSeiten: 337-352, Sprache: Englisch, DeutschGreven, Markus / Hoffmann, Anna / Franchini, Michela / Kolk, AndreasEine kephalometrisch-kondylografische StudieZiel: In dieser Studie wird eine Korrelation zwischen skelettaler Klasse (SK) und retrokranialer Kondylusverlagerung bei klinisch nachgeahmter Bruxismusfunktion in der Kondylografie untersucht. In erster Linie soll beurteilt werden, ob Probanden mit einer SK II aufgrund ihrer Anatomie eine höhere Prädisposition für eine Kondylusverlagerung über einem vorgegebenen, pathologischen Schwellenwert haben, als Probanden mit einer SK I beziehungsweise SK III. Auch werden andere Parameter wie zum Beispiel Alter und Geschlecht in Verbindung mit der skelettalen Klasse ausgewertet.
Material und Methode: Von 385 retrospektiv ausgewählten Patienten wurden scharnierachsgerechte Kondylografien in Korrelation mit kephalometrischen Messungen ausgewertet und eine Clusteranalyse durchgeführt.
Ergebnisse: Ein Zusammenhang zwischen pathologischer Kondylusverlagerung unter klinisch nachgeahmter Bruxismusfunktion und skelettaler Klasse ließ sich nicht herstellen. Die Hälfte der untersuchten Probanden wies eine potenziell pathologische Verlagerung des Kondylus unter Bruxismusfunktion auf.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Clusteranalyse und die nicht vorhandene Korrelation zwischen Kondylusverlagerung über dem vorgegebenen Schwellenwert und der skelettalen Klasse deuten auf eine komplexe Ätiologie mit einer eher multifaktoriellen Genese der funktionellen Störungen des Kiefergelenks hin.
Schlagwörter: craniomandibuläre Dysfunktion, Kondylusverlagerung, Kondylografie, Bruxismus, skelettale Klassen