EditorialSeiten: 1369-1370, Sprache: DeutschFrankenberger, Roland / Lohbauer, UlrichProthetikSeiten: 1376-1384, Sprache: DeutschStawarczyk, Bogna / Lümkemann, NinaAus der Familie der Polyaryletherketone (PAEK) werden die Hochleistungspolymere Polyetheretherketon (PEEK), Polyetherketonketon (PEKK) und Arylketonpolymer (AKP) in der Zahnmedizin eingesetzt. Dabei liegt PEEK in mehreren Modifikationen vor und wird von diversen Herstellern angeboten. Während das ungefüllte PEEK für die heraus-nehmbare Prothetik indiziert ist, kann das mit Oxiden (meist Titanoxid) gefüllte PEEK zusätzlich in der festsitzenden Prothetik angewendet werden. PEKK wird von der Firma Cendres+Métaux produziert und ist sowohl für herausnehmbare als auch für festsitzende Restaurationen zugelassen. Das erst seit Kurzem auf dem Markt erhältliche AKP wurde vom Hersteller Solvay Dental 360 für die herausnehmbare Teilprothetik freigegeben.
Schlagwörter: Polyaryletherketon (PAEK), Polyetheretherketon (PEEK), Polyetherketonketon (PEKK), Arylketonpolymer (AKP), dentale Polymere, Indikationsbereiche
ZahnerhaltungSeiten: 1386-1394, Sprache: DeutschIlie, Nicoleta / Manhart, JürgenDer Beitrag gibt ein Überblick über die jüngste Kompositklasse, die lichthärtenden Bulk-Fill-Komposite (BFKs). Er beschreibt ihre klinische Leistung und Applikation sowie diverse in vitro gewonnene Materialparameter. BFKs können in deutlich dickeren Inkrementen als herkömmliche Komposite auspolymerisiert werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Bulk-Fill-Applikationstechnik keine beliebig dicken Inkremente zulässt, sondern die Grenze bei einer Inkrementstärke von maximal 4 bis 5 mm liegt. BFKs werden in niedrigviskose (fließfähige) sowie hochviskose (modellierbare) Materialien eingeteilt und gelangen klinisch in unterschiedlicher Weise zur Anwendung. Füllungen aus niedrigviskosen BFKs müssen mit einer zusätzlichen okklusalen Deckschicht aus herkömmlichen Kompositen oder auch hochviskosen BFKs finalisiert werden, da sie allgemein schlechtere mechanische Eigenschaften als hochviskose BFKs aufweisen. Mit hochviskosen BFKs lässt sich die gesamte Kavität restaurieren, sofern die vom Hersteller angegebene Inkrementstärke nicht überschritten wird. BFKs sind deutlich lichtdurchlässiger als herkömmliche Komposite, was eine essenzielle Voraussetzung für eine ausreichende Polymerisation in der Tiefe darstellt. Da das in der Wahrnehmung einiger Zahnärzte zu ästhetischen Einbußen führt, steht eine Korrektur dieses Aspektes bei der Entwicklung neuer Materialien auch im Fokus. Ähnlich wie herkömmliche Komposite sind BFKs durch eine große Variabilität der mechanischen und physikalischen Eigenschaften gekennzeichnet, so dass die Materialien einzeln bewertet werden müssen. Klinisch scheinen BFKs bislang gut zu funktionieren und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung des Spektrums moderner Restaurationsmaterialien.
Schlagwörter: Bulk-Fill-Komposite, Komposite, Applikationstechnik, Inkrementstärke, Polymerisation, Lichtdurchlässigkeit
EndodontieSeiten: 1396-1405, Sprache: DeutschHolzner, Anna-Louisa / Ebert, JohannesDer Einsatz von bioaktiven Materialien bietet vor allem in der Endodontie Vorteile, weil sie nicht nur biokompatibel sind, sondern darüber hinaus die umliegenden Gewebe positiv beeinflussen. Der Kontakt zu Gewebe ist in der Endodontie häufiger und für den Erfolg der Behandlungsmaßnahme kritischer als in anderen Bereichen. Als Hauptnachteil der Materialien muss der nach wie vor sehr hohe Preis genannt werden. Das Problem möglicher Zahnverfärbungen tritt nicht bei allen Materialien auf und lässt sich somit durch eine geeignete Auswahl vermeiden. Da bioaktive Sealer noch nicht so lange wie bioaktive Zemente verfügbar sind, liegen für Letztere wesentlich mehr klinische Daten vor. So konnte z. B. die Erfolgsquote von direkten Überkappungen mit MTA gesteigert werden. Aber auch zu bioaktiven Wurzelkanalsealern existieren erste positive klinische Studien. Insgesamt gesehen sind bioaktive Materialien in der Endodontie sehr vorteilhaft und werden sicherlich in Zukunft noch weitere Verbreitung finden.
