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GBT-zertifizierte Praxisinhaberinnen verraten in München ihre Erfolgsgeheimnisse

Danke für die Teilnahme am GBT Summit 2023 und auf Wiedersehen bei der Konferenzreihe im nächsten Jahr (von links): Prof. Bettina Dannewitz, Dr. Thomas Sander, Dr. Petra Volz, Christof Sander und Dr. Arndt Höhne.

(c) EMS

Prophylaxe nach dem Stand der Erkenntnisse geht nur nach dem klinischen Protokoll der Guided Biofilm Therapy (GBT). Warum das so ist und weltweit bereits mehr als 11.000 Praxen GBT-zertifiziert sind, zeigte eindrucksvoll der zweite GBT Summit am 17. Juni 2023 in München. In der voll besetzen Event-Arena der BMW-Welt berichteten Praktiker im Detail, wie sie GBT auch wirtschaftlich sehr erfolgreich umsetzen. Dazu gab es ein fachliches Update, präsentiert von Top-Experten aus Wissenschaft und Praxis.

Prophylaxe hat sich für viele Zahnarztpraxen zu einer wichtigen Säule ihres Therapiespektrums entwickelt. So wurden in den Dr. Schlotmann Praxen (Sitz in Dorsten) mehr als 10.000 GBT-Behandlungen bei 5.000 Patienten im Jahr 2022 durchgeführt. Mit seinem Bruder Dr. Lennart Schlotmann betreibt Familienzahnarzt Luca Schlotmann vier Standorte, alle mit separaten Bereichen für Prophylaxe („Dental Spa“) und Kinder („Kids Club“). Konsequent setzt Schlotmann auf die effektive und zugleich sehr schonende Guided Biofilm Therapy mit leistungsstarken Airflow Prophylaxis Master Geräten von EMS: „Prävention mit GBT schützt unsere Patienten vor Erkrankungen und erspart ihnen unnötige Behandlungen und Kosten. Sie sind damit Regisseure ihrer eigenen Mundgesundheit. Und GBT wird sehr häufig als reine Entspannung empfunden.“ Der Erfolg basiert laut Schlotmann auf emotionaler Bindung – innerhalb des Praxisteams ebenso wie zu den Patienten.

Erfolg nur im Team

Emotionen stehen auch für Dr. Petra Volz, Garmisch-Partenkirchen, im Zentrum. Die auch über Social Media bekannte Zahnärztin („fotzn’spanglerei“) ging ihren ganz eigenen Weg von der ZFA bis zur promovierten Zahnärztin. Sie führt zwei Praxen mit drei Prophylaxezimmern und ist aus gutem Grund selbst in GBT fortgebildet. Zwar besuchen in Deutschland heute rund 75 Prozent der Patienten ihren Zahnarzt kontrollorientiert und 60 Prozent gehen mindestens einmal jährlich zur professionellen Prophylaxe. Für einige Patienten müssen aber auch Volz und ihr Team noch Überzeugungsarbeit leisten. Wer sich für die GBT entscheidet, wird dann nicht nur mit einem besonderen Prophylaxe-Erlebnis belohnt. Er oder sie darf auch die eigene Lieblingsmusik auswählen, zum Beispiel Heavy Metal.

Dass Prävention auch auf dem Lande sehr gut funktioniert, zeigte neben Schlotmann und Volz der Allgemeinpraktiker, Prothetiker und Implantologe Dr. Arndt Christian Höhne (Neunkirchen und Luxemburg). Seine zwei GBT-Lounges, speziell für die Prophylaxe nach dem GBT-Protokoll entwickelte Behandlungseinheiten, waren die ersten im Saarland und befinden sich in einer separaten Etage. Höhne ließ sie von seinen Mitarbeiterinnen gestalten, die auch in die übrigen Behandlungen ihrer Patienten eingebunden sind: „Sie sollen das Ergebnis sehen und stolz darauf sein.“ 

