EditorialPages 109, Language: GermanEickholz, PeterWas tun bei fazialen/oralen Rezessionen?GasteditorialPages 111-112, Language: GermanRatka-Krüger, PetraEin Pionier der Parodontologie wird 80 Jahre altPages 115-126, Language: GermanEickholz, Peter / Dannewitz, BettinaÄtiologie und Diagnostik fazialer/oraler RezessionenFaziale/orale Rezessionen bezeichnen Attachmentverluste und Knochenabbau rein fazial und/oder oral bei intaktem oder reduziertem approximalen Gewebe. Sie können zu einer Beeinträchtigung der Ästhetik, zu Dentinhypersensibilität, Plaqueakkumulation, zur Entwicklung von Karies und/oder von nichtkariösen, zervikalen Defekten (non-carious cervical lesion; NCCL), zu endodontischen Komplikationen, zu gingivaler Entzündung und zu parodontalen Attachmentverlusten führen. Während zirkuläre (faziale, orale und approximale) Rezessionen in den allermeisten Fällen infolge einer Gewebezerstörung durch Parodontitis auftreten, können in der Pathogenese der fazialen/oralen Rezessionen auslösende (Traumata) und prädisponierende pathogenetische Faktoren unterschieden werden. Bei Erhebung eines kompletten Parodontalstatus werden die Rezessionstiefen unmittelbar als Distanz zwischen Schmelz-Zement-Grenze und Gingivarand oder mittelbar als Differenz aus Attachmentlevel und Sondierungstiefe erfasst und dokumentiert. Zur Erfassung weiterer Charakteristika der Rezessionen und Befunde der mukogingivalen Weichgewebe werden zusätzliche Parameter erhoben (Rezessionsbreite, Breite der keratinisierten/befestigten Gingiva). In der Literatur werden verschiedene Klassifikationen zu gingivalen Rezessionen beschrieben, welche die Lagebeziehung zur mukogingivalen Grenze, die knöcherne und weichgewebliche Situation in den benachbarten Interdentalbereichen sowie die Zahnstellung oder Defekte der Zahnhartsubstanz im Bereich der Schmelz-Zement-Grenze berücksichtigen. Kiefermodelle eignen sich sehr gut zur Dokumentation von Rezessionsbefunden. Vor allem bei fazialen Rezessionen stellen klinische Fotos wesentliche dokumentarische Unterlagen dar. Diese Unterlagen sind auch bedeutsam und hilfreich, um dem Patienten im Falle einer Verlaufskontrolle oder nach einer Therapie (chirurgische Rezessionsdeckung) die Stabilität bzw. Verbesserung der mukogingivalen Verhältnisse darstellen zu können.
Keywords: Trauma, Phänotyp der Gingiva-, prädisponierende/auslösende Faktoren, Rezessionstiefe, Rezessionsbreite, keratinisierte/befestigte Gingiva
Pages 129-136, Language: GermanRatka-Krüger, Petra / Wölber, Johan Peter / Roßberg, Matthias / Schacher, BeateRückblick auf ein erfolgreiches TherapieverfahrenZur Rezessionsbehandlung stehen verschiedene chirurgische Verfahren zur Verfügung. Die Auswahl der Methode richtet sich nach der Rezessionsmorphologie sowie dem vorhandenen Weichgewebe in der direkten Umgebung der Rezession bzw. der potenziellen Spenderregion. Ist genügend keratinisierte Gingiva in der Nachbarregion der Rezession vorhanden, kann das Gewebe in Form von gestielten Verschiebelappen zur Wurzeldeckung herangezogen werden. Bei fehlender oder sehr schmaler Gingiva können diese Verfahren nicht angewendet werden. Die Rezessionsbehandlung muss hier durch freie Transplantation von Bindegewebe oder Gingiva erfolgen. Die Envelope-Technik ist ein spezielles Transplantationsverfahren, das in der Hand eines entsprechend trainierten Operateurs gute vorhersagbare Ergebnisse erzielt und sich bereits über viele Jahre etabliert hat.
