Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 6/2023
GasteditorialSeiten: 381, Sprache: DeutschBrauer, Hans Ulrich / Hellmann, Daniel
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 6/2023
WissenschaftSeiten: 398-403, Sprache: DeutschBrauer, Hans Ulrich / Bartols, Andreas / Hellmann, Daniel / Dick, Michael
Ein professionstheoretischer DiskursDer Zahnarztberuf in Deutschland gehört zu den Professionen. Der Professionalisierungsprozess, also die Entwicklung von einem Beruf zu einer Profession, war im Jahr 1960 formal weitgehend abgeschlossen. Aufgrund von gesellschaftlichen Entwicklungen muss sich eine Profession jedoch immer wieder neu legitimieren. Für Professionen ergeben sich auf der einen Seite Privilegien, etwa eine große Berufsautonomie, auf der anderen Seite resultieren aus ihr ernstzunehmende Pflichten, etwa die Übernahme von Verantwortung oder die Pflicht zur Qualitätskontrolle. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob aus professionstheoretischer Perspektive abzuleiten ist, dass für die Zahnärzteschaft eine ethisch-moralische Verpflichtung zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin besteht und die Zahnärzteschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung gemäß den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) verpflichtet ist. Um dies in Erfahrung zu bringen, wird exemplarisch auf professionstheoretische Grundlagen sowie auf normative Texte der zahnärztlichen Standesorganisationen zurückgegriffen.
Schlagwörter: Berufskodex, Ethik, Gemeinwohlorientierung, Klimaschutz, Musterberufsordnung, nachhaltige Zahnmedizin, Profession, Sustainable Development Goals
Journal of Craniomandibular Function, 3/2023
EditorialSeiten: 179-181, Sprache: Englisch, DeutschHellmann, Daniel
Journal of Craniomandibular Function, 3/2023
Conference ReportSeiten: 275-280, Sprache: Englisch, DeutschHellmann, Daniel / Türp, Jens C.
Symposium anlässlich des 75. Geburtstags von Hans Jürgen SchindlerQZ - Quintessenz Zahntechnik, 11/2023
ErfahrungsberichtSeiten: 1058-1074, Sprache: DeutschSchunke, Stefan / Steubesand, Uta / Hellmann, Daniel / Micarelli, Costanza / Gintaute, Aiste
Derzeit gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, um eine schädelbezügliche Übertragung in den Artikulator zu vollziehen. Die Vielfalt dieser Angebote hat in den vergangenen Jahren zu einer Verunsicherung geführt, worin eventuell die jeweiligen Vor- und Nachteile oder Schwachstellen der einzelnen Verfahren liegen könnten. Dieser Beitrag ist aus praktischen Erfahrungen im Alltag entstanden. Es soll dargestellt werden, ob die vermeintliche Leistungsfähigkeit schädelbezüglicher Systeme noch „state of the art“ ist.
Schlagwörter: funktionelle Referenz, ästhetische Referenz, dentofaziale Analyse, Ästhetikebene, mobile Tischebene
Quintessenz Zahnmedizin, 5/2022
Zahnheilkunde interdisziplinärSeiten: 442-446, Sprache: DeutschHellmann, Daniel / Hugger, Alfons / Schindler, Hans J.
In der Zahnmedizin und Zahntechnik werden üblicherweise Okklusionskonzepte angewendet, die erdachte Ordnungsprinzipien mit therapeutischer Zielsetzung darstellen. Sie unterscheiden sich in der Regel deutlich von der Gestalt natürlicher Okklusionsbeziehungen. Daher erscheint es ratsam, bei der Notwendigkeit der Rekonstruktion von okklusalen Kontaktflächen bei funktionsgesunden Patienten das bereits adaptierte Okklusionskonzept des Restgebisses sowie den adaptierten Funktionsraum des Unterkiefers zu übernehmen. Es ist nicht die Perfektion der zahntechnischen Ausführung von okklusalen Rekonstruktionskonzepten, die den Schlüssel zu einer gelungenen prothetischen Versorgung darstellt, sondern die enorme Adaptationsfähigkeit des stomatognathen Systems, die jedoch bei einzelnen jüngeren und vielen älteren Patienten eingeschränkt sein kann.
