0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1456 Views

Aktuelle Regelung ist Katalysator für Unterversorgung

Bundeszahnärztekammer informiert: Die deutsche Zahnärzteschaft sieht bei Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) weiter erheblichen Handlungsbedarf des Gesetzgebers. Das geht aus einem gemeinsamen Brief der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) sowie des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte e. V. (FVDZ) hervor, der im Nachgang zu entsprechenden Beschlüssen des Deutschen Zahnärztetages an politische Entscheidungsträger adressiert wurde. Darin fordern die Institutionen im Namen des gesamten Berufsstandes, MVZ für den vertragszahnärztlichen Bereich künftig ausschließlich arztgruppenübergreifend auszugestalten. Andernfalls ist die Sicherstellung einer deutschlandweit gleichwertigen Versorgung in Gefahr.

Mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz wurde die Gründung arztgruppengleicher MVZ ermöglicht. Ziel: Die Versorgung in der Fläche zu sichern. Die Entwicklung vergangener Jahre hat jedoch gezeigt, dass in der vertragszahnärztlichen Versorgung das Gegenteil eingetreten ist: Nach aktuellen Zahlen befinden sich etwa 79 Prozent der rein zahnärztlichen MVZ in städtischen und etwa 21 Prozent in ländlichen Gebieten. Zahnarzt-MVZ leisten also keinen erkennbaren Beitrag zur Verbesserung der Versorgung in ländlichen oder strukturschwachen Regionen. Sie sind vielmehr stark regional konzentriert und siedeln sich vor allem in Großstädten, Ballungsräumen und einkommensstarken ländlichen Gebieten an.

Die dynamische Entwicklung der MVZ lässt zudem eine Sogwirkung auf potenziell niederlassungs- und anstellungswillige junge Zahnärztinnen und Zahnärzte befürchten. Dies wirkt einer wohnortnahen und flächendeckenden Versorgung entgegen, insbesondere in Flächenstaaten. Bleibt diese Dynamik bestehen, wird es - bedingt durch den demografischen Wandel innerhalb des Berufsstandes - künftig zu Engpässen und Unterversorgung im ländlichen Raum kommen. Dies gilt sowohl für Ostdeutschland als auch für viele strukturschwache Regionen im Westen.

Anders als in der ärztlichen kann die zahnärztliche Versorgung auch nicht durch den stationären Bereich aufgefangen werden. Unbegrenzte Anstellungsmöglichkeiten in MVZ führen zu Wettbewerbsvorteilen mit versorgungspolitisch kontraproduktiven Effekten: Fremdkapitalgeber und Finanzinvestoren forcieren die Kettenbildung in Ballungsräumen - eine Gefahr für freiberufliche Praxisstrukturen, die bislang eine wohnortnahe und flächendeckende Versorgung sicherstellen. Gerade aber diese freiberuflich ausgerichteten Praxen sind das Rückgrat unseres Gesundheitssystems, eines der besten der Welt.

Foto: Shutterstock, Andrey_Popov
Reference: Bundeszahnärztekammer Praxisführung Politik

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
24. Apr 2024

Wissensbedarf bei Abrechnungsthemen ungebrochen groß ist

DZR Kongress 2024 – Abrechnung, Dokumentation, Cybersicherheit, Motivation und Persönlichkeitsentwicklung
23. Apr 2024

„Habt Mut zu wachsen!“

Caroline-Kristina Havers fand die für sie passende Praxis – „Fortbildungen motivieren und geben Selbstvertrauen“
16. Apr 2024

In vier Schritten zur Fortbildung ohne Mehrkosten

Als ZFA beruflich vorankommen mit dem Qualifizierungschancengesetz – bis zu 100 Prozent staatliche Förderung
12. Apr 2024

„Ich möchte Kindern und Jugendlichen, die zu uns kommen, die Anspannung nehmen“

Dr. Astrid Nebgen gestaltete ihre kieferorthopädische Praxis nach eigenen Vorstellungen und nach den Bedürfnissen ihrer Patienten
28. Mar 2024

Mehr Effizienz und besseres Patientenerlebnis

Kieferorthopäde Dr. Peter Schicker: „Ich habe DentalMonitoring mit großem Erfolg in den Praxisworkflow integriert“
26. Mar 2024

Zwei Vollstipendien für den Bachelor-Studiengang Dental Hygienist ausgelobt

SRH Hochschule für Gesundheit, Minilu und Omnident – Studiengang am 24. April 2024 online kennenlernen
26. Mar 2024

ZÄK Nordrhein passt Vergütungsempfehlung für ZFA an

Im Durchschnitt steigt die Empfehlung um rund 5 Prozent und variiert nach Berufserfahrung und Qualifikation
22. Mar 2024

Probearbeiten leicht gemacht

Dentale Job-Plattform MedMagnet führt Funktion zur Buchung von Hospitationen ein