OriginalarbeitSprache: DeutschZur Therapie von odontogenen Logenabszessen im Kopf-Hals-Bereich ist bisher meistens eine extraorale Inzision und das Einlegen einer Drainage in die Loge in Allgemeinnarkose nötig. Hierbei besteht die Gefahr einer Fazialisparese und der extraoralen Narbenbildung. In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob durch den Einsatz von Punktionskanülen die bisherige Inzision von Logenabszessen vermieden werden kann. Bei 25 Patienten mit peri- bzw. submandibulärem oder masseterikomandibulärem Abszess erfolgte zunächst eine sonographische Darstellung des Abszesses und die sonographisch kontrollierte Einbringung einer Venenverweilkanüle (Vasofix®: Durchmesser 1,7 oder 2,2 mm, Länge 50 mm) in die Loge. Das eitrige Sekret wurde abpunktiert, ein Abstrich gewonnen und die Kanüle als Drainage belassen. Zusätzlich erfolgte eine antibiotische Behandlung der Patienten. Bei allen Patienten kam es unter dieser Therapie zu einer vollständigen Rückbildung des Abszesses. Komplikationen traten in keinem Fall auf, eine eventuelle extraorale Inzision ebenso wie eine oft aufwendige Inhalationsnarkose konnte allen Patienten erspart werden. Das vorgestellte Verfahren stellt eine mögliche alternative Therapie zu der bisherigen Vorgehensweise dar, wodurch Logenabszesse effektiv und minimal invasiv therapiert werden können.