Schlagwörter: Bioaktiver Zement, Mineraltrioxidaggregat (MTA), Sealer, Wurzelkanalbehandlung, direkte Überkappung
EndodontieSeiten: 1408-1412, Sprache: DeutschGaller, KerstinBei der Revitalisierung, einem alternativen Behandlungskonzept zur Apexifikation, werden desinfizierende, konditionierende und bioaktive Materialien eingesetzt. Deren Anwendung erfüllt teilweise zusätzliche oder andere Funktionen als bei der herkömmlichen Wurzelkanalbehandlung. Das Wissen um die Wirkungsweise dieser Materialien erleichtert das Verständnis der Zell- und Gewebsreaktionen, die nach der Revitalisierung zu erwarten sind.
Schlagwörter: Revitalisierung, regenerative Endodontie, hydraulischer Calciumsilikatzement, Biomaterial, Biokompatibilität
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1414-1418, Sprache: DeutschWill, Julia / Boccaccini, Aldo R.Bioaktive Gläser sind eine synthetische Werkstoffklasse, deren Grundbestandteile (SiO2, Na2O, CaO und P2O5) alle im menschlichen Körper vorkommen. Mit Knochen können sie zu einem stabilen Verbund zusammenwachsen, weil sich an der Werkstoffoberfläche Apatitkristalle bilden. Das ursprüngliche bioaktive Glas wird dabei mit einer der physiologischen Knochenbildungsrate ähnlichen Geschwindigkeit abgebaut und durch natürlichen Knochen ersetzt. Die infolge des Abbaus freigesetzten Ionen stimulieren darüber hinaus das Wachstum (Proliferation) von Knochenzellen. In der Zahnmedizin werden bioaktive Gläser in folgenden Gebieten eingesetzt: Beschichtungen für inerte Implantate und den Zahnhalsbereich, Füllmaterial für Augmentationen und Wurzelkanäle sowie - als Verbundwerkstoff - sogar für Zahnfüllungen. Außerdem können bioaktive Gläser in speziellen Zahnpasten und in Poliermitteln für das Air-Polishing enthalten sein. Hierbei spielen die besonderen Eigenschaften bioaktiver Gläser eine Rolle, nämlich eine hohe Biokompatibilität, eine hohe Bioaktivität, gute antimikrobielle Eigenschaften und die Fähigkeit zur Reparatur kleiner Schmelzschäden (Remineralisation).
Schlagwörter: Bioglas, bioaktive Gläser, Hydroxylapatit, Bioaktivität
ImplantologieSeiten: 1420-1430, Sprache: DeutschRosentritt, Martin / Behr, Michael / Strasser, Thomas / Preis, VerenaZahnmedizinische Versorgungen aus Zirkonoxid sind seit Jahren erfolgreich im klinischen Einsatz. Diese Werkstoffgruppe eignet sich prinzipiell auch für Anwendungen im Bereich der Implantatprothetik, als Implantat und als Abutment. Der Beitrag gibt einen aktuellen Überblick über den Werkstoff Zirkonoxid, wobei der Schwerpunkt auf der Nutzung der Materialien als Implantatwerkstoff liegt.