Keywords: Envelope-Technik, Bindegewebetransplantation, parodontale Rezessionen, Rezessionsdeckung
Pages 139-155, Language: GermanChristgau, MichaelEine ÜbersichtGingivale Rezessionen sind bei einem großen Anteil unserer Patienten vorzufinden. Neben anderen möglichen ätiologischen Faktoren wird eine traumatische Zahnputztechnik als die Hauptursache für ihre Entstehung angesehen, insbesondere, wenn ein dünner parodontaler Biotyp vorliegt. Auch wenn gingivale Rezessionen in der Regel nicht die Prognose der betroffenen Zähne gefährden, verursachen sie dennoch ästhetische Probleme, Hypersensibilitäten sowie mögliche Zahnhartsubstanzverluste im zervikalen Bereich. Das Ziel der plastischen Deckung von Rezessionen ist die Schaffung einer gesunden, langfristig stabilen und ästhetisch ansprechenden Weichgewebesituation mit einer möglichst vollständigen Wurzelbedeckung bei gleichzeitig guter Farbanpassung an das umliegende Gewebe, harmonischem Gingivaverlauf und Ausbleiben von sichtbarem Narbengewebe. In der Vergangenheit wurden zahlreiche Therapieverfahren für die plastische Deckung von Rezessionen beschrieben, wobei Verschiebelappentechniken sehr früh eine zentrale Bedeutung erlangten. Alle derzeit verfügbaren systematischen Übersichtsarbeiten zeigen, dass bei der Behandlung von singulären Rezessionen der koronale Verschiebelappen (KVL) das effektivste Verfahren darstellt. Darüber hinaus können die Ergebnisse noch signifikant verbessert werden, wenn zusätzlich ein autologes subepitheliales Bindegewebetransplantat (BGT) oder Schmelz-Matrix-Proteine (SMP) verwendet werden. Auf dem heutigen Stand der Wissenschaft gilt die Kombination von koronalem Verschiebelappen mit einem Bindegewebetransplantat als der Goldstandard bei der Deckung singulärer Rezessionen mit Verschiebelappen. Dieses Verfahren ermöglicht im Vergleich zu allen anderen Verfahren die höchste Rate an kompletten Wurzeldeckungen und die mit Abstand beste Langzeitstabilität der Heilungsergebnisse. Für die Therapie der sehr häufig anzutreffenden multiplen benachbarten Rezessionen fällt die vorhandene wissenschaftliche Evidenz bisher deutlich geringer aus. Aber auch hier deutet vieles darauf hin, dass neben den Tunneltechniken der koronale Verschiebelappen, idealerweise auch wieder in Kombination mit einem autologen Bindgewebetransplantat, vorhersagbare und ästhetisch ansprechende Ergebnisse liefert, insbesondere, wenn auf vertikale Inzisionen verzichtet werden kann. Der Ersatz der Bindgewebetransplantate durch xenogene Kollagenmatrices verkürzt zwar die Operationszeit und reduziert auch die Morbidität für die Patienten durch den Wegfall der Transplantatentnahme am Gaumen, jedoch konnten mit den verfügbaren Kollagenmaterialien bisher noch nicht ähnlich gute und stabile Resultate erzielt werden wie mit den autologen Bindgewebetransplantaten.
Keywords: plastische Parodontalchirurgie, gingivale Rezessionen, Verschiebelappen, Review
Pages 157-162, Language: GermanMeyle, JörgDie Notwendigkeit autogener "freier" Schleimhauttransplantate an natürlichen Zähnen zur Verbreiterung der Gingiva ist nicht unumstritten. Neben ästhetischen Nachteilen wurde gezeigt, dass gesunde parodontale Verhältnisse auch bei einer reduzierten gingivalen Breite möglich sind und ein Attachmentverlust vermieden werden kann. Im Gegensatz dazu sollte die Durchtrittsstelle enossaler dentaler Implantate in fixierter verhornter Mukosa liegen, um die Mundhygiene zu erleichtern und ein Abziehen beim Kauen und mimischen Bewegungen auszuschließen.
