ScienceSeiten: 193-204, Sprache: Englisch, DeutschRuge, Sebastian / Kordaß, Bernd
Bei der Verwendung von CAD/CAM-Verfahren für die Herstellung von Zahnersatz und Aufbissschienen stellt sich schnell die Frage, wie realitätsgetreu die Okklusion virtuell dargestellt werden kann. Bei herkömmlichen Verfahren mit Abformungen, Gipsmodellen, Artikulatoren und manuellen Kontrollmöglichkeiten wie Kontaktpapier, sind die Fehlerquellen und -ketten bekannt und mitunter auch die Kompensation dieser gut diskutiert. Noch sehr neuartig und zum Teil ungewohnt stellt sich die Situation in digitalen Workflows dar, die analoge Schritte enthalten können, aber auch beispielsweise Intraoralscans und elektronische Bewegungsaufzeichnungen.Ein Aspekt, der bei digitalen Verfahren sofort auffällt, sind Durchdringungen von Ober- und Unterkiefer. Diese entstehen aus dem Problem heraus, dass die Realität des variablen, physiologischen Kausystems nur annähernd digitalisiert werden kann und weil jedes Messsystem typischerweise Messfehler erzeugt. Ziel dieses Beitrags ist es, die Einflüsse aufzuzeigen und zu diskutieren. Manche Fehler werden erst in der digitalen Welt aufgedeckt. Die virtuellen Möglichkeiten bieten neue Sichtweisen, die erst noch erforscht und verstanden werden müssen.
Schlagwörter: Okklusion, virtueller Artikulator, Intraoralscan, Bewegungsaufzeichnung
ScienceSeiten: 205-222, Sprache: Englisch, DeutschTuch, Greta Kira Kristina / Teschke, Marcus / Schön, Andreas / Linsen, Sabine Swantje Margarete
Ziel: Der totale alloplastische Kiefergelenkersatz (TMJR) erfordert ein Detachment des M. masseters und häufig die Resektion des Processus coronoideus. Die Studie untersucht die Aktivität der Kaumuskulatur und die maximale Kieferschließkraft (MVC) nach Insertion eines unilateralen TMJR.
Material und Methoden: Es wurden beidseits die Muskelaktivität des M. masseter und M. temporalis anterior (sEMG), die MVC sowie die Muskelsymmetrie (POC) präoperativ (T0) und ein Jahr postoperativ (T3) bestimmt.
Ergebnisse: 28 Patienten (18 Frauen, 10 Männer; Alter: 47,25 ± 17,54 Jahre) mit Erhalt des Kieferwinkels (KW) (n = 15) und mit Resektion des KW (n = 10) wurden untersucht. Bei Patienten mit KW nahm die Muskelaktivität bilateral bei konstantem POC von T0 zu T3 zu. Bei Patienten ohne KW stieg kontralateral in beiden Muskeln die Aktivität. Ipsilateral nahm die Muskelaktivität im M. temporalis zu und blieb im M. masseter konstant. Der POC zeigte im M. temporalis eine Zunahme und im M. masseter eine Abnahme. In beiden Gruppen zeigte sich ipsilateral eine Zunahme der MVC und kontralateral eine konstante MVC.
Schlussfolgerung: Die anterioren Fasern des M. temporalis bleiben trotz Resektion des Processus coronoideus erhalten. Ein Reattachment des M. masseters ist wahrscheinlich. In der Gruppe mit Resektion des KW wurde ipsilateral vermutlich eine Restaktivität/die mimische Muskulatur abgeleitet.
Schlagwörter: TMJR, Kiefergelenkersatz, Resektion, Kieferschließkraft, Kaumuskulatur, Muskelaktivität, sEMG, Muskelsymmetrie, Reattachment
ScienceSeiten: 223-238, Sprache: Englisch, DeutschAlmeida de Melo, Laércio / Bezerra de Medeiros, Annie Karoline / Pinto Campos, Maria De Fátima Trindade / Bastos Machado de Resende, Camila Maria / Seabra Barbosa, Gustavo Augusto / Oliveira de Almeida, Erika
Ein systematisches ReviewZiel: Ziel dieses systematischen Reviews war es, die Wirksamkeit der manuellen Therapie bei CMD-bedingtem myofaszialem Schmerz zu untersuchen.
