OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Studie wurden 27 Gutachten und Gerichtsurteile aus den Jahren 1977 bis 1989 bei iatrogenen Schädigungen des Nervus alveolaris inferior und des Nervus lingualis analysiert. Wegen eines Behandlungsfehlers kam es in vier Fällen zur Verurteilung von Zahnärzten oder Kieferchirurgen und einmal zu einem Vergleich zugunsten des Patienten. Zweimal erkannte das Gericht ein Aufklärungsversäumnis als Haftungsgrund an. In 21 Prozessen hatte sich in direkt übereinstimmendes Ergebnis zwischen Gutachtermeinung und Urteil in der Behandlungsfehlerfrage ergeben. Viermal hatten die Gutachten einige Fragen offen gelassen. Nur zweimal wich das Gericht vollständig von der Sachverständigenmeinung ab. Es ließ sich feststellen, daß die Frage der Aufklärungspflicht fast immer Bestandteil des Klagebegehrens war. Hier gab es besonders interessante, zum Teil unerwartete Abweichungen der Gerichts- von der Gutachtermeinung. Eine ausufernde Haftung in bezug auf einen Behandlungsfehler bei der Schädigung des Nervus lingualis oder in bezug auf die Aufklärungspflichtverletzung bei der operativen Weisheitszahnentfernung konnte in dieser Untersuchung nicht nachgewiesen werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer klinisch kontrollierten Studie wurden an 88 Schneidezähnen von 20 Parodontitispatienten Behandlungsreihenfolge und -ergebnisse kombinierter parodontal-kieferorthopädischer Therapiemaßnahmen mit herausnehmbaren Geräten über sieben Jahre geprüft. Zur Bewertung kamen klinische und mikrobiologische Parameter sowie die Lückenreduzierung. Die klinischen Untersuchungen wurden durch tierexperimentelle Studie an der spontanen Parodontitis des Hundes ergänzt. In Test- und Kontrollgruppen (mit bzw. ohne kieferorthopädische Behandlung) konnten gleiche Parodontal-Therapieergebnisse erzielt werden. Die kieferorthopädische Therapie hatte keinen Einfluß auf die parodontalen Behandlungsergebnisse. Die gewählte Therapiefolge wurde durch die morphologischen Ergebnisse bestätigt.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn den letzten 7 Jahren wurden in unserer Klinik 794 Patienten mit hämorrhagischen Diathesen behandelt. Unter Einsatz von Fibrinklebung und Kollagen konnte eine risiko- und komplikationsarme Therapie durchgeführt werden. Die Behandlung erfolgte interdisziplinär mit erfahrenen Hämatologen, die im Bedarfsfall auch über begleitende systemische Behandlungen mit entschieden. Patienten mit hereditären Koagulaopathien und thrombozytären Störungen sollten grundsätzlich in klinischen Einrichtungen behandelt werden, um unter stationären Bedingungen Komplikationen frühzeitig umfassend angehen zu können. Nur in ausgewählten Fällen können Eingriffe bei Blutungsneigung ambulatn oder auch in der zahnärztlichen Praxis erfolgen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer In-situ-Studie wurden mit Natriummonofluorphosphat (NaMFP) fluoridierte Dentinproben dem Mundmilieu ausgesetzt und die Fluoridretention nach 2 bzw. 6 Tagen mit der einer Kontrollgruppe verglichen. Eine Hälfte der Dentinproben wurde durchgehend sauber gehalten, auf die andere wuchs im Versuchszeitraum Plaque auf. Strukturell gebundenes und KOH-lösliches Fluorid wurden getrennt beurteilt. In beiden Versuchsdurchläufen ergab sich an der Oberfläche der Probenkörper gegenüber der Kontrollgruppe eine signifikante Abnahme des KOH-löslichen bei gleichzeitiger Zunahme d es strukturell gebundenen Fluorids. Nach 6 Tagen war diese Entwicklung stärker ausgeprägt als nach 2 Tagen. Der Fluoridverlust war bei den plaquefreien Dentinproben größer als bei den plaquebedeckten.
