0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2124 Views

Nach der virtuellen Planung kommt der 3-D-Druck – es bleibt spannend


Prof. Dr. Florian Beuer

Die Digitalisierung hat die Zahnmedizin und speziell die Implantologie grundlegend verändert. Seit der Einführung des digitalen Röntgens und im nächsten Schritt der dreidimensionalen Diagnostik hat sich unser grundlegendes Verständnis für die Struktur des Implantatlagers verbessert. Es ermöglicht uns auch, komplexe Situationen durch präzise Kenntnis der anatomischen Strukturen eher zu beherrschen, und damit den Erfolg der Restauration zu erhöhen.

Sicherheit ja, aber mit erhöhtem Aufwand

Gleichwohl sollten wir uns natürlich nicht komplett auf die Technik verlassen, denn oft stellen sich Situationen klinisch doch noch einmal anders dar, als wir sie am Bildschirm beurteilt haben. Wenn wir einen Schritt weiter gehen und unsere Implantatlager mittels dynamischer oder – wie heute routinemäßig verbreitet – statischer Navigation aufbereiten und vielleicht noch die Implantate geführt inserieren, wird unsere Therapie noch ein Stück sicherer, allerdings steigt auch der Aufwand deutlich an. Die Frage, ob ein eigenes Operationsinstrumentarium benötigt wird und wie hoch der Kostenanteil der Planung und der eventuellen Schablone an den Gesamtkosten ist, bleibt im Raum stehen. Einen interessanten Lösungsansatz zeigt der Beitrag des Kollegen Schnutenhaus in diesem Heft, denn das darin beschriebene Konzept kommt ohne eigenes rotierendes Instrumentarium aus.

Digitale Daten der anatomischen Strukturen revolutionieren Planung

Ein komplett anderer Weg wird im Beitrag von Schubert et al. gezeigt: Sofortimplantation eines wurzelanalogen Implantates, das auf Basis der digitalen Daten des zu extrahierenden Zahnes erstellt wurde. Diese beiden relativ neuen Ansätze wären ohne digitale Daten sowohl der knöchernen Situation als auch der intraoralen Oberflächen nicht möglich.

Das „International Journal of Computerized Dentistry“ soll es dem Praktiker wie dem Wissenschaftler ermöglichen, sich umfassend mit allen Gebieten der computergestützten Zahnheilkunde auseinanderzusetzen, um so das neue Medium Computer nutzbringend in die Behandlungskonzepte integrieren zu können. Das Besondere dieser Zeitschrift ist ihre Mehrsprachigkeit: Alle Artikel werden sowohl auf Englisch als auch in der Muttersprache der Autoren veröffentlicht; die Beiträge englischer Autoren zusätzlich auf Deutsch. Damit wird - unter Wahrung der Originalität - ein international zugängliches Forum des Informationstransfers auf diesem Sektor geschaffen. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenloses Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.


Die prothetische Versorgung dentaler Implantate mit Restaurationen, die teilweise oder komplett digital hergestellt wurden, ist im Vergleich dazu eher „kalter Kaffee“. Natürlich können wir heute komplett modellfrei Einzelzahnkronen und kleine Brücken auf Implantaten herstellen und es sind auch viele neue Materialien dazugekommen. Aber wenn wir die komplette heute verwendete digitale Technik betrachten, dann wird sie eben schon relativ lange für die Restauration auf dem Implantat benutzt.

Patienten-individueller Materialmix

Der nächste Schritt könnten sogenannte smarte Restaurationen sein, das heißt, die Restauration ist individuell – auch von der Materialzusammensetzung (das sollte spätestens mit dem 3-D-Druck funktionieren) – für die entsprechende Patientensituation gemacht. Dadurch könnte bewusst mit den Stärken und Schwächen der Materialien gearbeitet werden, um gezielt Pfeiler zu be- und entlasten. Weiterhin werden sich hoffentlich Konzepte wie die digitale Dentinkernkrone nach Schweiger spätestens bei der flächendeckenden Verbreitung des 3-D-Drucks als Standard für digital hergestellte ästhetische Restaurationen durchsetzen. Also auch wenn es schon viel Digitales in der Implantologie gibt, wird auch die Zukunft noch Neues und Spannendes bereithalten.

Ich freue mich drauf!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Florian Beuer

Der Beitrag ist erschienen als Editorial zur Ausgabe 2/2018 des International Journal of Computerized Dentistry 2018;21(2):83–84 83


Weitere Themen in diesem Heft:


Schubert, Oliver et al.: Zwei digitale Strategien in der modernen Implantologie – wurzelanaloge Implantate und das digitale One-Abutment/One-Time Konzept


Schnutenhaus, Sigmar et al.: Digitaler implantologischer Workflow einer CAD/CAM-generierten langzeitprovisorischen Sofortversorgung des zahnlosen Kiefers


Reference: International Journal of Computerized Dentistry, Ausgabe 2/18 Aus dem Verlag Digitale Zahnmedizin Implantologie

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
2. May 2024

„Der Patient ist unser Arbeitgeber“

Dr. Christian Zimmermann über erfolgreiche Praxisführung und den Mut zur Nische – Dental Minds #14: „Struktur, Team, Nische – Praxiserfolg ist planbar“
30. Apr 2024

Intuitiv verwendbare Mundhygienehilfsmittel empfehlen

Beim Webinar am 21. Mai 2024 werden zwei Teilnehmer des international besetzen Experten Hearings alle Konsens-Statements präsentieren und diskutieren
25. Apr 2024

Englisch lernen für den Praxisalltag mit „Dental English to go“

Englisch-Podcast mit Sabine Nemec liefert kurze, schnelle Lessons zum Auffrischen und Üben – #60 Preventive Dental Check-up
25. Apr 2024

Die Diskussion: Impulspapier „Orale Medizin“

Diskussionsbeiträge und Statements zur Zukunft der Zahnmedizin – diskutieren Sie mit!
24. Apr 2024

„Digitalisierung bedeutet für mich immer auch Forschung und Entwicklung!“

ZT Marc Krumpholtz B. Sc. zu Gast in Folge #38 von „Dental Lab Inside – der Zahntechnik-Podcast“
22. Apr 2024

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler

Prof. Dr. Michael J. Noack zum Impulspapier „Orale Medizin – Die Zukunft der Zahnmedizin“
18. Apr 2024

„Ich kann nur lukrativ ein Labor führen, wenn ich intakte Praxen habe“

ZTM Gerhard Kock zu Gast bei „Dental Minds“ #13 „Konzentration oder Expansion – wie verändert sich der deutsche Labormarkt?“
11. Apr 2024

Mundgesunde Ernährung im Alter

Aprilausgabe der „Quintessenz Zahnmedizin“ mit Themen aus Ernährungsberatung, KfO und Füllungsmaterialien bis hin zu Mundschleimhautveränderungen