Quintessenz Zahnmedizin, 02/2007

Ziel dieser Phase-II-Studie war es herauszufinden, ob Tacrolimus als immunsuppressiv wirkendes Medikament zur lokalen Behandlung des symptomatischen erosiven oralen Lichen planus geeignet ist. Es nahmen 18 Patienten an der Studie teil. Insgesamt wurden 37 erosive Flächen regelmäßig kontrolliert. Eine komplette Remission nach der 8-wöchigen Behandlung stellte sich bei 28 Flächen (75 %) ein. Bei den restlichen 9 Flächen kam es zu einer partiellen Remission. Jeweils vor und nach der Behandlung mit Tacrolimus entnommene Gewebeproben wurden histologisch und immunhistologisch untersucht. Sowohl die histologisch durch die PAS-Färbung gut zu befundende Veränderung als auch die immunhistologisch gut sichtbar gemachte Zusammensetzung des subepithelialen Infiltrats mit CD3-, CD4- und CD8-Zellen zeigten nach Behandlungsende einen hoch signifikanten Unterschied. Wir konnten somit den immunmodulierenden Effekt von Tacrolimus nachweisen. Schlagwörter: Oraler Lichen ruber planus, Tacrolimus, Immunhistochemie, visuelle Analogskala

Anhand eines auf den ersten Blick eindeutig kieferorthopädisch/kieferchirurgisch zu behandelnden Patientenfalls mit linksseitiger Kreuzbisssituation und teils stark rotierten Zähnen wird diskutiert, wo die Grenzen von Kompositversorgungen liegen. Können bzw. dürfen im Kreuzbiss stehende kariesfreie Zähne bukkal dergestalt aufgebaut werden, dass sie danach an der "korrekten" Stelle stehen? Lassen teils intrudierte Zähne sich so stark aufbauen, dass dadurch eine regelrechte Okklusion entsteht? Und können durch diese Kompositaufbauten sowohl die ästhetischen Wünsche des Patienten erfüllt als auch die zahnärztlichen Anforderungen an eine funktionierende Okklusion und Artikulation eingehalten werden? Im vorgestellten Fall wurden die Zähne nach Anfertigung von Situationsmodellen und eines optimalen Wax-ups so mit Kompositen aufgebaut, dass eine verbesserte Okklusion und eine gute Ästhetik erreicht werden konnten. Schlagwörter: Direkte Kompositfüllung, Frontzahnkompositrestauration, Seitenzahnkompositrestauration, minimalinvasive Zahnheilkunde, ästhetische Zahnmedizin

Die Anwendung vollkeramischer Systeme zur metallfreien Versorgung mit Einzelkronen hat sich heute neben der konventionellen Verbundmetallkeramik etabliert. Unter den verschiedenen Verfahren ist das computerunterstützte Procera-System zur Herstellung eines Hartkerns aus Aluminiumoxidkeramik aufgrund der günstigen klinischen Langzeitresultate für den Front- und Seitenzahnbereich geeignet. Aus ästhetischen Gründen und zur individuellen Adaptation der Passgenauigkeit kann die Procera-Krone auch mit einer aufgebrannten Keramikstufe gefertigt werden. Ziel dieses Beitrages ist es, das Procera-AllCeram-System vorzustellen und anhand eines Fallberichtes Besonderheiten bei der Indikationsstellung und dem klinischen Vorgehen aufzuzeigen. Schlagwörter: Aluminiumoxidkeramik, Vollkeramik, Procera AllCeram

Problem: Eine Teleskopprothese ist verklemmt und kann nicht mehr abgenommen werden/Die erprobte Lösung: Eröffnung der Schraubenkanäle und Abschrauben der Innenteleskope samt Abutments Schlagwörter: Teleskopprothese, Teleskopkronen, Kronenpassung, Overdenture, prothetische Erste Hilfe, Modellgussprothesen

