Seiten: 82-98, Sprache: DeutschMagne, Pascal / Silva, Silvana / Andrada, Mauro de / Maia, HamiltonZiele: Untersuchung des Einflusses von herkömmlichem bzw. kunststoffmodifiziertem Glasionomerzement (GIZ/KGIZ) als Unterfüllungsmaterial auf die Rissbildung durch Schrumpfung und die in vitro beschleunigte Ermüdung neuer hochdichter Sandwichfüllungen aus Komposit.
Methode: An 30 extrahierten Oberkiefermolaren wurde eine einheitliche nutförmige MOD-Präparation (5 mm Tiefe, 5 mm vestibuloorale Breite) angelegt. Sie wurde mit einer modifizierten Sandwichrestauration versorgt, bei der zuerst das Schmelz-/Dentin-Adhäsiv (Optibond FL, Kerr) und anschließend eine Unterfüllung aus Ketac Molar (3M Espe) (KM-Gruppe, n = 15) oder Fuji II LC (GC) (FJ-Gruppe, n = 15) eingebracht wurde. Darüber wurden 2 mm Kompositmaterial (Miris 2, Coltène-Whaledent) appliziert. Schrumpfungsbedingte Schmelzrisse wurden mithilfe von Fotos und im Durchlicht gesucht. Die Proben wurden bis zum Bruch oder einem Maximum von 185000 isometrischen Kauzyklen (5 H z) belastet, beginnend mit 200 N (5000- mal) über 400, 600, 800, 1000, 1200 und 1400 N jeweils bis zum Maximum von 30000 Zyklen. Die Gruppen wurden mittels Sterbetafelanalyse verglichen (α = 0,008, Bonferroni-Methode).
Ergebnisse: Die FJ-Gruppe zeigte die höchste Überlebensrate (40 % intakte Proben), unterschied sich aber nicht signifikant von der KM-Gruppe (20 %) oder herkömmlichen direkten Restaurationen (13 %, frühere Daten). Hochdichte Sandwichrestaurationen erzeugten weniger schrumpfungsbedingte Risse. Die meisten Schäden waren reparabel (d. h. sie lagen oberhalb der Schmelz- Zement-Grenze).
Schussfolgerungen: Unterfüllungen aus GIZ oder KGIZ unter hochdichten Sandwichrestaurationen beeinflussen deren Ermüdungsfestigkeit nicht, vermindern aber die Bildung von Schmelzrissen, die aufgrund der Schrumpfung entstehen. Klinische Bedeutung: Durch die Verbindung von Unterfüllungen aus GIZ oder KGIZ mit hochdichten Sandwichrestaurationen können bei großen MODDefekten leicht die Spannungen infolge der Polymerisationsschrumpfung minimiert werden, ohne die Restauration zu schwächen.