OriginalarbeitSprache: DeutschGelegentlich ist die Ursache pulpitischer Beschwerden schwer zu diagnostizieren. Einige dieser Ursachen und die therapeutischen Möglichkeiten werden diskutiert: Bei einer Parodontitis marginalis profundis ist eine Infektion der Pulpa über Seitenkanäle der Zahnwurzel möglich, praktisch jedoch sehr selten. Relativ häufig verursachen okklusale Interferenzen und/oder Bruxismus pulpitische Beschwerden, die durch Einschleifen einfach behoben werden können. Pulpitische Beschwerden aufgrund einer Dentininfraktion sind zunehmend vor allem bei größeren Amalgamfüllungen festzustellen. Ursachen, Diagnostik und therapeutische Möglichkeiten werden besprochen. Als präventive Maßnahme wird die Präparation möglichst kleiner Kavitäten empfohlen.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei 62 zahnärztlichen Behandlungen von Kindern unter rektaler Sedierung mit Midazolam wurden 2683 Pulsoximetrie-Werte aufgezeichnet und ausgewertet. Es bestehen deutliche Hinweise darauf, daß die Kinder, die wacher waren und geweint hatten, schlechtere O2-Sättigungen im Blut hatten als die Kinder, die ausreichend sediert und ruhig waren. Bohren, Schleifen und Legen von Füllungen führten zu einer stärkeren Abnahme der O2-Sättigung als die Lokalanästhesie oder chirurgische Maßnahmen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn neueren Untersuchungen wurde auch die Eignung einer 2prozentigen, Adrenalin-freien Articain-Lösung für zahnärztliche Eingriffe nachgewiesen. In der vorliegenden Studie wurde an 13 Probanden der Verlauf der Serum-Spiegel des Articain und dessen Metaboliten nach submuköser Injektion von 80 mg Articain als 4prozentige Adrenalin-haltige bzw. 2prozentige Adrenalin-freie Lösung untersucht. Die Bestimmung des Articain und des Metaboliten (Articain-Carbonsäure) erfolgte mit einer nach Müller modifizierten HPLC-Methode. Für Articain wurden durchschnittliche maximale Serum-Konzentrationen von 326 ng/ml (UDS) bzw. 378 ng/ml (U 2%) bestimmt, für Articain-Carbonsäure 1927 ng/ml (UDS) bzw. 2371 ng/ml (U 2%). Die Zeitpunkte der maximalen Serum-Konzentrationen lagen für Articain bei durchschnittlich 17,7 min (UDS) bzw. 13,1 (U 2%), für Articain-Carbonsäure bei 46,2 min (UDS) bzw. 40,4 min (U 2%).
OriginalarbeitSprache: DeutschBei der Suche nach den Ursachen, warum jemand zum Problempatienten in der zahnärztlichen Praxis wird, ist das Augenmerk besonders auch auf den Rahmen zu richten, in dem sich die eigentliche Therapie abspielt: Die Anamnese, die Befunderhebung, die Beratung und das Verhalten beim Ausbleiben des Erfolges sind sicher ebenso problemträchtig wie die Therapie selbst.
OriginalarbeitSprache: Deutsch103 eßgestörte Patienten mit Anorexia nervosa (N = 52) oder Bulimia nervosa (N = 51) wurden untersucht, um festzustellen, welche zahnmedizinischen Befunde in Abhängigkeit von Krankheitsdauer und Eßverhalten bei den verschiedenen Formen psychogener Eßstörungen auftreten und ggf. bei der Diagnose bzw. Differentialdiagnose hilfreich sein können. Bei den Patienten mit einer bulimischen Eßstörung (bulimische Anorexia nervosa, Bulimia nervosa) waren als Folge des chronischen Erbrechens erosive Zahnhartsubstanzverluste typischer Lokalisation feststellbar, wobei sich ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Schweregrad der Erosion und Krankheitsdauer nachweisen ließ. Die CPITN-Durchschnittswerte der eßgestörten Patienten entsprachen weitgehend denjenigen der Normalpopulation. Die durchschnittliche Anzahl kariöser Zähne war hingegen geringer als in der gleichaltrigen Normalpopulation. Die signifikant niedrigsten DMF-T-Werte hatten die Patienten mit restriktiver Magersucht. Bei diesen Patienten war auch die Anzahl kariogener Mikroorganismen im Speichel verringert. Die zwischen den verschiedenen Gruppen eßgestörter Patienten bestehenden Unterschiede ließen sich auf das unterschiedliche Eßverhalten zurückführen. Als besonders wichtig erwies sich hierbei die Differenzierung zwischen restriktiver und bulimischer Anorexia nervosa. Die zahnmedizinischen Befunde in diesen beiden Gruppen magersüchtiger Patienten unterschieden sich derart signifikant, daß allein auf Grund dieser Befunde eine Differentialdiagnose möglich erscheint.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Abformgenauigkeit von 6 kondensations- und 14 additionsvernetzenden Silikonen, zwei Polyäthern sowie einem Thiokol wurde unter standardisierten, praxisnahen Bedingungen verglichen. Ein Urmodell aus Edelstahl mit einer stilisierten, unterbrochenen Zahnreihe wurde jeweils siebenmal mit Hilfe der Korrektur-, Einphasen- oder Doppelmischtechnik abgeformt. Mit einer 3-D-Koordinatenmeßmaschine wurden alle Gipsmodelle vermessen. Die Wiedergabe des Urmodells erfolgte unabhängig von der Abformtechnik mit charakteristischen Verzerrungen. Bei den Korrekturabformmaterialien sind Kompressionsvorgänge während der Zweitabformung die Ursache für Verzerrungen. Die Ungenauigkeiten bei den Einphasenabformungen beruhen demgegenüber auf Schrumpfungsvorgängen während der Abbindephase.
