0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1103 Aufrufe

Finanzierung durch Beitragserhöhungen oder Steuergelder – was wird kommen?

(c) mahc/shutterstock.com

Es fehlen rund sieben Milliarden Euro! Zu diesem Ergebnis kommt der sogenannte Schätzerkreis des Bundesamts für soziale Sicherung mit Blick auf die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen – obwohl der Bund bereits einen üppigen Zuschuss von rund 21,5 Milliarden Euro aus Steuergeldern zugesagt hat. Wer zahlt jetzt die Zeche der Pandemie? Drohen saftige Beitragserhöhungen für Versicherte und Arbeitgeber oder fließen weitere Steuergelder?
Gibt es bis Ende Oktober keine Zusage der Kostenübernahme vom Bund, werden die gesetzlichen Krankenkassen mit deutlich höheren Beiträgen für 2022 planen. Diese Debatte droht in den Koalitionsverhandlungen unterzugehen.

Gesundheitsminister Jens Spahn zeichnet aktuell noch ein versöhnliches Bild – ohne höhere Beiträge für GKV-Versicherte. Die Sozialgarantie mit zugesicherten Sozialversicherungsbeiträgen unter 40 Prozent (Arbeitgeber- plus Arbeitnehmeranteil) soll erhalten bleiben. Bei derzeit 39,5 Prozent ist hier keine Luft mehr nach oben. Damit ist aber auch klar: Eine Erhöhung der Beiträge für die Krankenversicherung ist nur vermeidbar, wenn die fehlenden sieben Milliarden Euro vollständig durch den Bund getragen werden. In diesem Fall würden also alle Steuerzahler einspringen.

Beitragssätze könnten sich ab Januar 2022 deutlich erhöhen

Überraschend kommt diese Erkenntnis nicht. Die zu erwartende Lücke war schon vor der Bundestagswahl bekannt. Doch mit Beitragserhöhungen sind keine Wählerstimmen zu gewinnen. So konnte sich die noch amtierende Regierung nicht dazu durchringen, den Zuschuss zur gesetzlichen Krankenkasse entsprechend zu erhöhen. Gibt es in den kommenden zwei Wochen keine neue Regierung – und nimmt diese das Thema nicht direkt auf ihre Agenda – werden die gesetzlichen Kassen allein aus Sicherheitsgründen mit besagter Lücke von sieben Milliarden Euro im Haushalt 2022 planen.

Die Folge: Die Beitragssätze müssten bei den allermeisten Krankenkassen steigen – und das bereits zum Jahreswechsel 21/22. Denn die Finanzplanung für das kommende Jahr ist von den Krankenkassen ihrer Aufsichtsbehörde bis Ende Oktober vorzulegen und muss von dieser genehmigt werden. Unterfinanzierte Haushalte aber sind nicht genehmigungsfähig. Also müssen die rund 70 Millionen Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen sowie ihre Arbeitgeber die Sieben-Milliarden-Lücke durch höhere Beiträge finanzieren.

Quelle: Kassensuche GmbH Politik Wirtschaft Nachrichten

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
17. Mai 2024

Handlungs- und Gestaltungsspielräume der Selbstverwaltung wieder stärken

Nicht als „Lobbygruppe“ diffamieren – KZBV zum Tag der Selbstverwaltung am 18. Mai 2024
16. Mai 2024

Zum Auftakt viel Kritik an Lauterbachs Gesundheitspolitik

Bei der 66. „Sylter Woche“ dreht sich alles um Implantate – Deutschlands größte Zahnärzte-Fortbildung
16. Mai 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Mai 2024
14. Mai 2024

FDP-Leitlinien zum Gesundheitssystem: dringender Korrekturbedarf

KZV Hessen zum FDP-Antrag „Der Patient im Mittelpunkt – den Arzt im Blick.“ und angedachte liberale Leitlinien für das Gesundheitssystem
13. Mai 2024

Der Unterschied zwischen Reibungshitze und Nestwärme

Dr. Uwe Axel Richter zum sich immer kleinteiliger auslebenden Führungsanspruch der Politik und der Frage, was Standespolitik noch bewegen kann
13. Mai 2024

Klares Bekenntnis zu Demokratie, Pluralismus und Menschenrechten

Gesundheitsgipfel gefordert – 128. Deutscher Ärztetag verabschiedet Resolution und diskutiert unter anderem über Patientensteuerung, Notfallversorgung und strengere Regelungen für gesponserte Fortbildung
10. Mai 2024

Das Ziel ist gut begründet, der Weg dorthin aber unklar

Prof. Dr. Dietmar Oesterreich zum Impulspapier „Orale Medizin – Die Zukunft der Zahnmedizin“
7. Mai 2024

StIx Index 2023: Deutschland klettert auf den vierten Platz

Ein Vergleich, wie gut Staaten weltweit funktionieren, zeigt überraschend gute Ergebnisse für Deutschland