OriginalarbeitLanguage: GermanIn einer klinischen Untersuchung wurde an zehn vollbezahnten, stomatognath gesunden Probanden die Auswirkung unterschiedlich hoher Kieferschließkräfte auf das Ergebnis der intraoralen Stützstiftregistrierung gemessen. Zusätzlich wurde dabei auch der Einfluss der Stellung des Stützstiftes in der Transversalen untersucht, indem der Stützstift, ausgehend von der zentralen Position, um 8 mm nach rechts bzw. links versetzt wurde. Die Auswertung erfolgte digital mit einer Genauigkeit von 0,01 mm mit Hilfe eines Messartikulators. Hohe Kieferschließkräfte führten bei allen Untersuchungen zu einer verstärkten Bewegung der Kondylen aus ihrer Referenzposition. Die Verschiebung in der Transversalen führte nicht zu der erwarteten Kippung des Unterkiefers auf der kontralateralen Seite nach kranial, aber ebenfalls zu erheblichen Verlagerungen des Kondylus. In 7 von 10 Fällen war unabhängig von der exzentrischen Stellung des Stützstiftes eine Kippung des Unterkiefers zu einer Vorzugsseite festzustellen. Auch bei zentraler Stützstiftstellung konnte bei hohen Kieferschließkräften eine Kippung beobachtet werden. Geschlechtsspezifische Unterschiede waren nicht zu beobachten. Die Untersuchung zeigte, dass hohe Kieferschließkräfte einen negativen Einfluss auf das Ergebnis der intraoralen Stützstiftregistrierung haben und demnach zu vermeiden sind.
OriginalarbeitLanguage: GermanOdontogene Zysten sind häufige pathologische Läsionen in oralen Strukturen. Die maligne Veränderung und Entwicklung eines Plattenepithelkarzinoms auf Basis der epithelialen Schichten einer odontogenen Zyste ist dagegen ein äußerst selten beschriebenes Ereignis. Weniger als 50 Fälle wurden bisher in der Literatur beschrieben. Die Diagnose der malignen Veränderung wird meist erst durch die pathohistologische Untersuchung des exstirpierten Gewebes als Zufallsbefund gestellt und gilt erst dann als gesichert, wenn der Übergang von gutartigem Zystenepithel zu dem Plattenepithelkarzinom pathohistologisch nachgewiesen werden kann. Es wird ein klinischer Fall eines primären Plattenepithelkarzinoms im Prämolarenbereich des Unterkiefers vorgestellt, das auf der Basis einer sich über mindestens 15 Jahre entwickelnden odontogenen Zyste entstanden ist. Vier Jahre postoperativ ist die Patientin frei von Rezidiv oder Metastasen. Der Fallbericht stützt die Forderung, jegliches Weichgewebe, das im Rahmen der Behandlung odontogener Zysten entfernt wird, der pathohistologischen Untersuchung zuzuführen.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie vor Behandlungsbeginn erstellten Orthopantomogramme von 500 Patienten einer kieferorthopädischen Fachpraxis wurden auf eine Oberkiefereckzahnverlagerung nachuntersucht. Modifiziert nach Dausch-Neumann wurde die Neigung der Zähne 13 und 23 ausgemessen. Stellvertretend für die Vererbungstheorie wurden weitere Symptome der Störanfälligkeit der Gebissentwicklung erfasst (Verlagerung weiterer Zähne, Hyperodontie, Hypodontie und Hypoplasie). Weiterhin wurden Anomalien der lateralen Inzisivi im Oberkiefer (Aplasie und Hypoplasie) als Grundlage der Guidance-Theorie untersucht. 63 Patienten (12,6%) wiesen eine ein- oder beidseitige palatinale Eckzahnverlagerung auf (Studiengruppe), 437 Patienten (87,4%) zeigten keine Eckzahnverlagerungen (Kontrollgruppe). Bei 25 Patienten (39,7%) der Studiengruppe konnten Mikrosymptome der Vererbungstheorie und nur bei zwei Fällen (3,2%) Mikrosymptome der Guidance-Theorie festgestellt werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Eckzahnverlagerungen im Oberkiefer und Störungen der Gebissentwicklung. Dabei scheint der Vererbungstheorie eine größere Bedeutung für Eckzahnverlagerungen im Oberkiefer zuzukommen, als der Guidance-Theorie.