Manuskripteingang: 14.02.2022, Manuskriptannahme: 03.03.2022
Schlagwörter: Okklusion, Okklusionskonzepte, Rehabilitation, Funktionsraum, Interkuspidation
Journal of Craniomandibular Function, 3/2022
Case ReportSeiten: 239-260, Sprache: Englisch, DeutschSchunke, Stefan / Steubesand, Uta / Hellmann, Daniel / Micarelli, Costanza / Gintaute, Aiste
Wenn wir im Artikulator montierte Modelle vor uns haben, sollte dies die klinische Situation des Patienten möglichst genau wiedergeben. Je präziser die Übereinstimmung, desto weniger Probleme sind später in funktioneller wie auch in ästhetischer Hinsicht zu erwarten. Derzeit gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten auf dem dentalen Markt, um eine schädelbezügliche Übertragung in den Artikulator zu vollziehen. Gängige Methoden der Montage sind: Mittelwertig (Bonwill), mithilfe arbiträrer oder lokalisierter Achsen, ästhetische Montage, anhand von Registraten, digitale Verfahren. Innerhalb dieser Gruppen lassen sich noch einmal verschiedene Systeme finden. Die Vielfalt dieser Angebote hat in den vergangenen Jahren zu einer Verunsicherung geführt, worin eventuell die jeweiligen Vor- und Nachteile oder Schwachstellen der einzelnen Verfahren liegen könnten. Es kommen ebenfalls Fragen nach der Sinnhaftigkeit der Anwendung in Bezug auf das Zeit- und Kostenmanagement und der zu erzielenden Verbesserung der funktionellen und ästhetischen Qualität des Endergebnisses auf. Was ist etabliert, fundiert oder gar wissenschaftlich abgeklärt?Gerne werden „neuere“, aktuellere Systeme ausprobiert und es wird versucht, die „Vorteile“ der verschiedenen Systeme miteinander zu verknüpfen – eine Kritik an althergebrachten und tradierten Systemen wird laut. Dieser Beitrag ist aus praktischen Erfahrungen im Alltag entstanden. Es soll dargestellt werden, ob die vermeintliche Leistungsfähigkeit schädelbezüglicher Systeme noch „state of the art“ ist. Können schädelbezügliche Montagen tatsächlich die Anatomie von Milliarden von Patienten wiederspiegeln? Kann ein einziges System alle diese Gegebenheiten darstellen? Diesen und weiteren Fragen soll in diesem Artikel auf den Grund gegangen werden. Nicht theoretisch wissenschaftlich, sondern anhand der etablierten Verfahrensweisen im Dentallabor. Denn da kommen die Restaurationen für unsere Patienten schlussendlich her und nicht aus dem Lehrbuch.
Schlagwörter: funktionelle Referenz, ästhetische Referenz, dentofaziale Analyse, Ästhetikebene, mobile Tischebene
Quintessenz Zahnmedizin, 11/2022
ImplantologieSeiten: 1028-1036, Sprache: DeutschPrechtl, Christopher / Hellmann, Daniel / Brauer, Hans Ulrich
Der Erhalt der ursprünglichen Gewebearchitektur in der ästhetischen Zone ist eine zentrale Herausforderung in der modernen zahnärztlichen Implantologie. Wenn die Voraussetzungen für eine Sofortimplantation mit einer prothetischen Sofortversorgung gegeben sind, ist dies ein möglicher Weg, die ursprüngliche Morphologie der Hart- und Weichgewebe weitgehend zu erhalten. Der vorliegende Beitrag definiert die Begriffe Sofortimplantation, Sofortversorgung sowie Sofortbelastung und illustriert einen klinischen Fall, bei dem nach Fraktur eines Frontzahns eine Sofortimplantation mit provisorischer Sofortversorgung realisiert werden konnte.
Manuskripteingang: 20.05.2022, Manuskriptannahme: 07.07.2022
Schlagwörter: Ästhetische Zone, Emergenzprofil, Sofortimplantation, provisorische Sofortversorgung, Sofortbelastung
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 1/2021
WissenschaftDOI: 10.3238/dzz.2021.0005Seiten: 49, Sprache: DeutschHellmann, Daniel / Schindler, Hans J.