Keywords: Mukosa, Gingiva, freie Schleimhauttransplantate, FST, Bindegewebetransplantate, Rezessionen, Vestibulumplastik, Gingivaextensionsplastik
Pages 163-174, Language: GermanSonnenschein, Sarah / Rahim, SonjaFallbericht einer Patientin unter antithrombotischer Triple-TherapieDer Fallbericht beschreibt die systematische Parodontitistherapie einer Patientin unter antithrombotischer Triple-Therapie mit einer medikamenteninduzierten Gingivavergrößerung. Die Patientin litt bei Erstvorstellung unter andauernden gingivalen und parodontalen Blutungen sowie einem reduzierten Allgemeinzustand. Durch eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit von Hausarzt/Internist und Parodontologen konnten gesunde gingivale und parodontale Verhältnisse bei vollständiger Remission der Gingivavergrößerung und eine deutliche Verbesserung des Allgemeinzustands der Patientin erzielt werden.
Keywords: antithrombotische Triple-Therapie, Gingivavergrößerung
Pages 177-181, Language: GermanMichaelis, Malte / Keim, David / Beschow, Volker / Hahn, Florian / Hribar, Markus / Pausch, Tobias / Staufer, Sebastian / Herrmann, Jens M.Statement des Masterkurses "Parodontologie und Implantattherapie" der DG PARO und DIUExtrazelluläre Netze der Granulozyten (Neutrophil extracellular traps; NETs) wurden 2004 erstmalig von Brinkmann aus der MPI-Arbeitsgruppe von Zychlinsky bei aktivierten Zellen beschrieben. Diese Zellen schleuderten entwundenes Kernmaterial (DNA in Strang- oder Netzform) besetzt mit bakteriziden Produkten nach außen und interagierten mit den umgebenden Bakterien. Der Vorgang wurde seinerzeit, ausgehend von nukleärer DNA assoziiert mit spezifischen bakteriziden Granulaproteinen bzw. -enzymen (Elastase, LL-37 etc.), als "suizidale NETosis" bezeichnet. Wenn reichlich Kernmaterial und bakterizide Komponenten unter Zerstörung der Membran nach extrazellulär katapultiert wurden, gingen die Granulozyten daran zugrunde. Bei partiellem DNA-Verlust oder Einbeziehung mitochondrialen Chromatins kommt es hingegen zur "vitalen NETosis". Die mit bakteriziden Granulaprodukten behafteten filamentären DNA-Stränge sind jeweils in der Lage, eine Disseminierung von Bakterien, Degradation von Partikeln oder Virulenzfaktoren sowie die Abtötung von Antigenen wie Bakterien und Pilzen auszulösen. Weitestgehend unklar bleibt der Aktivierungs- bzw. Signalweg zur Differenzierung von welcher intrazellulären Quelle die freigesetzte DNA stammt. Die Rolle der Netzbildung (NETosis) im Rahmen der Pathogenese der Parodontitis wird diskutiert. Bemerkenswert sind vor allem die Nachaussenkehrung (typischerweise intrazellulärer bzw. intraphagolysosomaler) bakterizider Stoffe und Funktionen, die zu kollateralen Schäden an Wirtszellen und -geweben beitragen.
Keywords: NET, NETosis, Leukozyten, Parodontitis, NADPH
LeserbriefPages 183-186, Language: GermanKrause, Michael / Dannewitz, BettinaZum Beitrag "Der Parodontale Screening-Index (PSI)" von PD Dr. Bettina Dannewitz und Prof. Dr. Peter Eickholz, erschienen in der PARODONTOLOGIE 2018;29:7-13, erreichte uns ein Leserbrief von Dr. Michael Krause (Dresden). Er wird an dieser Stelle ergänzt durch eine Stellungnahme von PD Dr. Dannewitz. Für den Inhalt sind allein die Autoren verantwortlich.
KongressberichtPages 187-191, Language: GermanPappe, Christina / Schildauer, Katharina / Vogel, Katrin / Dommisch, HenrikDG PARO-Frühjahrstagung, 02.-03.02.2018, BerlinDG Paro NewsPages 193-197, Language: GermanZeitschriftenreferatePages 199-204, Language: GermanRüdiger, StefanZusammenfassungen von interessanten parodontologischen Artikeln aus internationalen Zeitschriften und Dissertationen