0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
3170 Views

Interdisziplinäres Behandlungskonzept erhält den Otsuka Team Award Nephrology+ 2023

Verleihung des Otsuka Team Award Nephrology+ im Rahmen der 15. Jahrestagung der DGfN 2022 in Berlin (von links): Prof. Dr. Josef M. Pfeilschifter, Vorsitzender der Jury, an das Gewinnerteam des Universitätsklinikums Leipzig, vertreten durch Dr. Deborah Kreher und PD Dr. Gerhard Schmalz. Dr. Regina Maria Dahl, Medical Lead Specialty Germany, vertrat die Otsuka Pharma GmbH

(c) Otsuka

In diesem Jahr wurde zum zweiten Mal der Otsuka Team Award Nephrology+ zur Förderung interdisziplinärer, multiprofessioneller Behandlungskonzepte nephrologisch erkrankter Patientinnen und Patienten in Höhe von 20.000 Euro auf der 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) in Berlin verliehen. Der Preis ging an das Team des Universitätsklinikums Leipzig für das Projekt „Interprofessionelle zahnmedizinische Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Nierenersatzverfahren – das Leipziger Konzept“.
Prof. Dr. Josef M. Pfeilschifter, Direktor des Instituts für Allgemeine Pharmakologie und Toxikologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main, und Vorsitzender der interdisziplinären Jury des Team Awards, überreichte am 6. Oktober 2023 den von der Otsuka Pharma GmbH gestifteten Preis in Berlin.

Zahn- und Mundgesundheit bei chronisch Nierenkranken

Der Award hat das Ziel, Teams für ihre innovativen, übergreifenden und interdisziplinären Ansätze in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit nephrologischen Erkrankungen zu fördern. Das Projekt aus Leipzig widmet sich dem Zusammenhang zwischen einer chronischen Nierenerkrankung und der Zahn- und Mundgesundheit. Insbesondere hat der patientenorientierte Ansatz überzeugt, der das bekannte Defizit der Therapietreue bei der Zahngesundheit aufgreift und eine zusätzliche Belastung der Betroffenen vermeidet, indem Diagnostik und Motivation zur Mundhygiene während der Dialyse stattfinden.

Multiprofessionelle Ansätze im Fokus

„Wir als Otsuka möchten mit dem Team Award Nephrology+ die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen in der Behandlung von nephrologisch erkrankten Patientinnen und Patienten fördern“, so Dr. Claudia Gutacker, Senior Medical Director DACH, Otsuka Pharma GmbH. „Das Gewinnerteam hat die Jury mit ihrem interdisziplinären Ansatz zur Verbesserung der Mundgesundheit von Patientinnen und Patienten mit Nierenersatztherapie überzeugt. Das Leipziger Konzept ist bereits im Klinikalltag erprobt und verknüpft ein innovatives Vorgehen mit einem hohen präventiven Nutzen.“

Diagnostik und Motivation während der Dialyse

Ziel des prämierten Projekts ist es, in der nephrologischen Gemeinschaft das Problembewusstsein für die Mundgesundheit bei Menschen mit Nierenersatztherapie zu wecken. Das Leipziger Konzept verknüpft erstmals Zahnmedizin und Nephrologie, indem klinische zahnmedizinische Untersuchung, Diagnostik sowie Motivation der Patientinnen und Patienten zur Mundhygiene und zahnmedizinischen Behandlung während der Dialyse erfolgen. Im Rahmen der Diagnostik wird zudem eine innovative non-invasive Kariesdiagnostik-Methode angeboten, die mit Hilfe der Messung von quantitativer lichtinduzierter Fluoreszenz (QLF) die Erkennung von Kariesaktivität und -ausprägung ermöglicht. „Das hat den Vorteil, dass wir den Patient:innen erst dann in den Mund gehen müssen, wenn sie wirklich behandelt werden müssen. Das Zahnfleisch von Dialysepatienten ist sehr empfindlich und anfällig für Entzündungen, die den ohnehin geschwächten Allgemeinzustand der Betroffenen verschlechtern können. Allerdings ist die Technik aktuell noch eine Zukunftsperspektive“, erklärt PD Dr. Gerhard Schmalz von der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des UKL, der die Arbeitsgruppe leitet.