OriginalarbeitSprache: DeutschZur Abklärung der Frage, ob unklare Gesichtsschmerzen, für welche Fachärzte keine Ursache finden, durch eine fehlerhafte Okklusion entstehen, benötigt der Zahnarzt zuverlässige Testverfahren. Unter diesem Aspekt wurde die von Gerber angegebene instrumentelle Funktionsanalyse untersucht. Bei 160 Registrierungen stellte sich heraus, daß sie unabhängig vom Untersucher und Probanden reproduzierbare Ergebnisse liefert.
OriginalarbeitSprache: DeutschZur Planung von Modellgußprothesen wurde ein Computerprogramm entwickelt, das, von der Lückentopographie des Patienten ausgehend, eine Prothesenplanung erstellt und ausdruckt. Art und Lage von Halte-, Stütz- und Verbindungselementen werden nach statistischen und dynamischen Prinzipien bestimmt. Das vom Rechner vorgeschlagene Prothesendesign kann vom Zahnarzt modifiziert werden. Das Programm soll die Kommunikation mit dem Dentallabor und die Dokumentation erleichtern, als Hilfe im studentischen Unterricht eingesetzt werden und dazu beitragen, wesentliche Planungsfehler zu vermeiden.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Datenmatrix einer klinischen Langzeitstudie kann durch Datenverluste leere Elemente beinhalten und dadurch die Methode und Güte der statistischen Auswertung beeinflussen. Insbesondere bei nicht zufällig wirkenden Verlustmechanismen wie der Zensierung ist der Einfluß des Datenverlustes auf die Zielvariablen der Untersuchung statistisch abzuschätzen. Dies kann durch eine Follow-up-Studie geschehen, die es ermöglicht, Nichtrespondenten und Respondenten bezüglich signifikanter Abweichungen in den Zielvariablen zu überprüfen. An einem klinischen Beispiel wird für das Zielereignis "Verlust einer prothetischen Konstruktion" mit Hilfe der Follow-up-Methode ein Test auf den sog. selectivity bias demonstriert.
OriginalarbeitSprache: DeutschSämtliche Altenheime in Bayern (1017) wurden nach dem Gebißzustand, dre zahnärztlichen Versorgung und Betreuung, der Mundhygiene sowie den Ernährungsgewohnheiten ihrer Heimbewohner befragt. 42 % der Heime antworteten. Etwa die Hälfte der Heime kennen den Gebißzustand ihrer Bewohner und bewerten diesen als mangelhaft bis schlecht (83 %). Als Gründe hierfür werden vor allem die fehlende regelmäßige zahnärztliche Betreuung in den Heimen und Personalmangel (90 %) angegeben. Die Mundhygiene, die 65 % der Heime regelmäßig überprüfen, wird lediglich in 26 % für gut befunden, wobei die Bewohner nahezu aller Altenheime (95 %) bei Mundhygienemaßnahmen unterstützt werden. Ernährungsstörungen der Bewohner aufgrund schlechten Gebißzustandes werden von mehr als 50 % der Heime angegeben. Insgesamt ergibt sich ein hoher Bedarf an zahnärztlicher Betreuung bei Bewohnern bayerischer Altenheime.