OriginalarbeitSprache: DeutschNach allgemeiner Lehrmeinung werden Wunden nach komplikationsloser Zahnextraktion bei Patienten unter Dauermedikation mit Phenprocoumon (Falithrom#174, Marcumar#174) mittels Situationsnaht versorgt, sofern am Operationstag der Quickwert über 20 % beträgt. Die Wunden werden mit Thrombin getränktem Gelatineschwamm gefüllt. Das Nachblutungsrisiko beträgt zwischen 1,6 % und 4,2 %. Zur Klärung der Ursachen von Nachblutungen wurde eine retrospektive statistische Analyse der Karteikartendaten von 152 Patienten durchgeführt. In 309 Sitzungen waren 468 Zähne extrahiert worden. Lediglich die höhere Anzahl extrahierter Zähne pro Sitzung wies einen statistisch signifikanten Einfluß auf das Nachblutungsrisiko auf.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer Übersicht wird dargestellt, bei welchen Schmerzsymptomen im Kiefer- und Gesichtsbereich sich aus heutiger Sicht eine Indikation zu operativen Maßnahmen ergeben kann. Dabei wird hervorgehoben, daß dem Zahnarzt eine besondere Verantwortung in der Diagnostik und Sanierung schmerzverursachender Veränderungen zukommt. Bei echten und, seltener, bei atypischen Neuralgien können unter Umständen neurochirurgische Verfahren indiziert sein. Nur in ausgewählten Fällen sind Kiefergelenkoperationen bei der sogenannten Myoarthropathie sinnvoll. Bei Patienten mit Verdacht auf psychogenen Gesichtsschmerz sollen chirurgische Maßnahmen nur unter strengster Indikation erfolgen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer sechsmonatigen klinischen Untersuchung an 81 Wehrpflichtigen wurde der Einfluß einer tensidhaltigen und einer tensidfreien Zahnpasta auf die marginale Gingiva und die Plaqueentfernung untersucht. Bei beiden Zubereitungen konnten keinerlei negative Veränderungen an der Gingiva festgestellt werden. Der Reinigungseffekt beider Zahnpasten war gleich.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas hereditäre angioneurotische Ödem, verursacht durch einen Mangel an C 1-Esterase-Inhibitor, ist durch das mögliche Glottis-Ödem eine lebensbedrohliche Erkrankung. Auslösend wirkt schon ein geringes Trauma, z.B. im Rahmen einer zahnärztlichen Behandlung. Die speziellen Maßnahmen im Rahmen einer zahnärztlichen Therapie werden anhand eines Falles dargestellt. Die Substitution des C 1-Esterase-Inhibitor-Faktors ist der entscheidende Schritt in der Prophylaxe dieses Krankheitsbildes.
OriginalarbeitSprache: DeutschEs wurde eine Methode erarbeitet, mittels Druckmeßfolie und eines weitgehend automatisierten digitalen Bildverarbeitungssystems Kaukräfte zu bestimmen. Durch einen In-vitro-Versuchsaufbau wurde in einem Artikulator eine Kaukraftbelastung simuliert, um die Meßmethode zu standardisieren. Es zeigte sich, daß das Untersuchungsverfahren reproduzierbare Ergebnisse liefert. Die Methode eignet sich sowohl für die Ermittlung der Gesamtkaukraft als auch der Belastung einzelner Pfeiler bzw. Zahngruppen.
OriginalarbeitSprache: DeutschMittels der Laser-Doppler-Flußmessung und der Wahrnehmungsschwelle für elektrische Pulpareize wird simultan der Zeitgang der lokalanästhetischen Wirkung und der Veränderung der Durchblutung in der Pulpa nach Infiltrationsanästhesie mit Articain 4 %, 1 : 200000 Epinephrin bestimmt. In der Abflutphase erfolgt der Anstieg der Wahrnehmungsschwelle synchron mit der Abnahme der pulpalen Durchblutung. Der Wiederanstieg der Mikrozirkulation geht der Abnahme der Anästhesietiefe um 5 bis 30 min voraus. Eine kurzzeitige reaktive Hyperämie von 5 bis 14 min Dauer tritt nur in der Hälfte der Versuche auf. Bei Injektion am Apex des Nachbarzahnes sind sowohl vasokonstriktorische als auch anästhetische Wirkung vermindert. Ein synchroner Zeitgang bleibt in zwei Drittel der Fälle erhalten.
