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Okt. 2002-Jan. 2008: Studium Mathematik und Informatik. Okt. 2006-Jan. 2008: Mitarbeiter im Centrum für Angewandte Informatik, Flexibles Lernen und Telemedizin. Seit Feb. 2008: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im ZZMK, Abteilung für Digitale Zahnmedizin - Okklusions- und Kaufunktionstherapie. Dez. 2008: Diplom in Mathematik an der Universität Greifswald. Jan. 2014: Promotion zum Dr. rer. med. an der Universitätsmedizin Greifswald.
Veranstaltungen
Deutscher Zahnärztetag 2019
8. Nov. 2019 — 9. Nov. 2019Congress Center Messe Frankfurt
Referenten: Karl-Ludwig Ackermann, Sarah Al-Maawi, Kurt Werner Alt, Jassin Arnold, Thomas Attin, Mustafa Ayna, Anna Greta Barbe, Ingo Baresel, Jens Baresel, Tobias Bauer, Ursula Becker, Wilfried Beckmann, Christoph Benz, Lisa Bitterich, Dirk Bleiel, Uwe Blunck, Martin Boost, Andreas Braun, Anne Bredel-Geissler, Wolfgang Buchalla, Egon Burian, Sebastian Bürklein, Iain L. C. Chapple, Wolfgang Christian, Fabian Cieplik, Bettina Dannewitz, Monika Daubländer, Sybille David-Hebgen, Isabel Deckwer, James Deschner, Annika Döding, Christof Dörfer, Heike Dyrna, Norbert Engel, Peter Engel, Susanne Fath, Michael Frank, Roland Frankenberger, Rene Franzen, Cornelia Frese, Tobias Fretwurst, Michael Gahlert, Roland Garve, Werner Geurtsen, Shahram Ghanaati, Christiane Gleissner, Ulrike Gonder, Werner Götz, Dominik Groß, Knut A. Grötz, Martin Guffart, Norbert Gutknecht, Cornelius Haffner, Thorsten Halling, Frederic Hermann, Carlos Herrera-Vizcaino, Tim Hilgenfeld, Jürgen Hoffmann, Martin Hoffmann, Fabian Huettig, Alfons Hugger, Christine Hutschenreuter, Bruno Imhoff, Silke Jacker-Guhr, Søren Jepsen, A. Rainer Jordan, Alexander Jürchott, Bärbel Kahl-Nieke, Peer W. Kämmerer, Philipp Kanzow, Nele Kettler, Christian Kirschneck, Lydia Kogler, Bernd Kordaß, Franz-Josef Kramer, Norbert Krämer, Felix Krause, Matthis Krischel, Joachim Krois, Christina Kühne, Conrad Kühnöl, Bernd Lapatki, Silke Lehmann-Binder M.Sc., Christian Leonhardt, Ivona Leventic, Daniel Lindel, Jörg Alexander Lisson, Ulrike Lübbert, Elmar Ludwig, Anne-Katrin Lührs, Michael Lüpke, Frank Georg Mathers, Wibke Merten, Georg Meyer, Wolfram Misselwitz, Karin Mölling, Mhd Said Mourad, Dietmar Friedrich Müller, Moritz Mutschler, Katja Nickel, Nicole Nicklisch, Ina Nitschke, Olaf Oberhofer, Karina Obreja, Dietmar Oesterreich, Rebecca Otto, Simon Peroz, Peter Pospiech, Florian Probst, Monika Probst, Michael Rädel, Sven Reich, Katharina Reichenmiller, Katharina Reinecke, Daniel R. Reißmann, Bernd Reiss, Stefan Ries, Christiane Rinnen, Katharina Röher, Jerome Rotgans, Uwe Rudol, Sebastian Ruge, Michael Rumpf, Heidrun Schaaf, Claudia Schaller, Karina Schick, Ulrich Schiffner, Maximiliane Amelie Schlenz, Alexander Schmidt, Mathias Schmidt, Andrea-Maria Schmidt-Westhausen, Julian Schmoeckel, Wolfgang Schneider, Sigmar Schnutenhaus, Holger Schön, Andreas Schulte, Nelly Schulz-Weidner, Karola