Dieser Fallbericht beschreibt die alternative Versorgung eines 4-jährigen Jungen mit Hypodontie und Zapfenzähnen, bei dem im Zusammenhang mit anderen Symptomen die Verdachtsdiagnose einer ektodermalen Dysplasie gestellt wurde. Unter Zuhilfenahme eines diagnostischen Wax-ups und einer Silikonform konnte eine erfolgreiche Rekonstruktion der Frontzähne mit Kompositen durchgeführt werden. Zusätzlich wurde ein herausnehmbarer Zahnersatz hergestellt, um das ästhetische Erscheinungsbild und die Kaufähigkeit zu verbessern. Unter anderem wird der positive psychologische Einfluss dieser alternativen Versorgung auf den Patienten diskutiert. Schlagwörter: Zapfenzähne, ektodermale Dysplasie, Hypodontie, herausnehmbare Teilprothesen, Komposit

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, mögliche Summationseffekte und Wahrnehmungsphänomene bei der Auswertung von Bissflügelaufnahmen zusammenzufassen. Ergänzt wird die Aufzählung durch die Erstbeschreibung des Effektes der triangulären Radioluzenz. Die Entstehung dieses Effektes, der ausschließlich an den Mesialflächen oberer (Milch)Molaren auftritt, wird anhand von Fallbeispielen detailliert erläutert. Die im Rahmen einer klinisch-röntgenologischen Untersuchung registrierten Häufigkeitsraten von triangulären Radioluzenzen an 35,5 bzw. 60,3 % der oberen ersten bzw. zweiten Milchmolaren sowie an 24,8 % der oberen ersten bleibenden Molaren unterstreichen die Bedeutung des Effektes als differenzialdiagnostische Abgrenzung im Vergleich zu kariösen Läsionen. Die kariesdiagnostische Auswertung intraoraler Bissflügelaufnahmen erfordert daher neben Kenntnissen zur Röntgenanatomie und -pathologie auch ein profundes Wissen über mögliche Effekte, die zu falsch-positiven Diagnosen und damit verbunden zu fehlerhaften Therapieentscheidungen führen können. Schlagwörter: Röntgendiagnostik, Bissflügelaufnahme, Kariesdiagnostik

Die Entwicklung biologischen Zahnersatzes ist eine Herausforderung für die Zahnmedizin des 21. Jahrhunderts. Dies trifft sicherlich für die Alterszahnheilkunde zu, aber auch für Onkologie und Traumatologie. Mit der Verfügbarkeit von menschlichen embryonalen Stammzellen ist das Konzept eines biologischen Zahnersatzes in den Bereich des Möglichen gerückt. Der vorliegende Beitrag beschreibt zunächst allgemein embryonale Stammzellen sowie ihre In-vitro-Differenzierung und diskutiert dann speziell die Frage, wie diese neuen Konzepte zur In-vitro-Züchtung von Zähnen verwendet werden könnten. Schlagwörter: Biologischer Zahnersatz, embryonale Stammzellen, Zahnzüchtung

Die zahnmedizinische Dienstleistung eines Zahnarztes ist unternehmerisch als "Produktion" zu charakterisieren. Das Ergebnis der Arbeit - das Produkt - kann am Patienten begutachtet werden. Alle eingesetzten Komponenten sowie die Arbeit des Behandlers und seines Teams beeinflussen das Ergebnis der Produktion. Auch mit Blick auf die Abrechenbarkeit der erbrachten Leistung ist es angezeigt, alle organisatorischen Details der patientenbezogenen Arbeiten aufzuzeichnen, zu dokumentieren. Nicht nur bei der Aufklärung der Ursachen möglicher "Vorkommnisse" ist es unabdingbar, die "Produktion" vollständig reproduzieren zu können; zur Sicherheit der Abläufe - vor allem bei wechselndem Personal - sind "validierte" Produktionsschritte, einschließlich der verwendeten/eingesetzten Medizinprodukte, heute eine organisatorische Selbstverständlichkeit. Schlagwörter: Aufzeichnungen, Dienstleistungen, Dokumentation, Patientenorientierung, Produkt, Produktion, Reproduzierbarkeit, Rückverfolgbarkeit, Validierung