Schlagwörter: Zirkonoxid, Implantatwerkstoff, Abutment, 3Y-TZP, Implantatprothetik
ImplantologieSeiten: 1432-1440, Sprache: DeutschGehrke, Peter / Jaladi, Nishanth / Spintzyk, Sebastian / Fischer, Carsten / Scheideler, Lutz / Geis-Gerstorfer, Jürgen / Rupp, FrankImplantataufbauten sind definitionsgemäß Medizinprodukte, deren Reinigungs- und Desinfektionsverfahren eine große klinische Bedeutung zukommt, bilden sie doch den Übergang vom Implantatkörper durch das periimplantäre Weichgewebe in die Mundhöhle. Das bloße "Abdampfen" (heißer Wasserdampf) von Abutments im Labor ist ein unwirksames Verfahren und verfehlt die normativ geforderte Desinfektionswirkung. Nicht immer ist eine scheinbar saubere Oberfläche auch hygienisch einwandfrei. Diese Tatsache wird in der Implantatprothetik seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Unterschiedliche Aufbereitungsverfahren zur Desinfektion und Reinigung von Abutments wurden vorgeschlagen. Der Beitrag vergleicht die Ergebnisse einer In-vitro-Untersuchung zur Biokompatibilität von Abutmentmaterialien aus Titan, Zirkonoxid und PEEK, welche mit Sauerstoffplasma oder Ultraschall gereinigt wurden. Dabei erfolgte eine Analyse der Oberflächentopographie, der Benetzungseigenschaften, der Oberflächenenergie und der Fibroblastenproliferation. Die in den Zellkulturversuchen beobachteten Effekte bezüglich einer Förderung bzw. Hemmung der Proliferation korrelierten nicht mit den durch die Plasma- bzw. Ultraschallbehandlungen hervorgerufenen Änderungen der Hydrophilie und der Oberflächenenergie. Im Vergleich zur Plasmabehandlung bewirkte die Ultraschallreinigung zwar eine geringere Änderung der Benetzbarkeit, jedoch eine signifikant erhöhte Zellproliferation auf Zirkonoxid und Titan.
Schlagwörter: Abutmenthygiene, Reinigungsverfahren, Plasmabehandlung, Ultraschallbehandlung, Zellproliferation, Kontaktwinkel, Benetzbarkeit
KieferorthopädieSeiten: 1442-1448, Sprache: DeutschXepapadeas, Alexander B. / Hüttig, Fabian / Oertel, Anne Friederike / Peters, Katharina / Geis-Gerstorfer, Jürgen / Koos, Bernd / Spintzyk, SebastianDie additive Fertigung in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde kann auf ein ständig wachsendes Repertoire an Materialien für verschiedenste Anwendungen zurückgreifen. Zur Behandlung von Patienten mit Pierre-Robin-Sequenz bietet sich das Direct Light Processing (DLP) an, für welches es nun auch biokompatible Schienenmaterialien der Medizinproduktklasse IIa gibt. In der vorliegenden Studie wurde die Biegefestigkeit eines solchen Materials unter Einfluss einer Wasserlagerung bei 37 °C untersucht und mit der eines konventionellen Polymethylmethacrylats verglichen. Ein weiterer Untersuchungsgegenstand war der Einfluss der Nachbehandlung 3-D-gedruckter Teile in Isopropanol (IPA) auf die Biegefestigkeit. Es zeigte sich, dass das geprüfte 3-D-Druckmaterial mit dem konventionellen Polymethylmethacrylat vergleichbar ist, jedoch stärker auf die Wasserlagerung reagierte. IPA hat einen großen Einfluss auf die Biegefestigkeit des 3-D-Druckmaterials, und die vom Hersteller vorgegebene Reinigungszeit sollte nicht überschritten werden, um die mechanischen Eigenschaften nicht zu stark zu beeinflussen.