Schulze, Ralf Schulze, Falk Schwendicke, Thomas A. Schwenk, Andreas Simka, Ralf Smeets, Önder Solakoglu, David Sonntag, Hansmartin Spatzier, Benedikt Spies, Norbert Staab, Sabine Steding, Angela Stillhart, Marcus Stoetzer, Hendrik Terheyden, Andrea Thumeyer, Marin Vodanovic, Kai Voß, Maximilian Voß, Wolfgang Wahlster, Michael Walter, Sandra Weber, Almut Johanna Weigel, Paul Weigl, Michael Weiss, Hans-Jürgen Wenz, Johannes-Simon Wenzler, Christian Wesemann, Jens Westemeier, Lotta Westphal, Matthias Widbiller, Annette Wiegand, Horst Willeweit, Karl Frederick Wilms, Sandra Windecker, Michael M. Wolf, Anne Wolowski, Bernd Wöstmann, Sylvia Wuttig
Referenten: Karl-Ludwig Ackermann, Sarah Al-Maawi, Bilal Al-Nawas, Kurt Werner Alt, Anna Greta Barbe, Tobias Bauer, Daniel Bäumer, Marco Baz Bartels, Grietje Beck, Katrin Bekes, Christoph Benz, Dirk Bleiel, Johannes Boesch, Martin Boost, Wolfgang Buchalla, Oskar Bunz, Fabian Cieplik, Monika Daubländer, Sybille David-Hebgen, Andreas Dehler, Renate Deinzer, Sonja H. M. Derman, Konstanze Diekmeyer, Ingmar Dobberstein, Heike Dyrna, Thomas Eger, Guido Elsäßer, Anne Sophie Engel, Peter Engel, Norbert Enkling, Susanne Fath, Stefan Fickl, Michael Frank, Roland Frankenberger, Rene Franzen, Kerstin Galler, Carolina Ganß, Roland Garve, Christian Ralf Gernhardt, Werner Geurtsen, Shahram Ghanaati, Petra Gierthmühlen, Christiane Gleissner, Werner Götz, Susanne Grässel, Dominik Groß, Stefan Grümer, Claus Grundmann, Martin Guffart, Heinz-Michael Günther, Norbert Gutknecht, Peter Hahner, Elmar Hellwig, Christian Henrici, Katrin Hertrampf, Fabian Huettig, Michael Hülsmann, Bruno Imhoff, Steffani Janko, Holger Jentsch, A. Rainer Jordan, Ana Elisa Kauling, Moritz Kebschull, Christian Kirschneck, Joachim Klimek, Andrea Klink, Thomas Klinke, Birte Koch, Thomas Kocher, Eva Köllensperger, Heike Maria Korbmacher-Steiner, Bernd Kordaß, Hannah Kottmann, Pablo Krämer-Fernandez, Gabriel Krastl, Birgit Krause, Till Kreutzer, Conrad Kühnöl, Stefanie Kurzschenkel, Thorsten Kuypers, Günter Lauer, Hans-Christoph Lauer, Elfi Laurisch, Tina Lawall, Karl Martin Lehmann, Silke Lehmann-Binder M.Sc., Dirk Leisenberg, Ulrike Lübbert, Michael Lüpke, Thomas Malik, Jutta Margraf-Stiksrud, Lorenz Meinel, Gudrun Mentel, Wibke Merten, Louisa Mewes, Johanna Isabel Moosmüller, Martin U. Müller, Wolfgang Müller, Nicole Nicklisch, Ina Nitschke, Michael J. Noack, Marina Nörr-Müller, Karina Obreja, Dietmar Oesterreich, Puria Parvini, Ingrid Peroz, Waldemar Petker, Oksana Petruchin, Andree Piwowarczyk, Peter Pospiech, Peter Proff, Sven Reich, Katharina Reichenmiller, Katharina Reinecke, Bernd Reiss, Svenja Rink, Christiane Rinnen, Jerome Rotgans, Sebastian Ruge, Didem Sahin, Sonja Sälzer, Petra Santander, Heidrun Schaaf, Jürgen Schäffer, Elisabeth Schiffner, Ulrich Schiffner, Markus Schlee, Maximiliane Amelie Schlenz, Peter Schmidt, Andrea-Maria Schmidt-Westhausen, Claas Ole Schmitt, Sigmar Schnutenhaus, Jörg Schröder, Gerd