Seiten: 107-123, Sprache: Englisch, DeutschDeschner, James / Rath-Deschner, Birgit / Reimann, Susanne / Bourauel, Christoph / Agarwal, Sudha / Jepsen, Søren / Jäger, Andreas
Hintergrund: Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung, die mit dem Verlust von Struktur und Funktion der Gelenke, z. B. des Kiefergelenks, einhergehen kann. Bewegungsbasierte Therapiemethoden und die mechanische Belastung von Gelenken stellen vielversprechende Therapieansätze bei Arthritiden dar.
Fragestellung: Dieser Übersichtsbeitrag widmet sich der Frage, wie die klinisch positiven Effekte von mechanischer Gelenkbelastung bzw. bewegungsbasierten Therapiemethoden auf zellulärer und molekularer Ebene realisiert werden.
Fazit: In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass durch dynamische Dehnung von Gelenkzellen die Synthese proinflammatorischer Mediatoren, matrixabbauender Enzyme und knochenresorptionsfördernder Moleküle gehemmt werden kann. Diese gelenkprotektiven Effekte sind von der Dehnungsdauer, -amplitude und -frequenz abhängig. Durch statische Dehnung von Gelenkzellen scheint die Synthese reparationsfördernder Moleküle jedoch gehemmt zu werden.
Schlussfolgerung: Zahlreiche In-vitro-, tierexperimentelle und klinische Studien belegen das Potenzial, welches in der kontrollierten klinischen Anwendung von biomechanischer Belastung für die Prävention und Behandlung entzündlicher Kiefergelenkserkrankungen liegen könnte.
Schlagwörter: Kiefergelenk, Arthritis, bewegungsbasierte Therapie, mechanische Belastung, Dehnung
Seiten: 125-135, Sprache: Englisch, DeutschVahle-Hinz, Kai / Clauss, Johannes / Seeher, Wolf-Dieter / Wolf, Bernhard / Rybczynski, Arthur / Ahlers, M. Oliver
Mit dem SensoBite-System wurde ein neuartiges Messsystem für Bruxismusereignisse zur Integration in Okklusionsschienen vorgestellt. In der Diagnostik ermöglicht dieses, die tatsächliche Tragedauer der Schiene, als Grundlage einer Kontrolle der Compliance und zu deren Förderung, zu messen. Dabei besteht zudem die Möglichkeit, Bruxismusereignisse dem Tagesverlauf sowie besonderen Ereignissen zuzuordnen. Außerdem kann die Effektivität weiterer Interventionen (z. B. Physiotherapie) besser beurteilt werden. Derzeit befindet sich das Messsystem in der präklinischen und klinischen Erprobung. Im ersten Schritt wurde die Reliabilität des Messsystems anhand eines Laborversuches nachgewiesen. Zum Nachweis der Validität des Mess- und Übertragungssystems wurde eine Probandenstudie durchgeführt, bei der die Probanden verschiedene Testbelastungen nach Messprotokoll ausgeführt haben. Die Messergebnisse zeigten eine deutliche Unterscheidbarkeit der einzelnen Ereignisse in den Daten, sowie den passenden Kraftverlauf. Aktuell wird eine klinische Vergleichsstudie zwischen den Messergebnissen des SensoBite-System und dem Elektromyogramm (EMG), als Goldstandard, durchgeführt. Die ersten Ergebnisse zeigen eine hohe Übereinstimmung zwischen den beiden Messverfahren.
Schlagwörter: Okklusionsschiene, Schiene, Validität, Reliabilität, SensoBite, Bruxismus, kraniomandibuläre Dysfunktion
Seiten: 137-148, Sprache: Englisch, DeutschKopsahilis, Nikolaos / Säckler, Ingolf / Oraki-Roschanpur, Afschin / Freesmeyer, Wolfgang B.
The present study examines the influence of occlusal interference on the stereographically determined functional status of the back. Examinations took place in 15 healthy volunteers (all female) in whom "artificial" occlusal interference was imposed with tin foils and its influence on the spinal system measured with the Formetric system. Rasterstereography failed to demonstrate a significant or even appreciable effect due to intervention. Presently, the suitability of rasterstereographic examination for the evaluation of occlusal influences on craniomandibular or craniovertebral pain syndromes cannot be confirmed.
Schlagwörter: craniomandibular dysfunction, diagnostics, occlusion, posture, spine
Open AccessSeiten: 149-163, Sprache: Englisch, DeutschDanner, Horst-W. / Jakstat, Holger A. / Ahlers, M. Oliver
In wissenschaftlichen Studien und Kasuistiken sind Interaktionen zwischen der Körperhaltung sowie der (Dys-) Funktion des kraniomandibulären Systems hinlänglich belegt. Funktionsdiagnostisch und -therapeutisch tätigen Zahnärzten ermöglicht die Kenntnis dieser Zusammenhänge häufig erst das Verständnis der Ätiologie und Pathogenese kraniomanibulärer Dysfunktionen (CMD). Restaurativ tätigen Zahnärzten hilft die Beachtung jener Zusammenhänge, Probleme in der Kauflächengestaltung und der Inkorporation von Zahnersatz zu vermeiden. Dies ist wichtig, da ein Großteil aktenkundiger Streitfälle nach zahnärztlichen Behandlungen im Zusammenhang mit Rekonstruktionen der Kieferrelation bzw. der Kauflächen auftritt. Gegenstand des Beitrages ist daher die Schilderung der Grundlagen und Mechanismen, die der Interaktionen zwischen der Körperstatik und der Funktion der Wirbelsäule und der Kieferrelation zugrunde liegen. Die Zusammenhänge sind dabei so dargestellt, dass sie für nicht täglich die Körperhaltung beurteilende Zahnärzte verständlich nachvollziehbar werden. Schwerpunkte des Beitrages sind dabei die Fehlstatiken in sagittaler, frontaler und transversaler Ebene sowie Fehlfunktionen der Halswirbelsäule sowie weiterer Wirbelsegmente, insbesondere im Bereich des Ileosakralgelenkes und ihre Wechselwirkungen mit dem kraniomandibulären System.
Schlagwörter: Fehlstatik, Fehlfunktion, Wirbelsäule, Halswirbelsäule, Ileosakralgelenk, kraniomandibuläre Dysfunktion