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Ausgaben für Zahnarzt und Zahnersatz aber gestiegen – Kassen rutschen im 2. Quartal 2019 weiter ins Minus

Der Anteil der Ausgaben für die vertragszahnärztliche Versorgung in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) an den Gesamtausgaben beträgt zum 2. Quartal 2019 nur noch 5 Prozent, die Ausgaben für Zahnersatz machen 1 Prozent aus – damit liegt der Gesamtanteil für Zahnmedizin in der GKV nur noch bei 6 Prozent der Ausgaben. Das heißt aber nicht, dass auch die Ausgaben für zahnärztliche Behandlungen und Zahnersatz gesunken sind. Die anderen Ausgabenbereiche verzeichneten stärkere Zuwächse und bescherten den Krankenkassen für das 2. Quartal 2019 ein Minus.

Für die gesamte zahnärztliche Versorgung (inklusive Zahnersatz) und Zuzahlungen der Patienten stiegen die Aufwendungen vom 1. Halbjahr 2018 zum 1. Halbjahr 2019 um 264 Millionen Euro auf 7,561 Milliarden Euro. Davon entfielen 155 Millionen Euro auf die Behandlung und 105 Millionen Euro auf Zahnersatz.

Neue Gesetze erhöhen Ausgaben

Im gleichen Zeitraum stiegen allerdings die Ausgaben (inkl. Zuzahlungen) für die vertragsärztliche Versorgung um 811 Millionen Euro auf 22,881 Milliarden Euro, die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen um 1,125 Milliarden Euro auf 40,524 Milliarden Euro. Auch die Ausgaben für Arzneimittel und Heilmittel erhöhten sich deutlich. Hier werden, so das Bundesministerium für Gesundheit in der Analyse, Mehrausgaben aus dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz und Terminservice- und Versorgungsgesetz wirksam, die Anfang des Jahres beziehungsweise im Laufe des 2. Quartals in Kraft getreten sind.

Kassen in der Bilanz mit Defiziten

Für die Krankenkassen bedeutete dies fast durchweg ein Defizit, die AOKen verzeichneten ein Minus von 68 Millionen Euro, die Ersatzkassen sogar von 297 Millionen Euro. Allein die Knappschaft Bahn/See und die Landwirtschaftlichen Kassen konnten ein Plus verbuchen.

„Um ihre Rücklagen abzubauen, haben die gesetzlichen Krankenkassen im ersten Halbjahr 2019 mehr ausgegeben, als sie durch Beitragszahlungen eingenommen haben. Trotzdem liegen ihre Finanzreserven immer noch bei rund 20,8 Milliarden Euro. Das zeigt die aktuelle Krankenkassen-Statistik. Im Durchschnitt entspricht dies etwa einer Monatsausgabe und damit etwa dem Vierfachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve“, heißt es dazu in der aktuellen Meldung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zu den Ausgaben der GKV.

Insgesamt haben die gesetzlichen Krankenkassen bei einem Ausgabenvolumen von 125 Milliarden Euro im 1. Halbjahr 2019 ein leichtes Defizit von rund 544 Millionen Euro verbucht. Die Einnahmen der Krankenkassen sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent und die Ausgaben um 4,7 Prozent gestiegen, so das BMG.

Spahn will Abbau der Finanzreserven

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärte dazu: „Die gesetzlichen Krankenversicherungen stehen weiterhin gut da. Dabei helfen die gute Konjunktur und eine maßvolle Ausgabenpolitik. Die aktuellen Kassenzahlen zeigen in die richtige Richtung: Notwendige Leistungsverbesserungen kommen jetzt bei den Versicherten an. Und Krankenkassen mit übermäßig hohen Finanzreserven haben endlich begonnen, ihre Mitglieder über geringere Zusatzbeiträge zu entlasten.“

Einnahmen von rund 124,7 Milliarden Euro standen Ausgaben von rund 125,2 Milliarden Euro gegenüber. Damit sind die Gesamteinnahmen der Krankenkassen um 3,6 Prozent gestiegen. Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten verzeichneten bei einem Anstieg der Versichertenzahlen von rund 0,5 Prozent einen Zuwachs von 4,7 Prozent.

Die vollständige Aufbereitung der Ausgabenentwicklung ist auf der Internetseite des BMG nachzulesen.

Titelbild: Sergii Kuchugurnyi/Shutterstock.com
Reference: Quintessence News Politik

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