OriginalarbeitLanguage: German
Tierexperimentell wurde die systemische Toxizität von drei dentalen Edelmetall-Legierungen untersucht. Die pulverisierten und in Spezialgelatinekapseln abgefüllten Legierungen wurden Ratten per os appliziert. Für jede Legierung wurden 10 Versuchs- und 10 Kontrolltiere verwendet. Die Versuchstiere erhielten eine Woche lang täglich 1 g Legierungspulver / kg Körpergewicht, die Kontrolltiere das Mengenäquivalent leerer Gelatinekapseln. Nach einer siebentägigen, applikationslosen Beobachtungszeit wurden alle Tiere getötet und seziert. Bei allen Tieren wurden Lungen, Nieren, Leber, Dünn- und Dickdarm histopathologisch untersucht. Die Versuchstiere, denen per os dentale Edelmetall-Legierungen verabreicht wurden, wiesen signifikant häufigere und ausgeprägtere Organreaktionen auf als die placebobehandelten Kontrolltiere. Ratten, denen eine goldreduzierte Edelmetall-Legierung (Au51Pd39In9) appliziert worden war, zeigten die häufigsten und schwerwiegendsten Organveränderungen (p < 0,001). Die toxischen Organschädigungen betrafen vor allem den Intestinaltrakt und die Nieren der Versuchstiere. Die geringste systemische Toxizität wies eine hochgoldhaltige Legierung (Au77Pt10Pd9) auf (p < 0,01). Die Ergebnisse der Studie legen den Schluß nahe, daß eine Prüfung der systemischen Toxizität dentaler Gußlegierungen vor der klinischen Anwendung beim Menschen unbedingt erforderlich ist.