0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
328 Aufrufe

Gemeinsames Statement von BVZP, VDDH und vmf zur Protestaktion am 8. September

(c) VmF/Marotzke

Die Sparmaßnahmen im Bereich der Zahnheilkunde werden sich langfristig auf die Mundgesundheit der deutschen Bevölkerung auswirken. Darauf machen die Verbände für zahnmedizinisches Fachpersonal – der Bundesverband Zahnmedizinischer Fachkräfte in der Prävention e.V. (BVZP), der Verband Deutscher Dentalhygieniker (VDDH) und der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) – gemeinsam aufmerksam. Sie rufen ihre Kolleginnen und Kollegen dazu auf, die unmittelbaren Konsequenzen für die Patientinnen und Patienten auch auf der Protestaktion am 8. September 2023 in Berlin deutlich aufzuzeigen.

Quelle: VMF
Birgit Hühn (VDDH) stellt fest: „Seit fast zehn Jahren fordern wir, den Patientenschutz durch Qualifikation in der Prävention und einen klar definierten Delegationsrahmen zu sichern. Um Kosten zu sparen, werden in der Prophylaxe heute schon ZFA eingesetzt, die nur über einen Tageskurs fortgebildet wurden. Durch die Budgetierung befürchten wir weitere Einsparmaßnahmen, die in der Qualität sichtbar werden. So kann keine erfolgreiche Prävention betrieben werden. Fachkräfte, wie Zahnmedizinische Prophylaxeassistentinnen/-assistenten (ZMP) und Dental-Hygieniker/-innen (DH), die an den Kammern oder Hochschulen weiterqualifiziert wurden, sind der Schlüssel für das Umdenken von der Reparaturzahnmedizin hin zur Salutogenese. Dass man das Gesundheitssystem reformieren muss, ist überfällig, aber nicht auf Kosten der Praxen, die flächendeckend die Versorgung der Bevölkerung aufrechterhalten möchten.“

Budgetierung revidieren, moderne Therapie finanzieren

„Die zahnmedizinischen Behandlungen haben sich stark weiterentwickelt. Von den gesetzlichen Krankenkassen werden aber nach wie vor nur die Leistungen übernommen, die dem Standard von vor 50 Jahren entsprechen. Alles andere müssen Patientinnen und Patienten aus eigener Tasche zuzahlen“, ergänzt Nancy Djelassi, Präsidentin des BVZP. „Das betrifft auch ganz konkret die Parodontitistherapie. Dabei ist Parodontitis die Volkskrankheit Nummer 1! Die Folge: Deutschland wird zahnlos, denn die zahnärztlichen Behandlungen werden dank unserer aktuellen Politik zu Luxusbehandlungen. Diese gekürzten finanziellen Zuschüsse für eine ordentliche, qualitativ hochwertige und nachhaltige Parodontitisbehandlung reichen in der Realität bei weitem nicht für die komplette Behandlungsstrecke aus. Deshalb fordern wir, die Budgetierung zu revidieren!“

„Es wird gespart – aber am falschen Ende“

Sylvia Gabel, Referatsleiterin Zahnmedizinische Fachangestellte im vmf erinnert daran, dass jahrelang an der Leitlinie für die Parodontalbehandlung gearbeitet wurde. „Es war ein Meilenstein, um diese Volkskrankheit zu bekämpfen. Am 1. Juli 2021 trat sie in Kraft und zum 1. Januar 2023 wurde sie wieder zusammengestrichen. Die Krankenkassen genehmigen zwar weiterhin die Anträge, sie werden die erbrachten Leistungen aber nicht in voller Höhe bezahlen. Das ist versteckte Leistungskürzung. Viele Patientinnen und Patienten werden überhaupt nicht in den Genuss kommen, weil dafür sie selbst dafür bezahlen müssten. Dabei ist der Zusammenhang zwischen Parodontitis und Allgemeingesundheit anerkannt und belegt. Auch die Einsparungen bei anderen zahnärztlichen Leistungen bleiben nicht ohne Auswirkungen auf die Mundgesundheit und die zahnärztliche Versorgung. Das Motto des Tages der Zahngesundheit lautet: Gesund beginnt im Mund! Diese Worte haben in Deutschland keine Bedeutung mehr, es wird gespart – aber am falschen Ende.“

Protestaktion in Berlin

Die Protestaktion am Brandenburger Tor findet am Freitag, 8. September 2023, von 13 bis 15 Uhr statt, ab 12 Uhr sind Gespräche mit Politikern geplant. Die Aktion findet breite Unterstützung von Körperschaften und Verbänden aus Medizin und Zahnmedizin, die Rednerliste soll mehr als 25 Namen aufführen. Quintessence News ist vor Ort und wird berichten. Wichtigste politischer Gastredner ist Staatsminister Klaus Holetschek, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Die Protestaktion wird ab 12.45 Uhr auch im Livestream auf YouTube übertragen.