Schröter, Andreas Schulte, Philipp Schwaab, Frank Schwarz, Falk Schwendicke, Clemens Schwerin, Sinan Sen, Önder Solakoglu, Hansmartin Spatzier, Christian H. Splieth, Norbert Staab, Bernd Stadlinger, Sabine Steding, Marcus Stoetzer, Giorgio Tabanella, Gisela Tascher, Hendrik Terheyden, Valentina A. Tesky, Jan Tetsch, Juliane von Hoyningen-Huene, Maximilian Voß, Michael Walter, Alexander Welk, Dietmar Weng, Hans-Jürgen Wenz, Jens Westemeier, Lotta Westphal, Annette Wiegand, Karl Frederick Wilms, Michael M. Wolf, Diana Wolff, Anne Wolowski, Johann-Dietrich Wörner, Sylvia Wuttig, Mohamed Younis, Stefan Zimmer, Lisa Zumpe
Quintessenz Verlags-GmbH
Zeitschriftenbeiträge dieses Autors
Quintessenz Zahnmedizin, 5/2022
Zahnheilkunde interdisziplinärSeiten: 508-513, Sprache: DeutschKordaß, Bernd / Ruge, Sebastian
Die Digitalisierung in der Zahnmedizin und Zahntechnik schreitet unaufhaltsam voran. Auch die Funktionsdiagnostik und -therapie einschließlich der Kieferrelationsbestimmung profitiert davon. Allerdings ist es wichtig zu wissen, was der digitalen Okklusion zugrunde liegt und welche Gesichtspunkte bei der Interpretation zu berücksichtigen sind. Gegenüber der analogen Welt liegt alles in „Zahlen“ vor, was ohne Zweifel ein eminenter Vorteil ist. Vor allem lassen sich auch die Fehler und Unschärfen besser einschätzen, mit denen wir es beim Scannen und Registrieren, aber letztlich auch beim Umsetzen und Fertigen von Restaurationen zu tun haben. In der praktischen Anwendung kommt es trotz allem auf viel Erfahrungswissen und letztlich intuitives Ausprobieren an, bis wirklich ein zufriedenstellendes Optimum erreicht werden kann.
Manuskripteingang: 14.03.2022, Manuskriptannahme: 17.03.2022
Schlagwörter: Digitale Okklusion, digitale Simulation, CAD/CAM, Okklusionsanalyse
Bei der Verwendung von CAD/CAM-Verfahren für die Herstellung von Zahnersatz und Aufbissschienen stellt sich schnell die Frage, wie realitätsgetreu die Okklusion virtuell dargestellt werden kann. Bei herkömmlichen Verfahren mit Abformungen, Gipsmodellen, Artikulatoren und manuellen Kontrollmöglichkeiten wie Kontaktpapier, sind die Fehlerquellen und -ketten bekannt und mitunter auch die Kompensation dieser gut diskutiert. Noch sehr neuartig und zum Teil ungewohnt stellt sich die Situation in digitalen Workflows dar, die analoge Schritte enthalten können, aber auch beispielsweise Intraoralscans und elektronische Bewegungsaufzeichnungen.Ein Aspekt, der bei digitalen Verfahren sofort auffällt, sind Durchdringungen von Ober- und Unterkiefer. Diese entstehen aus dem Problem heraus, dass die Realität des variablen, physiologischen Kausystems nur annähernd digitalisiert werden kann und weil jedes Messsystem typischerweise Messfehler erzeugt. Ziel dieses Beitrags ist es, die Einflüsse aufzuzeigen und zu diskutieren. Manche Fehler werden erst in der digitalen Welt aufgedeckt. Die virtuellen Möglichkeiten bieten neue Sichtweisen, die erst noch erforscht und verstanden werden müssen.
