ProthetikSprache: DeutschKünzel, Andreas / Roth, Stephan L. / Muskalla, KlausDem kiefer- und gesichtsprothetisch tätigen Zahnarzt kann sich die Aufgabe stellen, für die Bestrahlung von Tumorpatienten Strahlenschutzschienen oder Strahlerapplikatoren herzustellen. Lange bekannt sind streustrahlenbedingte Schleimhautschäden bei der
Teletherapie, die insbesondere durch Zahngold induziert werden. Das Abfangen dieser Streustrahlung gelingt mittels Strahlenschutzschienen aus Kunststoff. Hierfür können Miniplastschienen zur Anwendung kommen, die aus 5 mm dicken Rohlingen tiefgezogen werden. Für die seltener zum Einsatz gelangende interstitielle oder intrakavitäre Brachytherapie von Tumoren im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich sind komplexe Strahlenschutzschienen oder Strahlerapplikatoren notwendig. Strahlenschutzschienen mit absorbierenden Metalleinlagen können zusätzlich Primärstrahlung ausblenden bzw. das Bestrahlungsfeld begrenzen. Strahlerapplikatoren sind Formteile, die an die Tumorsituation
angepasst sind und einen oder mehrere radioaktive Strahler tragen. Das Spektrum der Strahlerapplikatoren reicht von einfachen Silikonabformungen bis zu komplexen mehrteiligen Konstruktionen.
Schlagwörter: Moulage, Strahlentherapie, Brachytherapie, Iridium 192, Kiefer- und Gesichtsprothetik