Seiten: 23-31, Sprache: DeutschDrefs, MichaelDie Desinfektion des Wurzelkanalsystems bestimmt entscheidend die Prognose endodontischer Behandlungen. Aufgrund der großen Anzahl der im infizierten Wurzelkanal vorhandenen Keimspezies gilt es, ein Desinfektionsmedium beziehungsweise eine Desinfektionsmethode mit möglichst großem antimikrobiellem Wirkspektrum zu verwenden. Kaltes Atmosphärendruckplasma stellt eine neue und vielversprechende Behandlungsoption dar, die wegen ihres unspezifischen Wirkmechanismus und des breiten Spektrums an Wirkkomponenten sowohl Bakterien als auch Viren und Pilze abtötet. Die Fähigkeit des gasförmigen Plasmas, in kleinste Nischen vorzudringen, ermöglicht es auch, Isthmen, Ramifikationen und andere schwer instrumentierbare Hohlräume innerhalb des Wurzelkanalsystems zu erreichen und zu desinfizieren. Nebenwirkungen des Plasmas sind nicht bekannt. Bis zur klinischen Anwendung kalter Atmosphärendruckplasmen in der Endodontie sind jedoch weitere Untersuchungen und einige Weiterentwicklungen der Plasmageräte erforderlich, da die bisherige Größe des Handstückes und zum Teil auch das Design der Instrumentenspitze für den Einsatz im Wurzelkanal unzureichend erscheinen.
Schlagwörter: kaltes Atmosphärendruckplasma, Desinfektion, ionisiertes Gas, reaktive Spezies