Schlagwörter: Okklusion, virtueller Artikulator, Intraoralscan, Bewegungsaufzeichnung
Auswertungen der regionalen Basisstudie (SHIP 1) mit dem Greifswald Digital Analyzing System (GEDAS)
Eine suffiziente Okklusion ist Grundvoraussetzung für die Funktionstüchtigkeit der Kauflächen. Wie viele okklusale Kontakte an welchen Stellen im Seitenzahnbereich dafür vorhanden sein sollten, ist kontrovers. Ziel: Diese Studie untersuchte Anzahl und Lokalisation von okklusalen Kontakten an Seitenzähnen ohne zahnärztlichen Befund, das heißt, ohne Karies oder restaurative Versorgungen, wie Füllungen, Kronen, etc. Solche natürlichen Seitenzähne gab es bei 709 Probanden (m = 446: 48,9 ± 13,04 Jahre, w = 283: 52,4 ± 14,23 Jahre) eines Probandenkollektivs von 1.223 Personen (m = 648, w = 575) der regionalen Basisstudie Study of Health in Pomerania I (SHIP I).
Material und Methode: Ausgewertet wurden Silikon-Bissregistrate in habitueller Interkuspidation (IP), wobei die Probanden aufgefordert waren, den Aufbiss mit Beißkraft zu fixieren, aber nicht fest zuzubeißen. Die Registrate wurden mit einem Dokumentenscanner im Auflicht und im Durchlicht eingescannt; mittels eines Kalibrierstreifens wurde der Transparenzschwellenwert einer Schichtdicke von 20 µm festgelegt, unterhalb und gleich dessen die transparente Zone als Kontakt bzw. Kontaktareal gewertet wurde. Mit der Software Greifswald Digital Analyzing System (GEDAS 2) wurden die Anzahl und die Lokalisation von okklusalen Kontaktarealen Zahn für Zahn bestimmt. Für die Erfassung der Lokalisation der Kontakte wurde zur Längsfissur symmetrisch ein Kreuz mit zwei konzentrischen Kreisen der Kaufläche überlagert; dadurch ergaben sich vier innere und vier äußere Quadranten. Bestimmt wurde die Anzahl der Pixel in okklusalen Kontaktbereichen pro innerem und äußerem Quadranten. Die Bildauflösung betrug 300 dpi.
Ergebnisse: Im Mittel (Median) wiesen die Prämolaren jeweils zwei okklusale Kontakte auf, die Seitenzähne vier bis fünf, der Zahn 46 auch sechs Kontakte. Rechte und linke Zähne unterschieden sich bezüglich der Häufigkeit okklusaler Kontakte im Mann-Whitney-U-Test für unabhängige Stichproben nicht. Bei den Oberkieferprämolaren lokalisierten sich häufige Kontaktareale primär mesial am inneren und äußeren Abhang des palatinalen Höckers. Bei den Oberkiefermolaren waren häufig der palatinale Abhang des disto-palatinalen Höckers und die jeweils inneren Abhänge des mesio- und distopalatinalen Höckers betroffen. An den Unterkieferprämolaren waren besonders häufig die inneren Abhänge der bukkalen Höcker adressiert und der bukkale Abhang des disto-bukkalen Höckers; bei den Zähnen 35 und 45 zusätzlich etwas häufiger der bukkale Abhang des mesio-bukkalen Höckers. Die Zähne 36 und 46 hatten häufig Kontaktareale am bukkalen Abhang des distobukkalen Höckers sowie an den inneren Abhängen der distalen Höcker (disto-bukkal und disto-lingual), wobei sich die Zähne 37 und 47 tendenziell ähnlich verhielten.
Schlussfolgerung: Es bestätigte sich epidemiologisch die Fokussierung der häufigen Kontaktareale auf die jeweils tragenden Höcker der Ober- und Unterkieferseitenzähne und eine Verteilung der Kontakte, die den Zahn durch die Verzahnung in seiner Stellung im Zahnbogen stabilisiert. Es macht Sinn, dieses bei der Konstruktion von Kauflächen im Seitenzahnbereich zu berücksichtigen.