Methode: Die Datenbanken Cochrane Library, MEDLINE, Web of Science, Scopus, LILACS und SciELO wurden nach randomisierten klinischen Studien durchsucht, wobei folgende Deskriptoren verwendet wurden: temporomandibular joint disorders, craniomandibular disorders, myofascial pain syndromes, myofascial pain, exercise therapy, myofunctional therapy, physical therapy modalities, clinical trial, prospective studies, longitudinal studies (Kiefergelenkstörungen, kraniomandibuläre Dysfunktion, myofasziale Schmerzsyndrome, myofaszialer Schmerz, Bewegungstherapie, myofunktionale Therapie, Physiotherapieformen, klinische Studie, prospektive Studien, Längsschnittstudien). Inkludiert wurden Studien, in denen die RDC/TMD verwendet wurden und eine Behandlung von myofaszialem Schmerz durch manuelle Therapie erfolgte. Alle Studien wurden mit dem Risk-of-Bias-(RoB-)Tool der Cochrane Collaboration bewertet.
Ergebnisse: Fünf der Studien wurden in die vorliegende Übersichtsarbeit inkludiert. Von insgesamt 279 Patienten waren 156 mit manueller Therapie allein oder manueller Therapie und Beratung behandelt worden. In allen ausgewerteten Studien konnte manuelle Therapie effizient Schmerz lindern, war allerdings nicht wirksamer als Beratung oder Botulinumtoxin.
Schlussfolgerung: Manuelle Therapie war in einer Studie wirksamer als keine Behandlung und in einer weiteren Studie wirksamer als bloße Beratung. Dagegen war die Kombination aus manueller Therapie und bloßer Beratung nicht statistisch signifikant überlegen und manuelle Therapie allein war nicht besser als Botulinumtoxin.
Schlagwörter: Bewegungstherapie, myofaszialer Schmerz, myofasziales Schmerzsyndrom, systematisches Review, kraniomandibuläre Dysfunktion
Case ReportSeiten: 239-260, Sprache: Englisch, DeutschSchunke, Stefan / Steubesand, Uta / Hellmann, Daniel / Micarelli, Costanza / Gintaute, Aiste
Casts mounted in the articulator should depict the patient’s clinical situation as accurately as possible. The more precise the match, the fewer functional and esthetic problems can be expected later on. Currently, a great variety of options are available on the dental market for transferring the patient’s situation into the articulator with reference to the cranium. Common methods of mounting are average value-based mounting (Bonwill) using arbitrary or localized axes, esthetic mounting using bite registration records, and digital procedures. Furthermore, different systems are found within these defined categories, which has led to uncertainty over the years as to what the advantages and disadvantages or weaknesses of the individual methods might be. Questions also arise concerning the usefulness of the application in terms of time and cost management and the improvement to be made in the functional and esthetic quality of the final result. What is established, well-founded or even scientifically verified? People like to try out ‘newer,’ more up-to-date systems and to combine the ‘advantages’ of the different systems, ie, criticism of long-established and traditional systems is being voiced. The present article is based on practical experiences in everyday life. The aim is to demonstrate whether the supposed effectiveness of cranium-related systems is still state of the art. Can cranium-related mounting systems actually reflect the anatomy of billions of patients? Can a single system represent all these conditions? These and other questions are explored, not in a theoretical, scientific manner, but on the basis of established procedures in the dental laboratory. After all, this is ultimately where the restorations for our patients come from, not from the textbook.
Schlagwörter: functional reference, esthetic reference, dentofacial analysis, esthetic plane, mobile table plane