OriginalarbeitSprache: DeutschDie vor Behandlungsbeginn erstellten Orthopantomogramme von 500 Patienten einer kieferorthopädischen Fachpraxis wurden auf eine Oberkiefereckzahnverlagerung nachuntersucht. Modifiziert nach Dausch-Neumann wurde die Neigung der Zähne 13 und 23 ausgemessen. Stellvertretend für die Vererbungstheorie wurden weitere Symptome der Störanfälligkeit der Gebissentwicklung erfasst (Verlagerung weiterer Zähne, Hyperodontie, Hypodontie und Hypoplasie). Weiterhin wurden Anomalien der lateralen Inzisivi im Oberkiefer (Aplasie und Hypoplasie) als Grundlage der Guidance-Theorie untersucht. 63 Patienten (12,6%) wiesen eine ein- oder beidseitige palatinale Eckzahnverlagerung auf (Studiengruppe), 437 Patienten (87,4%) zeigten keine Eckzahnverlagerungen (Kontrollgruppe). Bei 25 Patienten (39,7%) der Studiengruppe konnten Mikrosymptome der Vererbungstheorie und nur bei zwei Fällen (3,2%) Mikrosymptome der Guidance-Theorie festgestellt werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Eckzahnverlagerungen im Oberkiefer und Störungen der Gebissentwicklung. Dabei scheint der Vererbungstheorie eine größere Bedeutung für Eckzahnverlagerungen im Oberkiefer zuzukommen, als der Guidance-Theorie.