Schlagwörter: Okklusion, Okklusionskontakte, Seitenzähne, Epidemiologie
Eine adäquate Okklusion zählt zu den Grundvoraussetzungen für die effiziente Funktion von Kauflächen. Wo genau und wie viele okklusale Kontakt auf Seitenzähnen vorhanden sein müssen, um diese Voraussetzung zu erfüllen, ist allerdings umstritten. Die vorliegende Studie untersuchte die Anzahl und Lokalisation der Okklusionskontakte auf natürlichen Seitenzähnen ohne dentalen Befund, d. h. ohne Karies, oder Restaurationen wie Füllungen, Kronen usw. Solche natürlichen Seitenzähne fanden sich bei 709 Probanden (446 Männer, 48,9 ± 13,04 Jahre, und 283 Frauen, 52,4 ± 14,23 Jahre) des 1.223 Teilnehmer (648 Männer, 575 Frauen) umfassenden Studienkollektivs der regionalen Baseline-Studie “Study of Health in Pomerania 1” (SHIP-1).Ausgewertet wurden Silikon-Bissregistrate in habitueller Interkuspidation. Für die Bissnahme wurden die Probanden gebeten, den Unterkiefer mit Kraft zu schließen, ohne jedoch maximal auf das Registriermaterial zu beißen. Die Registrate wurden mit einem Dokumentenscanner im Auf- und Durchlichtmodus gescannt. Mit einem beigelegten Kalibrierungsstreifen aus Silikon wurde die Transparenz einer Schichtdicke von 20 µm bestimmt, ab welcher eine Transparenzzone des Registrats als Kontakt bzw. Kontaktfläche gewertet wurde. Die Analyse der Anzahl und Lokalisation der Kontakte erfolgte dann Zahn für Zahn mit dem Greifswald Digital Analyzing System 2 (GEDAS 2). Um die Kontaktpositionen zu definieren, wurde dabei ein Linienkreuz mit zwei konzentrischen Kreisen axialsymmetrisch zur Längsfissur über die Okklusalfläche gelegt, sodass vier innere und vier äußere Quadranten abgegrenzt wurden. Auf diese Weise konnte die Anzahl von Pixeln in okklusalen Kontaktflächen pro innerem und äußerem Quadranten bestimmt werden. Die Bildauflösung betrug 300 dpi.Im Median wiesen die Prämolaren jeweils zwei, die Molaren jeweils vier bis fünf und der Zahn 46 sechs Okklusionskontakte auf. Der Mann-Whitney-U-Test für unabhängige Stichproben zeigte keine signifikanten Häufigkeitsunterschiede zwischen den Kontakten der rechten und der linken Seite. Im Oberkiefer lagen die Kontaktflächen auf den Prämolaren am häufigsten jeweils mesial auf dem inneren und dem palatinalen Abhang des palatinalen Höckers. Auf den oberen Molaren waren der palatinale Abhang des distopalatinalen Höckers und die inneren Abhänge des mesiopalatinalen und distopalatinalen Höckers häufige Lokalisationen. Im Unterkiefer waren die Kontakte der Prämolaren besonders häufig auf den inneren Abhängen der bukkalen Höcker und dem bukkalen Abhang des distobukkalen Höckers gelegen. An den Zähnen 35 und 45 trug auch der bukkale Abhang des mesiobukkalen Höckers etwas häufiger einen Kontakt. Die Zähne 36 und 46 zeigten häufig Kontaktbereiche auf dem bukkalen Abhang des distobukkalen Höckers und den inneren Abhängen des distobukkalen und distolingualen Höckers, während sich für die Zähne 37 und 47 ein ähnliches Muster ergab.Epidemiologisch wurde eine häufige Lokalisation von Kontaktarealen auf den jeweiligen Stützhöckern der Ober- und Unterkiefer-Seitenzähne ebenso bestätigt wie ein Verteilungsmuster der Kontakte, das den Zahn in seiner Position in der Zahnreihe durch die Verzahnung stabilisiert. Es ist sinnvoll, diese Punkte bei der Gestaltung von Okklusalflächen im Seitenzahnbereich zu berücksichtigen.
Schlagwörter: Okklusion, Okklusionskontakte, Seitenzähne, Epidemiologie
Ziel: Die vorliegende prospektive klinische Studie hatte die Validierung des Greifswald Digital Analyzing System (GEDAS) als Methode für die Okklusionsanalyse im Milch- und Wechselgebiss zum Ziel.