Darüber hinaus ist eine patientenindividuelle Sensibilisierung und Motivation für Mundhygienemaßnahmen und zahnmedizinische Behandlung vorgesehen. Ausgangspunkt der Arbeitsgruppe um Schmalz war die Tatsache, dass Patient:innen mit Niereninsuffizienz häufiger Probleme mit Karies und Parodontitis haben. Das liegt zum einen daran, dass sie häufig unter extremer Mundtrockenheit leiden, erklärt Schmalz . „Dialyse-Patient:innen müssen auf ihren Flüssigkeitshaushalt achten. Der darf ein bestimmtes Maximum nicht überschreiten, weshalb es den Patient:innen oft an Speichel fehlt. Dieser Speichel aber schützt die Zähne, indem er sie reinigt und remineralisiert.“ Zum anderen kommt es bei Patient:innen mit Nierenversagen zu einer Verschiebung in der Wahrnehmung. „Aufgrund der Schwere ihrer Grunderkrankung sind sie sehr belastet und nehmen andere Erkrankungen, wie beispielsweise Karies, als weniger gravierend wahr.“ Darauf aufbauend findet die Entwicklung patientenindividueller Präventionsmaßnahmen in Absprache zwischen Zahnmedizin und Nephrologie statt. „Mit dem Leipziger Konzept konnten wir zeigen, dass einfache Interventionen zur Verbesserung der subjektiv empfundenen Lebensqualität bei Menschen mit chronischer Nierenerkrankung verhelfen können“.

Die Belastung der Patient:innen anzuerkennen, ist einer der Schlüssel des „Leipziger Konzepts“. „Die Menschen öffnen sich, wenn sie sich gesehen fühlen,“ sagt Arbeitsgruppenleiter Schmalz, „sind leichter zugänglich für Angebote wie das unsere.“ Im Kern sieht dieses vor, die Patient:innen während ihrer Dialyse im UKL zahnmedizinisch zu untersuchen und bei Bedarf auch zu behandeln. Dabei setzen Dr. Schmalz und Kolleg:innen unter anderem auf eine nicht-invasive Methode zur Kariesdiagnostik: Mithilfe einer speziellen Fototechnik stellen sie das Vorhandensein und das Ausmaß von Karies fest.
Gleichzeitig berücksichtigt das Leipziger Vorgehen die Patientenperspektive und das bekannte Defizit in der Therapietreue bei der Zahngesundheit. Indem zahnmedizinische Untersuchung und Motivation zur Mundhygiene während der Dialyse stattfinden, wird die Belastung durch zusätzliche Termine reduziert.

Bewerbung 2024

Auch im nächsten Jahr fördert Otsuka zukunftsweisende Projekte in der Nephrologie. Interessierte Teams können unter team-award@otsuka.de bis zum 31. August 2024 ihre Bewerbung einreichen, bestehend aus Motivationsschreiben, Zusammenfassung der wissenschaftlichen Unter-suchung oder Veröffentlichung, Lebenslauf und aktueller Publikationsliste. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetpräsenz von Otsuka.

Reference: Zahnmedizin Interdisziplinär Menschen Nachrichten

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
29. Apr 2024

Zahnverlust durch Unfall oder Krankheit?! Zahnimplantate leisten Abhilfe

DGMKG-Kampagne über Operationen zum Einsetzen von Zahnimplantaten
26. Apr 2024

Therapieoptionen bei Nichtanlage der lateralen Oberkieferschneidezähne

Orthodontischer Lückenschluss versus prothetische Versorgung – Patientenbeispiele und Diskussion
26. Apr 2024

IDS 2025: Positiver Zwischenstand und hohe Wiederbuchungsrate

Mehr als 1.000 Unternehmen haben ihre Teilnahme bereits bestätigt – zusätzliche Passage zur besseren Erreichbarkeit
25. Apr 2024

Die Diskussion: Impulspapier „Orale Medizin“

Diskussionsbeiträge und Statements zur Zukunft der Zahnmedizin – diskutieren Sie mit!
23. Apr 2024

Kann der Zahn gerettet werden?

Dresdener Patientenakademie lässt keine Fragen offen
22. Apr 2024

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler

Prof. Dr. Michael J. Noack zum Impulspapier „Orale Medizin – Die Zukunft der Zahnmedizin“
19. Apr 2024

Die autogene Zahntransplantation als therapeutisches Konzept

Vorteile sind der Knochen- und Weichgewebeerhalt vor allem bei Heranwachsenden
18. Apr 2024

Blutvergiftung: Das muss man über diese Diagnose wissen

Was gibt es nach einer frisch überstandenen Sepsis zu beachten?