OriginalarbeitSprache: DeutschInnerhalb der kieferorthopädischen Behandlung Erwachsener haben orthodontische Maßnahmen zur Unterstützung der Parodontaltherapie einen weiten Indikationsbereich, um die parodontale Prognose zu verbessern. Neben den allgemeinen Richtlinien für ein kombiniertes orthodontisch/parodontales Vorgehen wird auf verschieden Einzelmaßnahmen detailliert eingegangen: Reorientierung aufgefächerter Frontzähne, Ex-, Intrusion von Zähnen mit infraalveolären Taschen, faziolinguale Positionsverbesserung von Zähnen innerhalb des Alveolarfortsatzes.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Rahmen einer prospektiven Studie wurde die Frage nach der Durchführbarkeit ambulanter zahnärztlich-chirurgischer Eingriffe unter Marcumar#174-Therapie mit Quickwert 15 - 25 % untersucht. Bei 64 Patienten wurden insgesamt 83 Eingriffe in Lokalanästhesie durchgeführt. Hierbei trat lediglich bei 2 Fällen eine Nachblutung in Form einer Sickerblutung aus den Wundrändern auf, die mit lokalen hämostyptischen Maßnahmen beherrscht werden konnten.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer retrospektiven Studie wird die ambulante Behandlung von Risikopatienten untersucht. Die sogenannte "Risikobehandlung" wird seit 10 Jahren routinemäßig bei Patienten mit erhöhtem Risiko bezüglich der kardialen Anamnese incl. Hypertonus, bei zerebralen Erkrankungen sowie auch bei allergischer Diathese durchgeführt. Sei 1986 wurden dabei 355 Patienten in 673 Sitzungen zahnärztlich behandelt. Schwerwiegende Komplikationen sind nicht aufgetreten. Kleine Zwischenfälle konnten durch medikamentöse und physikalische Maßnahmen beherrscht werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Langzeitergebnisse der retrospektiven, multimodalen neurologischen Untersuchung bei Patienten mit Unterkieferkontinuitätsresektion zeigen, daß die vermeintlich schicksalhafte postoperative Anästhesie im Ausbreitungsgebiet des Nervus alveolaris inferior sich häufig bereits nach einem Jahr in eine Hypästhesie mit individuell unterschiedlichem Schweregrad abmildert, wobei einige Patienten auch noch nach zwei bzw. vier Jahren eine inkomplette Wiederkehr der Sensibilität in der Unterlippen-Kinnregion bemerken. Bei keinem Patienten war jedoch eine vollständige Aufhebung des operationsbedingten Sensibilitätsdefizites objektivierbar. Im Unterschied zu Thermo und Schmerzrezeption ist die Wiederkehr der Mechanorezeptor-Funktion bei der spontanen Resensibilisierung regelmäßig nachweisbar. Neben akzessorischen, kollateralen sensiblen Nerven scheint auch der intakte Nervus mentalis der nichtoperierten Kieferhälfte für die neurologisch nachweisbare transmediane Gefühlswiederkehr mitverantwortlich zu sein.