Überzeugen mit „Feenstaub“

Ebenso wie seine Patienten und Mitarbeiterinnen ist Höhne von Design, Ergonomie und Funktionalität der GBT Lounge Prophylaxe-Einheiten mit integrierten Airflow Prophylaxis Master Geräten begeistert: „Es ist kein Arztelement notwendig. Das vereinfacht die täglichen Hygienemaßnahmen und die Installation ist kinderleicht.“

Zehn Behandlungszimmer hat „Seasmile“, die Praxis für Kinder- und Jugendzahnheilkunde von Dr. Nina Zeitler, MSc. MSc., in Erlangen: „Prophylaxe ist unser Erfolgsrezept. Wir beginnen bei Kindern ab zirka drei Jahren mit GBT und ,Feenstaub’ (Airflow Plus Pulver), beim ersten Termin häufig mit nur einem Zahn. Das ist die Basis für eine lebenslange Mundgesundheit.“

Preisgestaltung und Positionierung

„Prophylaxe ist eine medizinisch notwendige Therapie. Und sie bedeutet ein passives Einkommen, für das Sie fortlaufend nur wenig selbst tun müssen.“  Die promovierte Steuerberaterin Ann-Kathrin Arp, MBA, (Preetz) empfiehlt deshalb, anstelle eines Nebenverdienstes auf echten wirtschaftlichen Erfolg zu setzen. „Trauen Sie sich, für Ihre individuelle Prophylaxe auch ein angemessenes Honorar zu kalkulieren. Das können je nach Aufwand und Beratungsumfang auch mehr als 200 Euro sein.“ Patienten sollten auf Zusatzversicherungen hingewiesen werden, die häufig einen großen Teil der Kosten übernehmen.
Es gibt immer weniger Praxen und die verbleibenden werden größer, dennoch sind aktuell noch 82 Prozent Einzelpraxen. Um von Patienten wahrgenommen zu werden, ist laut Dr. Thomas Sander, Professor für Praxisökonomie, eine klare Positionierung erforderlich: „Das Bild Ihrer Praxis entsteht im Kopf der Zielgruppe.“  Sander empfiehlt daher, die eigene Praxis so klar wie möglich als Marke zu positionieren. Wie sich dies mit Search Engine Advertising und Optimization unterstützen lässt, erläuterte Christof Sander, Sohn von Thomas Sander und Inhaber der Marketing-Agentur Sander Concept in Berlin und Bremerhaven. Zentral sei die Nutzbarkeit von Inhalten auf der Praxisseite und in sozialen Medien, Inhalte sollten interaktiv, relevant und unterhaltsam sein und regelmäßig erneuert werden.

GBT als Behandlungs-Standard

Bereits in der Antike definierte der Arzt und Philosoph Hippokrates Prävention als das höchste Ziel ärztlichen Handelns. Dr. Klaus-Dieter Bastendorf (Eislingen), Nestor der professionellen oralen Prophylaxe, beschrieb deren Weg bis zu den aktuellen biologischen Biofilm-Erkenntnissen. Der angefärbte Biofilm wird als Ursache oraler Erkrankungen zuerst mit Air-Flowing entfernt, dann erst erfolgt die Entfernung des Zahnsteins als mineralisiertem Biofilm. Dieser ist nicht ursächlich für orale Erkrankungen, sondern fördert nur die Anlagerung von Biofilm und erschwert damit die Mundhygiene. Als Weiterentwicklung der Axelsson-Systematik erläuterte Bastendorf die Guided Biofilm Therapy als patienten-individualisiertes, modulares und evidenzbasiertes Konzept.