Material und Methode: Die Reproduzierbarkeit der Anwendung von GEDAS im Milch- und Wechselgebiss wurde mittels Intraklassen-Korrelationskoeffizient (IKK) bewertet. Außerdem wurde die Akzeptanz der Methode beim Zahnarzt, dem Kind und den Eltern/Erziehungsberechtigten mithilfe einer modifizierten visuellen Analogskala (als Gesichterskala), der Frankl-Verhaltensskala und einer zehnstufigen Likert-Skala erfasst. Insgesamt 20 Probanden im Alter zwischen 3 und 9 Jahren (Durchschnittsalter: 6, Standardabweichung ± 1,74) mit Milch- (n = 10) oder Wechselgebiss (n = 10) wurden rekrutiert.
Ergebnisse: Der IKK lag für die Anzahl der Kontaktpunkte aller Zähne bei 0,94 und für die Fläche der Kontaktpunkte bei 0,97, was auf eine gute bis hervorragende Reproduzierbarkeit hindeutet. Die durchschnittliche Anzahl von Kontakten je Bissregistrat und Kiefer betrug im Milchgebiss 36,5 (17 bis 66), im Wechselgebiss 37,9 (9 bis 74). Für die Gesamtfläche der interokklusalen Kontaktflächen lag der Wert im Milchgebiss bei 25,55 mm² (5,39 bis 70,20) und im Wechselgebiss bei 29,59 mm² (2,80 bis 78,53). Die Mehrzahl der Zahnärzte gab an, dass das Verhalten des Kindes während der Prozedur positiv war (85 %), und empfand das Verfahren als leicht durchführbar (80 %), kurz (6,0 min) und verträglich (80 %).
Schlussfolgerung: GEDAS ist ein Okklusionsanalyse-Instrument mit guter Akzeptanz und Reproduzierbarkeit bei Kindern, das für die Planung restaurativer und kieferorthopädischer Behandlungen und die Bewertung der Zwischenstände infrage kommt.
Schlagwörter: GEDAS, Okklusion, digital, Milchgebiss, Wechselgebiss, Bissregistrat
Bei der Digitalisierung beispielsweise von Modellen kommt es schnell zu Durchdringungen, die es in der Realität nicht gibt. Allerdings treten Abweichungen auch bei analogen Modellen auf. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Okklusion durch ein zweites Verfahren zu überprüfen. Für digitale Restaurationen kann es sinnvoll sein, auch einmal leichte Durchdringungen zuzulassen, weil eventuell auch bewusst Führungsstrukturen aufgebaut werden sollen, die zunächst in der Konstruktion Durchdringungen zeigen. Die Erfahrung und Kompentenz der Zahntechniker kann bei der Weiterentwicklung der Systeme hilfreich sein.
Schlagwörter: digitales Modell, Durchdringung, Intraoralscan, Okklusion
Es wird eine praxisnahe Methode zur instrumentellen Okklusionsanalyse mit digitalen Techniken anhand eines Patientenbeispiels vorgestellt. Grundlage ist eine neue Software zur digitalen Okklusionsanalyse einschließlich eines neuen Messsystems zur Aufzeichnung der Unterkieferfunktion (Jaw Motion Analyser Optic System/ oJMA). Mit dem neuen System werden okklusale Kontaktmuster in realer Bewegungsfunktion des Unterkiefers digital erfasst und hinsichtlich okklusaler Interferenzen oder geeigneter therapeutischer Unterkieferposition analysiert. Dazu werden Scans von Ober- und Unterkiefer mittels eines speziellen Kopplungslöffels mit den Bewegungsaufzeichnungen zusammengebracht und gemeinsam dargestellt. Da auch die Bewegungsbahnen der Kiefergelenke erfasst werden, erlaubt das neue System, eine geeignete therapeutische Position so zu definieren, dass die Kiefergelenke gezielt entlastet werden können und eine therapeutische Änderung der Kieferrelation z. B. mittels Aufbissschiene eingestellt werden kann. Besondere Module der Software bieten die Schicht-für-Schicht-Analyse der Verzahnungsbeziehung und die Generierung von „Einhüllenden“ bei okklusalen Gleitbewegungen. Dieses System dient dem Erkenntnisgewinn über die Zusammenhänge von Struktur und Funktion der Okklusion. Schnittstellen zur CAD-Software-Welt wurden ebenfalls implementiert.