OriginalarbeitSprache: DeutschAn 521 Schülern zwischen 6 und 15 Jahren wurden die Häufigkeit der kariösen und parodontalen Gebißerkrankung, der Umfang der Zahnsanierung und die Effizienz der Gebißpflege untersucht. Der DMF-T-Wert stieg von 0,4 bei den 6- bis 7jährigen auf 6,6 bei den 14- bis 15jährigen an. Der Anteil der Sechsjahrmolaren am DMF-T-Gesamtwert fällt von 91,6 % (6- bis 7jährige) auf 46 % (14- bis 15jährige). Bei den 14- bis 15jährigen waren jedoch bereits 75 % aller Okklusalflächen der Sechsjahresmolaren kariös oder gefüllt. Die kariesfreien Probanden hatten auch günstigere Plaque- und Gingivitiswerte.
OriginalarbeitSprache: DeutschAn 1656 Jugendlichen (14-16, 17-18, 19-20 Jahre) eines Stadtbezirks in Ostberlin wurden der orale Gesundheitszustand und Aspekte des Präventivverhaltens durch klinische Befunderhebung und Befragung ermittelt. Die Kariesprävalenz (DMF/T-Index: 8,2 - 10,3) stimmt weitgehend mit Ergebnissen anderer Studien in Deutschland überein, in denen keine intensiven Prophylaxemaßnahmen angewendet werden. Bei etwa der Hälfte der Probanden geht der gute orale Gesundheitszustand nach Beendigung der Schulzeit in kurzer Zeit verloren. Raucher weisen eine schlechtere Mundgesundheit als Nichtraucher auf. Die meisten jungen Menschen benötigen eine Unterstützung zur Fortsetzung einer individuellen zahnärztlichen Betreuung nach der Schulentlassung.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Erfolgsquote der absoluten Kieferkammerhöhung liegt bei 83 % im Oberkiefer und 77 % im Unterkiefer. Probleme entstehen vor allem durch Konturunregelmäßigkeiten, Druckstellen, Schmerzhaftigkeit der Mukosa bei Belastung und unzureichendem Prothesensitz. Therapeutische Möglichkeiten bestehen in Ablatio, modifizierter Vestibulumplastik, sekundärer enossaler Implantation und Verbesserung des Zahnersatzes. Dabei ist eine enossale Implantation auch durch augmentierte Abschnitte hindurch möglich.
OriginalarbeitSprache: Deutsch20 behandlungsunwillige Kinder im Alter von 2,5 bis 13 Jahren wurden 25 - 30 Minuten vor Behandlungsbeginn mit einer einmaligen Dosis von maximal 0,4 mg Midazolam pro kg Körpergewicht per Os prämediziert. Anhand dreier Fremdbeurteilungsskalen wurden perioperativ Stimmung, Vigilanz und Verhalten der Kinder dokumentiert. Der dargestellte Verlauf von 20 Behandlungen zeigt eine Verschlechterung insbesondere des intraoperativen Verhaltens etwa 10 Minuten nach Behandlungsbeginn. Eine ernstzunehmende Nebenwirkung trat bei der von uns gewählten Dosierung in keinem Fall auf. Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug etwa 25 Minuten. Alle Kinder waren während der insgesamt 42 Behandlungen orientiert und konnten die Sprechstunde etwa 15 Minuten nach Behandlungsende verlassen. Die beschriebene Prämedikationsform gestaltet die kinderzahnärztliche Behandlung keinesfalls einfach. In den meisten Fällen werden therapeutische Maßnahmen allerdings doch ermöglicht. Es besteht die Hoffnung, daß durch die orale Anxiolyse mit Midazolam die Indikation zur Behandlung in ITN deutlich eingeschränkt werden kann.
OriginalarbeitSprache: DeutschUm Problempatienten in der Praxis festzustellen, wurden 114 an die prothetische Poliklinik überwiesene Patienten untersucht. Berücksichtigt wurden nur Fälle mit Überweisungsdiagnose. Es überwogen zwei große Patientengruppen: jene mit psychosomatischen Störungen und jene mit kranio-mandibulären Dysfunktionen. Kleinere Gruppen bildeten Patienten mit Planungsproblemen, altersbedingten Adaptationsstörungen, funktionsuntüchtigem Ersatz und Schleimhautveränderungen.
OriginalarbeitSprache: DeutschAls häufigste Problemebenen der zahnärztlichen Kinderbehandlung werden die Diagnostik und Therapie bei desolat kariösen Gebißbefunden, bei Behinderungen und bei den unterschiedlichen Formen der Behandlungsangst dargestellt. Am Beispiel von Patientenfällen läßt sich ableiten, daß es auch zu Überlagerungen dieser Ebenen und von daher zu therapeutischen Fehleinschätzungen kommen kann. Es werden Vorschläge unterbreitet, wie unter Anwendung individueller Therapiekonzepte, systematischer Desensibilisierung und insgesamt kindgerechter Vorgehensweise versucht werden kann, selbst in schwierigen Fällen geeignete Therapieformen im ambulanten oder stationären Rahmen zu finden.