OriginalarbeitLanguage: GermanZiel der Studie war es, Reinigungsleistung und Einführwiderstände runder (RIB) und dreieckiger (TIB) Interdentalraumbürsten bei unterschiedlichen Interdentalraumgeometrien miteinander zu vergleichen. Extrahierte, menschliche Zähne simulierten im Split-cast-Modell verschiedene, im Querschnitt gleichschenklige oder gleichseitige Interdentalräume. Nach dem Einfärben der Approximalflächen zur Plaquesimulation und nach standardisierter Reinigung wurden die Approximalflächen separiert, digital fotografiert und reponiert (n=12). Anschließend erfolgte eine digitale Subtraktion der Bilder und die Bestimmung der Reinigungsleistung. Bei denselben Interdentalräumen wurden die Einführwiderstände der Testbürsten gemessen (n=5). Im Vergleich zu RIBs zeigten TIBs entweder eine bessere Reinigungsleistung bei gleichem Einführwiderstand oder erforderten geringere Einführwiderstände bei gleicher Reinigungsleistung. Diese Unterschiede waren in den gleichschenkligen Interdentalräumen ausgeprägter als in den gleichseitigen. Die Unterschiede waren statistisch signifikant (p0,001, ANOVA mit posthoc-Scheffé-Test). TIBs zeigten eine bessere Relation von Reinigungsleistung zu Einführkraft als RIBs.
OriginalarbeitLanguage: German530 Versicherte der Deutschen Krankenversicherung (DKV), die im Zeitraum Mai 1994 bis März 2003 insgesamt 2037 Implantate von 445 Zahnärzten erhielten, wurden anhand der von ihnen bei der Versicherung eingereichten Rechnungen erfasst, und die Daten über ihre Implantationen ausgewertet. 1636 Implantate waren bereits in einer Vorgängerstudie beschrieben worden; im Laufe dieser Datenerhebung kamen weitere 402 Implantate hinzu. Vorrangiges Ziel der Untersuchung war die Ermittlung der Implantatüberlebenszeiten unter Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren. Die ermittelte Implantatüberlebenswahrscheinlichkeit nach Kaplan-Meier betrug nach einem Jahr 98,8% (± 0,5%), nach 5 Jahren 97,1% (± 0,8%) und nach 7 Jahren 96,1% (± 1,0%). Von den insgesamt 64 verloren gegangenen Implantaten wurden 28 durch Nachimplantation ersetzt. Alle 28 Reimplantate waren am Ende des Beobachtungszeitraumes noch in situ.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie Entfernung bzw. Zerstörung des subgingivalen Biofilms ist der wichtigste Bestandteil der Parodontitistherapie. Eine Vielzahl von Instrumenten steht dafür zur Verfügung. In einer randomisierten, klinisch kontrollierten Studie sollte die nicht-chirurgische Therapie der Parodontitis mittels eines neuen Ultraschallgerätes, welches entlang der Instrumentenlängsachse schwingt, untersucht werden. 40 Patienten mit schwerer chronischer Parodontitis wurden in zwei Gruppen randomisiert aufgeteilt. Bei 20 Patienten der Kontrollgruppe wurde die subgingivale Depuration mit Handinstrumenten durchgeführt. In der Testgruppe (n = 20) wurde die Behandlung mit einem Ultraschallgerät durchgeführt. Bei Vorliegen eines entsprechenden mikrobiologischen Befundes erhielten die Patienten beider Gruppen adjuvant eine systemische Antibiose. Die klinischen Parameter (Sondierungstiefe, Attachmentlevel und Blutung nach Sondieren) wurden vor und 6 Monate nach Behandlung erhoben. Actinobacillus actinomycetemcomitans (A.a.), Porphyromonas gingivalis (P.g.), Prevotella intermedia (P.i.), Tannerella forsythensis (T.f.) und Treponema denticola (T.d.) wurden vor der Behandlung sowie 4, 12, und 24 Wochen nach der Therapie bestimmt. Sechs Monate nach durchgeführter Therapie waren alle klinische Parameter (ST, AL und BnS) in beiden Therapiegruppen signifikant verringert. Zwischen den Gruppen waren keine Unterschiede nachweisbar. Die Bakterienzahl wurde durch beide Behandlungsmethoden effektiv supprimiert, im weiteren Untersuchungszeitraum kam es jedoch zu einer Rekolonisation, ohne dass die Ausgangswerte wieder erreicht wurden. Die Handinstrumentierung erwies sich bei der Verringerung der Bakterienanzahl initial als effektiver (p 0,05 4 Wochen), 24 Wochen nach der Behandlung bestanden jedoch keine Unterschiede zwischen den Therapiegruppen. Aus den Ergebnissen der vorgestellten Studie lässt sich schlussfolgern, dass die klinischen Ergebnisse mit dem untersuchten Ultraschallgerät mit denen der Handinstrumentierung vergleichbar sind. Die bakterielle Belastung konnte mit beiden Methoden signifikant verringert werden.