Schlagwörter: instrumentelle Okklusionsanalyse, digitale Okklusion, CAD/CAM
Auswertungen des assoziierten Projekts zur bevölkerungsrepräsentativen Study of Health in Pomerania (SHIP)
Bei der Aufzeichnung kondylärer Bewegungsbahnen mithilfe elektronischer Messsysteme ist häufig festzustellen, dass vor allem bei Kieferöffnungs- und -schließbewegungen exkursive und inkursive Bahnanteile sich nicht deckungsgleich verhalten, sondern mehr oder weniger ausgeprägt separat verlaufen. Gegenstand der Studie war es, dieses Phänomen im Kontext des Rotations-Translationsverhaltens und in der Betrachtung zusätzlicher seitenbezogener kondylennaher Bahnverläufe zu untersuchen. Dazu wurden elektronische Bewegungsaufzeichnungen habitueller Kieferöffnung von 259 Personen des assoziierten Projekts zur bevölkerungsrepräsentativen Basisstudie SHIP 0 ausgewertet. Der kondyläre Bahnverlauf (condylar tracing, ConTrac) am arbiträren Achsenpunkt, das Exkursions-Inkursionsverhalten im Kondylenbahngrid (excursion vs. incursion behaviour in condylar tracing grid, ExInGrid) sowie das Rotations-Translationsverhalten (rotation vs. translation behaviour, RotTrans) wurden klassifiziert und die kondyläre translative Bahnstrecke sowie der maximale Rotationswinkel metrisch bestimmt. Beziehungen zwischen den Parametern ConTrac, ExInGrid und RotTrans wurden anhand von Kreuztabellen und des Korrelationskoeffizienten nach Spearman statistisch analysiert.
Lediglich zu rund 18 % zeigte ConTrac Deckungsgleichheit von exkursiver und inkursiven Bahnanteilen, während nicht deckungsgleiche Verläufe zu 39 % und weitere Auffälligkeiten im Bahnverlauf zu 43 % festzustellen waren. Für den Parameter ExInGrid ließen sich zu 89 % erkennbare bis stark ausgeprägte Schleifenbildung im Kondylenbahngrid ermitteln. Für die reine Translationsstrecke der kondylären Bewegungsbahn wurden im Mittel 12,5 mm (min. 2,1 mm, max. 21,7 mm) und für den maximalen Rotationswinkel 32,1° (min. 12°, max. 45°) bestimmt. Bezüglich des Rotations-Translationsverhaltens trat das lineare Grundmuster zu rund 9 % auf, das sigmoidale Muster zu 28 % und das hystereseartige, schleifige oder irreguläre Muster zu 63 %. Die Parameter RotTrans und ExInGrid zeigten einen starken Zusammenhang, wohingegen die Stärke des Zusammenhangs bei ConTrac und ExInGrid bzw. RotTrans und ConTrac als schwach bzw. sehr schwach zu werten war.
Das Rotations-Translationsverhalten beeinflusst kondylennahe Bewegungsbahnen in der Lagebeziehung von exkursiven und inkursiven Anteilen. Die Visualisierung mehrerer kondylennaher Bewegungsbahnen in Form eines Kondylenbahngrids hilft, komplexe rotative und translative Bewegungskomponenten der realen Kondylen besser zu erfassen als die Beurteilung einer singulären Kondylenbahn.
