0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2255 Aufrufe

Neue S2k-Leitlinie gibt Tipps für optimalen Umgang mit Bildschirmmedien im Alltag

(c) Ground Picture/shutterstock.com

Wie lange darf mein Kind fernsehen, vor dem Computer sitzen oder mit dem Smartphone spielen? Diese und ähnliche Fragen stellen sich Familien im Alltag häufig. Um Orientierung im Umgang mit Bildschirmmedien zu bieten, haben die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) und die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nun eine neue Leitlinie veröffentlicht. Sie gibt praktische Tipps und hat zugleich einen präventiven Charakter.

Übermäßiger Medienkonsum gefährdet die Gesundheit

Für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren empfehlen die Expert:innen beispielsweise, während der Bildschirmnutzung eine Sand- oder Stoppuhr laufen zu lassen. Denn viele Kinder merken nicht, wie viel Zeit sie an den Geräten verbringen. Alternativ trägt die Begrenzung der Nutzung auf einzelne Tage dazu bei, Gewohnheiten zu vermeiden. Bei älteren Kindern, die bereits eigene Konsolen besitzen, kann es hilfreich sein, die Geräte nach dem Spielen im Schrank aufzubewahren – getreu dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. Insgesamt umfasst die Leitlinie 55 verhaltenspräventive Empfehlungen zur Nutzung von Bildschirmmedien. Darüber hinaus beschreibt sie Möglichkeiten, wie Eltern und Ärzt:innen mit übermäßiger Nutzung  umgehen können, und geht auf präventive Maßnahmen in Zeiten von digitalem Fernunterricht ein.

„Manch ein Kind hätte sich und seine sozialen, musikalischen oder sonstigen Talente anders entwickelt, wenn ihm nicht durch Medien so viel Zeit genommen worden wäre. Das ist eine stille Tragik unserer Zeit.“

(Prof. Dr. med. David Martin)

Problem: Erwachsene leben es vor

„Obwohl inzwischen viele gesundheitliche Risiken des übermäßigen Medienkonsums bei Kindern bekannt sind, wird noch viel zu wenig über Präventionsmaßnahmen gesprochen – sowohl in der Gesellschaft als auch in der Medizin“, sagt Prof. Dr. David Martin, Inhaber des Lehrstuhls für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin an der UW/H. „Wenn wir einem übermäßigen Medienkonsum in Kindheit und Jugend vorbeugen, können wir einen wichtigen Beitrag für eine gesunde seelische, geistige und körperliche Entwicklung leisten.“

Die Leitlinie AWMF S2k richtet sich an Familien sowie an Mediziner:innen, Ärzt:innen und Psychiater:innen, die Kinder und Jugendliche behandeln. Zudem soll sie übergeordneten Organisationen wie Krankenkassen, Schulen, Kindergärten, Jugend-, Schul- und Versorgungsämtern, Erziehungsberatungsstellen oder anderen Personen und Einrichtungen, die sich mit Fragen zu Kindergesundheit und Kindeswohl auseinandersetzen, Orientierung geben.

Vier Regeln von Klein bis Groß

Neben der Langversion für das Fachpublikum fasst eine Kurzversion die wichtigsten Punkte für Erziehungsberechtigte zusammen. Beide Versionen stehen auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) zur Verfügung.

Quelle: Uni Witten/Herdecke Bunte Welt Menschen

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
1. Dez. 2023

Bakterien in Seifenspendern

Studie zeigt Kontaminationsrisiken – vor allem bei Pumpspendern
30. Nov. 2023

Fehlerhafte Selbsteinschätzung – Dunning-Kruger-Effekt beachten

Wichtig für Patientengespräche und Gesundheitskampagnen: Wer am wenigsten weiß, hält sich für hoch kompetent
29. Nov. 2023

Was die Zähne über Ernährung und Migration verraten

Forschende der Staatssammlung für Anthropologie München untersuchen Kindheit und Jugend in Bayern im frühen Mittelalter
27. Nov. 2023

Zuckersteuer könnte bis zu 16 Milliarden Euro einsparen

TUM-Studie zu Abgabe auf Softdrinks zeigt effektive Prävention von Erkrankungen wie Diabetes
24. Nov. 2023

Als zukunftsfähig bewertete Betriebe haben gesündere Beschäftigte

Fehlzeiten-Report 2023: Anhaltend hohe arbeitsbezogene Beschwerden und stetig steigende Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen
23. Nov. 2023

Einstieg in die Nikotinabhängigkeit verhindern

Ärztekammer Nordrhein fordert ein Verbot oder zumindest eine deutliche Beschränkung von Einweg-E-Zigaretten
23. Nov. 2023

„Europa soll der erste klimaneutrale Kontinent werden“

BVMed veröffentlicht neue Infoblätter für die Medizintechnik, die bei der Umsetzung des Umweltrechts helfen sollen
22. Nov. 2023

Nur aus aktiven Kindern werden rege Erwachsene

Kinder brauchen mehr Bewegung – Folgen reichen von Haltungsschäden bis zur Beeinträchtigung geistiger Leistungsfähigkeit