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Universitätsmedizin Mainz bietet als eines von zwei Zentren die innovative Immuntherapie bei Autoimmunerkrankungen an

Wissenschaftlerinnen der Universitätsmedizin Mainz haben erstmals eine Lupus-Patientin erfolgreich mit einer innovativen Immuntherapie, der sogenannten CAR-T-Zell-Therapie, behandelt (von links) Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, Alexandra Diaconescu-Pofoni (Patientin), Dr. Eva Wagner-Drouet und Anne Schreiber.

(c) Universitätsmedizin Mainz/Peter Pulkowski

Wissenschaftlerinnen der I. und der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz haben erstmals eine Patientin mit der Autoimmunkrankheit Lupus erfolgreich mit der sogenannten CAR (Chimäre Antigen-Rezeptor)-T-Zell-Therapie behandelt. Beim systemischem Lupus erythematodes (SLE) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der es zu Entzündungen und in der Folge zur Schädigung von Organen kommt. Die oft diffusen Symptome reichen von Gelenkschmerzen, über Erschöpfung und Gesichtsausschlag bis hin zu Nierenproblemen. Oral manifestiert sich ein Lupus in Ulzera der Mundhöhle.

Auch orale Manifestationen

Bei solchen Autoimmunerkrankungen bildet das Immunsystem fälschlicherweise Abwehrstoffe (Antikörper) gegen körpereigene Zellen. Verschiedene Therapieformen zur Behandlung dieser Krankheiten zielen darauf ab, das fehlgeleitete Immunsystem zu unterdrücken oder zu verändern. Bei der neuartigen CAR-T-Zell-Therapie werden patienteneigene Immunzellen, die T-Zellen, mit Hilfe molekularbiologischer Verfahren so verändert, dass sie krankheitserregende Zellen erkennen und abtöten können.

Am weitesten entwickelt ist dieses Verfahren bei Tumorerkrankungen wie den malignen Lymphomen und Formen der akuten Leukämie. Hier richten sich die CAR-T-Zellen gegen die Krebszellen. „Wir sind begeistert, dass wir die neue, hochwirksame CAR-T-Zell-Therapie nun auch für Betroffene mit Autoimmunerkrankungen anbieten können“, betont Dr. Eva Wagner-Drouet, Sprecherin des von der III. Med. geleiteten Zentrums für Zelluläre Immuntherapie und Stammzelltransplantation (ZZIT) der Universitätsmedizin Mainz.

„Hochmoderne Zell-Immuntherapie“

Bei der CAR-T-Zell-Therapie werden den Patientinnen oder Patienten im ersten Schritt körpereigene T-Zellen aus dem Blut entnommen. Die T-Zellen werden anschließend molekularbiologisch modifiziert, indem ihnen durch Genmanipulation ein künstlicher Rezeptor, der chimäre Antigenrezeptor (CAR), eingesetzt wird. Nach einer vorbereitenden Chemotherapie erhalten die Patient:innen ihre genveränderten T-Zellen per Infusion zurück. Der Antigenrezeptor erkennt ein spezifisches Molekül auf der Oberfläche der krankheitserregenden Zellen. Dies ermöglicht es den CAR-T-Zellen, diese gezielt zu identifizieren und zu zerstören.

„Bei der CAR-T-Zell-Therapie handelt es sich um eine höchst personalisierte Medizin. Insbesondere bei Erkrankungen mit schweren Organbeteiligungen wie der Niere, dem Herz, der Lunge und der Gefäße, bei denen die vorhandenen Therapieoptionen kein ausreichendes Therapieansprechen erzielen, stellt diese hochmoderne Zell-Immuntherapie eine neue Behandlungsoption dar“, erläutert Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, Leiterin des Schwerpunkts Nephrologie und der SLE-Ambulanz der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. „Derzeit ist diese Therapie an der Universitätsmedizin Mainz für Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen innerhalb von einer klinischen Studie möglich. Betroffene, die an einer CAR-T-Zell-Therapie interessiert sind und eine Beratung oder eine Zweitmeinung wünschen, können sich gerne an uns wenden.“

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