Schlagwörter: bevölkerungsrepräsentative Werte der Unterkieferfunktion, Kondylenbahn, Funktionsdiagnostik, Unterkiefer-Bewegungsaufzeichnung, Rotations-Translationsverhalten
Funktionsspezifische Parameter, speziell der horizontale Kondylenbahnneigungswinkel (HCN), der Bennettwinkel (BW) und der Immediate Sideshift (ISS) wurden bei 259 Probanden (100 männlich und 159 weiblich) des assoziierten Projekts mit Bezug zur bevölkerungsrepräsentativen Basisstudie (Study of Health in Pomerania, SHIP) ermittelt. Den Auswertungen lagen ein klinischer Funktionsstatus und elektronische Bewegungsaufzeichnungen mit dem ultraschallbasierten Messsystem Jaw Motion Analyser (JMA, Fa. Zebris, Isny) zugrunde. Die Referenzebene, zu der hin alle Messwerte dargestellt und der HCN berechnet wurde, war die Scharnierachse-Infraorbita-Ebene (SIOE). Der HCN wurde nach 4 mm exkursiver Bewegungslänge zur SIOE in der Sagittalansicht und der BW nach 6 mm mediotrusiver Exkursion in der Horizontalansicht zur Mittensagittalebene bestimmt. Für die Norm- und Grenzbereiche wurden der Mittelwert nebst Standardabweichung und der 10. sowie der 90. Perzentilenwert (10. PZ, 90. PZ) bestimmt: HCN re 52,1° ± 10,14° (39,4°, 64,0°), HCN li 53,1° ± 9,67 (42,3°, 67,0°), BW re 15,2° ± 7,53° (6,7°, 25,0°), BW li 14,2° ± 7,84° (5,4°, 24,1°). Der HCN war bei Frauen ca. 2 bis 3° größer (männlich: re 50,5° ± 9,47°, li 51,9° ± 8,99; weiblich: re 53,1° ± 10,42°, li 53,8° ± 10,03°); ebenso der BW in der Gruppe im Alter ≥ 40 Jahre (männlich: re 14,4° ± 6,62°, li 13,1° ± 7,14°; weiblich: re 17,0° ± 9,02°, li 16,9° ± 8,72°). Letzteres erwies sich im t-Test für unabhängige Stichproben unter Annahme der Varianzgleichheit rechts mit p = 0,009 und links bei Ablehnung der Varianzgleichheit links mit p = 0,002 als statistisch signifikant. Rechte und linke HCN und BW-Gelenkwerte waren mit p < 0,001 hochsignifikant linear abhängig, allerdings mit r2 = 0,175 für die HCN bzw. r2 = 0,228 für den BW eher gering. In 46 % der Fälle unterschieden sich rechte und linke HCN nur bis zu 5°; weitere 20,9 % befanden sich in einer Intervalldifferenz zwischen 5° bis 10°. Für die Differenzen des BW ergab sich folgendes: 56,4 % der Fälle befanden sich zwischen 0 und 5° und 26,2 % in den Intervallbereichen 5 bis 10°. Ein ISS trat in 18,1 % der Fälle auf rechten und in 27,8 % auf der linken Gelenkseite auf. Er war auf beiden Gelenkseiten in der Altersgruppe ≥ 40 Jahre bei angenommener Varianzgleichheit signifikant häufiger als in der Altersgruppe < 40 Jahre (p = 0,002 rechts, p = 0,003 links). Die Gruppen in Bezug auf den Helkimo-Index (HI) unterschieden sich in allen funktionsspezifischen Parametern nicht signifikant. Geht man davon aus, dass kein nennenswerter Einfluss auf die Okklusion auftritt, wenn sich die HCN-Werte um 7 bis 8° vom Mittelwert unterscheiden, wurden nur ca. 1/3 aller Fälle (35,1 %) durch eine rein mittelwertige Einstellung im Artikulator repräsentiert. In 41,7 % der Fälle lag ein Gelenkwert außerhalb des Mittelwertbereichs; in 23,2 % der Fälle befanden sich beide außerhalb. Ohne eine Messung der Gelenkbahnneigung kann aber nicht entschieden werden, in welchem Ausmaß der HCN vom Mittelwert abweicht und welche Gelenkseite in welchem Ausmaß größer oder kleiner gegenüber der anderen ist. Diese Ergebnisse sprechen dafür, bei umfangreichen und komplexen Fällen den Artikulator mit individuellen, funktionsspezifischen Gelenkwerten einzusteuern.
Schlagwörter: bevölkerungsrepräsentative Norm- und Grenzwerte bei der Einstellung von Gelenkwerten, Artikulator, horizontale Kondylenbahnneigungswinkel, Bennettwinkel, Immediate Sideshift, elektronische Achsiographie