OriginalarbeitSprache: DeutschDie vorliegende Arbeit beleuchtet aktuelle Aspekte des Dentinbondings mit Hilfe multipler methodischer Ansätze zur Evaluation der Dauerhaftigkeit des Verbunds. Zusammenfassend können folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: Die Orientierung der Dentintubuli spielt für die Dentinhaftung nur eine untergeordnete Rolle. Der Dentinverbund ist bei mechanischer Belastung charakteristischen Ermüdungserscheinungen unterworfen. Die Herabsetzung der Haftung nach einer gewissen Beanspruchungsdauer ist jedoch bei aufwändigen Systemen der dritten und vierten Generation deutlich geringer, gleiches gilt für Hydrolysephänomene nach fünf Jahren Wasserlagerung. Die Bondings der dritten Generation zeigen bei mechanischer Beanspruchung im Kausimulator bei zusätzlicher Phosphorsäureätzung und damit intensiverer Hybridisierung bessere Resultate als ohne Ätzung. Vorteile gefüllter Adhäsivsysteme gegenüber ungefüllten Bondings sind aus den vorliegenden Ermüdungsuntersuchungen nicht zu bestätigen. Für die In-vitro-Verbundprüfung eignen sich Verfahren, im Rahmen derer sowohl die Polymerisationsschrumpfung des Komposits als auch Ermüdungsprozesse hinreichend berücksichtigt werden. Initiale Scherhaftwerte sind dafür wenig geeignet. Die mikromorphologische Überprüfung der Verbundzone zwischen Dentin und Komposit belegt die Bedeutung einer suffizienten Hybridisierung des inter- und peritubulär demineralisierten Dentins. Auch mit selbstkonditionierenden Adhäsiven ohne separate Phosphorsäureätzung kann ein ähnliches Interaktionsmuster geschaffen werden, wobei sich die Ausprägung der Hybridschicht schwächer präsentiert. Die dadurch geringere mikromechanische Verankerung am oberflächlich infiltrierten Dentin erklärt die im Rahmen der Ermüdungsprüfung ungünstigeren Werte ohne "total etching".