Das seit 1981 verfügbare piezo-keramische Ultraschall-System Piezon ist laut Bastendorf in der aktuellen Version (PS No Pain) das einzige mit dynamischer Leistungsanpassung. Bei korrekter Anwendung arbeitet es mit minimaler Invasivität und ist fast schmerzfrei. Das ein Jahr später vorgestellte und seitdem kontinuierlich weiterentwickelte Airflow System, heute mit dem Max-Handstück und als Teil des Airflow Prophylaxis Master, ist das einzige System mit einem kontinuierlichen laminaren Pulverfluss. Air-Flowing als Methode der Wahl ist nach zahlreichen hochwertigen Studien besonders gewebeschonend, bei besserer Patientenakzeptanz und Effizienz. Das gilt im Vergleich zur konventionellen Zahnreinigung mit Pasten und Handinstrumenten – und in der supra- wie subgingivalen Anwendung. Polieren nutzlos

Eine perfekte Belagsentfernung bei festsitzender KFO-Behandlung ist für Bastendorf nur mit Air-Flowing erfolgreich durchführbar. Anfärben vor der Biofilm-Entfernung führt zudem nach aktueller klinischer Forschung zu signifikant besseren Ergebnissen, höherer Patientenzufriedenheit und spart Zeit. Der verbreiteten Annahme, dass „Polieren“ nach der Biofilm-Entfernung glattere Schmelz- oder Dentinoberflächen erzeuge, widersprach er auf der Basis von zwei Untersuchungen der Universität Freiburg. Auf den sehr harten Schmelzoberflächen (300 bis 400 Vickers-Grade), verändert demnach keine der üblichen Reinigungsmethoden die Rauigkeitswerte in klinisch relevanter Weise.

Die Parodontologie-Spezialistin Dr. Anne Kruse ergänzte in München eine zur Publikation eingereichte randomisierte Studie ihrer Arbeitsgruppe, die für Dentinoberflächen ebenfalls keine klinisch bedeutsame Wirksamkeit von Pastenanwendung nach dem Air-FLowing zeigt. Um den Effekt zu kontrollieren, wurden in beiden Gruppen vor der Rauigkeitsmessung mögliche Pastenreste mit einer Schallzahnbürste entfernt.

Leitlinien versus Erfahrung?

Nach einer Literatursichtung von Kruse ist die nicht-chirurgische Anwendung von Air-Flowing und Perioflow in der UPT ebenso effektiv wie Ultraschall- oder Handinstrumente, zugleich aber einfacher, zeiteffizienter und patientenfreundlicher. Dass bei der Entwicklung klinischer Leitlinien unter anderem die Patientenakzeptanz einfließen sollte, betonte der zukünftige Präsident der European Federation of Periodontology (EFP), Prof. Dr. Moritz Kebschull (Universität Birmingham, England) in seinem Vortrag. Wer klinische Studien beurteilt, sollte zudem den eigenen klinischen Verstand nicht außer Acht lassen.
Nach Auskunft von PD Dr. Philipp Sahrmann (Universität Basel) wurde im neu publizierten EFP-Konsensus zur Therapie von Mukositis und Periimplantitis für Air-Flowing kein signifikant besserer klinischer Nutzen gegenüber anderen etablierten Verfahren gefunden. Eine In-vitro-Studie von Sahrmanns Arbeitsgruppe zeigt aber, dass die Methode unter Verwendung des Perioflow-Handstücks mit zugehörigen Aufsätzen im Vergleich zu Hand- oder Ultraschall-Instrumenten die beste Reinigungswirkung hat, ohne die Implantatoberfläche zu verändern.

Nur das Beste – für Patient und Praxis

Die Guided Biofilm Therapy ist in aller Munde und heute der Gold-Standard für das klinische Prophylaxeprotokoll und eine präventive Therapie. Unter der kompetenten Moderation von Prof. Dr. Bettina Dannewitz (Weilburg und Universität Frankfurt) lieferte dafür auch der zweite GBT Summit überzeugende Argumente. Mit ihren Erfolgsgeschichten zeigten Praxisinhaber auf mitreißende Weise, wie sich die Methode für bestmögliche langfristige Zahngesundheit, hoch interessante Mehreinnahmen und mit viel Freude und Motivation für das ganze Team umsetzen lässt. Wer seine Patienten nach dem Stand der klinischen Erkenntnisse betreuen und zugleich die Praxis zukunftsfest machen will, hat mit der Guided Biofilm Therapy die besten Erfolgsaussichten.

Quelle: EMS Zahnmedizin Prävention und Prophylaxe Patientenkommunikation Team

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