OriginalarbeitSprache: DeutschVon einem Kreißsaalkollektiv mit 213 Kindern wurden 109 Kinder, die während der ersten 4 Monate ausschließlich gestillt wurden, der Versuchsgruppe zugeordnet. Die verbliebenen 104 Kinder der Kontrollgruppe erhielten Flaschennahrung. Die Versuchsgruppe wurde in zwei Untergruppen unterteilt, eine (F 1) erhielt 0,25 mg F#175 von Geburt an, die andere erst ab dem 7. Monat. Ab dem dritten Lebensjahr wurde in der Versuchsgruppe die übliche F#175-Prophylaxe (Empfehlungen der DGZMK) durchgeführt. Die Kinder der Kontrollgruppe erhielten ebenfalls ab Geburt die übliche Fluoridprophylaxe, nach dem zweiten Lebensjahr erfolgte jedoch keine Empfehlung zur weiteren F#175-Prophylaxe. Im Alter von 5 Jahren wurde der Kariesbefall der Milchzähne registriert. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Median-Test. Der Kariesbefall der Milchzähne nach dem dmft#34 war in beiden Versuchsgruppen (F 1, F 2) signifikant (p 0,01) geringer als in der Kontrollgruppe bzw. (p 0,05) beim dmfs#14. Zwischen den beiden Versuchsgruppen war jedoch kein signifikanter Unterschied erkennbar.
OriginalarbeitSprache: DeutschPlaquebedeckte und saubere Dentinproben wurden in einem In-situ-Versuch über einen Zeitraum von 7 Tagen dreimal täglich mit einer NaMFP- bzw. Olafluor-Lösung gespült. Beide Fluoridverbindungen führten im Vergleich zu unfluoridierten Dentinproben zu einer signifikanten Anreicherung KOH-löslichen und fest gebundenen Fluorids. KOH-lösliches Fluorid ließ sich noch in einer Tiefe von 30 µm nachweisen. Am Ende des Versuchs war die Menge KOH-löslichen und fest gebundenen Fluorids nach Spülung mit NaMFP im plaquebedeckten Dentin hoch signifikant größer als im sauberen Dentin. Die Applikation von Olafluor resultierte in einer nahezu gleich hohen Fluoridanreicherung im plaquebedeckten und sauberen Dentin. Die Unterschiede der Fluoridaufnahme nach Applikation der beiden Fluoridlösungen läßt sich mit den verschiedenen Reaktionsmechanismen der beiden Fluoridverbindungen erklären.
OriginalarbeitSprache: DeutschGrünsensibilisierung bzw. -emission in Verbindung mit tafelförmigen Silberhalogenid-Körnern stellt die jüngste Verbesserung der Film-/Folienkombination für Panoramaschichtaufnahmen dar. Im Vergleich verschiedener Systeme (Kodak, Agfa) zeigte sich, daß die Grünbetonung den derzeit besten Kompromiß aus Empfindlichkeit und Auflösung darstellt.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei 49 von 102 Patienten unter Antikoagulanzientherapie mit Phenprocoumon (Marcumar#174), die sich einem oralchirurgischen Eingriff unterzogen, wurde präoperativ der Quickwert angehoben und eine niedrig dosierte Prophylaxe mit Heparin eingeleitet. Bei den restlichen 53 Patienten erfolgte der Eingriff im therapeutischen Bereich des Quickwertes. Nachblutungen traten in beiden Gruppen in etwa 14 % der Fälle auf. Hierbei handelte es sich ausnahmslos um geringe Sickerblutungen, die letztlich alle durch lokale Maßnahmen gestillt werden konnten. Eine Anhebung des Quickwertes bei marcumarisierten Patienten, auch mit Umsetzung auf eine niedrig dosierte Prophylaxe mit Heparin, erscheint daher nicht gerechtfertigt zu sein.
OriginalarbeitSprache: DeutschFrühere Untersuchungen über die Temperaturentwicklung und die initiale Pulpareaktion nach Er:YAG-Laserbestrahlung von Zahnhartsubstanzen belegen, daß keine thermisch aktivierten Entzündungsreaktionen in der Pulpa als Folge der Laserbestrahlung auftreten. In histologischen Untersuchungen an Hunden wird nachgewiesen, daß erst bei pulpanaher Laserpräparation oder artifizieller Pulpaeröffnung mit dem Er:YAG-Laser eine Pulpareaktion ausgelöst wird. 6 - 8 Wochen post operationem konnte bei vitaler Wurzelpulpa eine Dentinneogenese gegenüber dem mit dem Laserstrahl gesetzten Hartsubstanzdefekt beobachtet werden.