Schlagwörter: Additive Fertigung, CAD/CAM, Schienenmaterial, Biegefestigkeit, Nachbehandlung
ParodontologieSeiten: 1450-1460, Sprache: DeutschSahrmann, PhilippIn-vitro-Validierung eines neuartigen WirkstoffsZahnhalsüberempfindlichkeit ist ein häufiges Problem, das besonders Parodontitispatienten nach der kausalen Therapie betrifft. Behandelt wird sie üblicherweise zunächst mit sogenannten Desensitizern, deren Aufgabe darin besteht, das Wurzeldentin zu versiegeln oder zu imprägnieren. Trotz eines anfänglich zufriedenstellenden Effektes kommen die Schmerzen beim Einsatz herkömmlicher Präparate nach nur wenigen Wochen zurück. Außerdem werden mit den Desensitizern Wirkstoffe appliziert, die hinsichtlich ihrer Biokompatibilität zu wünschen übrig lassen. Diese Probleme geben Raum für die Entwicklung bioglasbasierter Produkte, deren Inhaltsstoffe unbedenklich sind und die womöglich einen nachhaltigeren Effekt haben. In aufeinander aufbauenden Untersuchungen wurde ein neuartiger Desensitizer auf Bioglasbasis hinsichtlich seines Potenzials zum Verschluss der oberflächlichen Dentinschicht getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass die nach der Applikation vorhandene Matrixschicht über längere Zeit säurestabil bleibt und dass die oberflächennahen Tubulianteile durch den Einbau calcium- und phosphorreicher Verbindungen verschlossen werden.
Schlagwörter: Bioglas, Dentinhypersensibilität, überempfindliche Zahnhälse, Desensitizer, Dentintubuliverschluss
ZahnerhaltungSeiten: 1462-1472, Sprache: DeutschZorzin, José IgnacioSelbstadhäsive Befestigungskomposite (SABKs) erleichtern das adhäsive Befestigen indirekter Restaurationen. Bei Verwendung dieser Materialien entfällt eine adhäsive Vorbehandlung des Zahnes. Der Beitrag erklärt, wie SABKs dies schaffen, beleuchtet ihre aktuellen Leistungsmerkmale und geht darauf ein, welche Materialeigenschaften klinisch von Bedeutung sind. Zwar muss nicht der Zahn, wohl aber das jeweilige Restaurationsmaterial vorbehandelt werden. Das Prozedere bei den gängigsten Materialien wird beschrieben und das klinische Behandlungsprotokoll Schritt für Schritt erläutert.
Schlagwörter: Silikatkeramik, selbstadhäsive Befestigungskomposite, adhäsive Befestigung, Haftung, pH-Neutralisation
ZahnerhaltungSeiten: 1474-1483, Sprache: DeutschSchmalz, Gottfried / Widbiller, MatthiasNeben dem Quecksilber aus Amalgam oder den Monomeren aus Kompositen müssen heute auch Bisphenol A und Nanopartikel, welche beim Beschleifen, Polieren oder Entfernen von Restaurationen entstehen, in die Bewertung der Biokompatibilität einbezogen werden. In Laborversuchen rufen diese Substanzen toxische Reaktionen hervor, und Bisphenol A zeigt zudem eine östrogenartige Wirkung. Allerdings sind die applizierten Konzentrationen in Laboruntersuchungen wesentlich höher als im klinischen Alltag. Deshalb können sowohl Amalgam als auch Komposit bei der Allgemeinbevölkerung eingesetzt werden. Hingegen sind bei wissenschaftlich und politisch definierten Risikogruppen (zahnärztliches Personal, Allergiker, Schwangere bzw. Stillende, Kinder unter 15 Jahren, Menschen mit speziellen Allgemeinerkrankungen) Indikationseinschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Die bekannte Amalgamdiskussion hat uns dabei die Bedeutung einer eingehenden und offenen Risikokommunikation mit dem Patienten gelehrt.
Schlagwörter: Amalgam, Komposit, Bisphenol A, Nanopartikel, Biokompatibilität, Risikogruppen
Bildgebende VerfahrenSeiten: 1485-1486, Sprache: DeutschSchulze, DirkVestibuläre Schwellung aufgrund einer radikulären Zyste in Region 16Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1487-1488, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroPraxismanagementSeiten: 1489-1490, Sprache: DeutschWinzen, OlafLeistungen bei Augmentation am Zahn bzw. Implantat oder nach deren EntfernungPraxismanagementSeiten: 1491-1492, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoKlage gegen Patienten wegen Honorarforderungen nicht am PraxissitzPraxismanagementSeiten: 1493-1495, Sprache: DeutschGottwald, NicoKein Anspruch auf Schadenersatz bei Belassung von Implantaten mit eingeschränkter PrognosePraxismanagementSeiten: 1497-1499, Sprache: DeutschBischoff, Johannes G. / Jäger, SabineSteuerhinweise zum Jahreswechsel 2018/2019