Die Rednerliste

  • Stephanie Schreiber, Medizinische Fachangestellte (MFA), 2. Vorsitzende im geschäftsführenden Vorstand vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf)
  • Dr. med. Norbert Smetak, Vorstandsmitglied Spitzenverband Fachärzte Deutschland e.V. (SpiFa) und Vorsitzender MEDI Baden-Württemberg
  • Dr. med. Markus Beier, Bundesvorsitzender Deutscher Hausärzteverband e.V.
  • Dr. Berndt Birkner, Präsident Netzwerk gegen Darmkrebs e.V.
  • Martin Hendges, Vorsitzender Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
  • Prof. Christoph Benz, Präsident Bundeszahnärztekammer
  • Harald Schrader, Bundesvorsitzender Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.
  • Sylvia Gabel, Zahnmedizinische Fachassistentin (ZMF), vmf-Referatsleitung für Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA)
  • Staatsminister Klaus Holetschek, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
  • MdB Emmi Zeulner, CDU/CSU-Fraktion, Mitglied Gesundheitsausschuss
  • Walter Winkler, Verband Deutscher Zahntechnikerinnungen (VDZI)
  • Sandro Thiele, Zahntechniker-Innung Thüringen
  • Karola Will, Zahntechnikerin (ZT), vmf-Referatsleitung für Zahntechniker*innen
  • MdB Simone Borchardt, CDU/CSU-Fraktion, Mitglied Gesundheitsausschuss
  • MdB Ates Gürpinar, Fraktion Die Linke, Mitglied Gesundheitsausschuss
  • Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident Zahnärztekammer Berlin
  • Dr. Dr. Frank Wohl, Präsident Zahnärztekammer Bayern
  • Dr. Juliane von Hoyningen-Huene, Vizepräsidentin Dentista e.V. – Verband der ZahnÄrztinnen
  • Nancy Djelassi, Bundesverband für zahnmedizinische Fachkräfte in der Prävention – BVZP e.V.
  • Jurgita Pflaum, Verband Deutscher Dentalhygieniker (VDDH)
  • Klaus Seidel, Medizinischer Fachangestellter (MFA)
  • Dr. med. Doris Reinhardt, stellvertretende Vorstandsvorsitzende Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
  • Dr. med. Ellen Lundershausen, Vizepräsidentin Bundesärztekammer
  • Erik Bodendieck, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten (AAA)
  • Hajo Beier, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Zahnmedizinischen Fachangestellten für Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Saarland und Westfalen-Lippe (AAZ)
  • Hannelore König, Medizinische Fachangestellte (MFA), vmf-Präsidentin
Quelle: VMF/QN Politik Nachrichten Team

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
20. Sept. 2023

Stimmung in der ambulanten Versorgung ist auf dem Tiefpunkt

„Kostensprünge, Bürokratielast und mangelnde Wertschätzung zehren die Praxen aus“ – Ergebnisse der Zi-Befragung
19. Sept. 2023

E-Rezepte einfach mit der Smartwatch signieren

KZV Thüringen ist mit Erfindergeist Vorreiter beim E-Rezept – zahnärztliche Besonderheiten berücksichtigt
19. Sept. 2023

Ärzte: Drohendes Defizit bei den Krankenkassen nicht zu erkennen

Hohe Beitragseinnahmen, moderat gestiegene Ausgaben – Vermögensabgabe belastet Krankenkassen
18. Sept. 2023

Dieser Minister gefährdet Ihre Gesundheit

Die Folgen der Gesundheitspolitik und das Ergebnis der Honorarverhandlungen der Ärzte – eine Analyse von Dr. Uwe Axel Richter
18. Sept. 2023

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – September 2023
15. Sept. 2023

Mehr als 1.500 Teilnehmer in Hannover versammelt

Niedersachsens Zahnärzteschaft protestiert gegen Spargesetzgebung
14. Sept. 2023

„Die Politik legt die Axt an die Versorgung“

KZV Rheinland-Pfalz zeigt sich solidarisch mit dem Protest der Ärzte in Lahnstein
14. Sept. 2023

Ärzte: Orientierungswert wird für 2024 um 3,85 Prozent erhöht

KBV: rund 1,6 Milliarden Euro mehr im Honorartopf – Tariferhöhungen für MFA künftig direkt berücksichtigt