Einleitung: In der zahnärztlichen Praxis, aber auch in der Physio-, Schmerz- und Psychotherapie, stellen sich immer wieder Patienten vor, die über störende und als unangenehm empfundene Zahnkontakte klagen, welche klinisch weder als Fehlkontakte objektivierbar sind noch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen (beispielsweise des Parodonts, der Pulpa, der Kaumuskulatur oder der Kiefergelenke) stehen. Nicht selten erleben die Patienten diese empfundenen okklusalen Störungen als dauerhafte Einschränkung ihres oralen oder auch ganzkörperlichen Wohlbefindens. Begleitend bestehen häufig psychologische Belastungen. In den beschriebenen Fällen handelt es sich häufig um Patienten, die an einer okklusalen Dysästhesie (OD) leiden, wobei eine differenzialdiagnostische Abgrenzung zu einer Okklusopathie in jedem Fall geboten ist.
Methoden: Im vorliegenden Beitrag werden alltagsrelevante klinische Aspekte der okklusalen Dysästhesie auf der Basis der aktuellen AWMF-Leitlinie "Okklusale Dysästhesie – Diagnostik und Management" sowie anhand von Fallbeispielen erläutert. Als ätiologische Faktoren einer OD werden psychologische Faktoren, Neuroplastizität und Phantomphänomene sowie eine Veränderung der propriozeptiven Reizübertragung und Wahrnehmung diskutiert, wobei die genauen Zusammenhänge bisher wenig erforscht und verstanden sind. Eine invasive okklusale Therapie erscheint nicht empfehlenswert. Die Anwendung oraler Schienen wird in der Literatur ebenfalls kritisch diskutiert. Eine Informationstherapie mit dem Ziel der Aufklärung und Defokussierung ist eine empfehlenswerte Maßnahme. Kognitives Verhaltenstraining, eine fachärztliche Behandlung eventueller komorbider psychischer Begleitfaktoren, eine Pharmakotherapie sowie die Verordnung von körperlicher Aktivität sind weitere therapeutische Möglichkeiten.
Schlussfolgerung: Trotz fachgerechter Therapie stellt sich jedoch häufig kein Erfolg für die betroffenen Patienten ein.
Schlagwörter: Okklusion, Okklusionsstörung, Okklusopathie, falscher Biss, okklusale Dysästhesie, verlorener Biss
DZZ International, 1/2021
Open Access Online OnlyOriginal ArticlesDOI: 10.3238/dzz-int.2021.0005Seiten: 40, Sprache: EnglischHellmann, Daniel / Schindler, Hans J.
Introduction: Patients complaining of uncomfortable and unpleasant tooth contacts are encountered in the dental practice time and time again, as well as in the fields of physiotherapy, pain therapy, and psychotherapy. These tooth contacts are neither clinically identifiable as premature contacts nor associated with other disorders (e.g., of the periodontal tissues, dental pulp, masticatory muscles, or temporomandibular joint). It is not uncommon for patients to experience this perceived occlusal discomfort as a constant impairment of their oral or physical well-being. This is often accompanied by psychosocial problems. The cases discussed in this article often concern patients suffering from occlusal dysesthesia (OD), although a differential diagnosis must always be carried out to distinguish OD from occlusal disease.
Methods: This article presents clinical features of occlusal dysesthesia that are relevant to everyday practice. These features are explained based on the current guideline "Occlusal Dysesthesia – Diagnostics and Management" published by the Association of the Scientific Medical Societies in Germany (AWMF) and by means of case examples. Psychopathological factors, neuro-plasticity, phantom phenomena, and changes to the transmission of proprioceptive stimuli and perception have been discussed as etiological factors of OD; however, the exact connections have not yet been extensively researched or fully understood. Invasive occlusal therapy is not advisable. The use of dental splints is also a controversial topic of discussion in the literature. Patient counselling and education about the nature of OD ("information therapy") that aims to explain and defocus is a recommended measure. Other therapeutic alternatives include cognitive behavioral therapy, specialist medical treatment of possible comorbid psychological factors, pharmacotherapy, and the prescription of physical activity.
Conclusion: Despite professional therapy, treatment of affected patients is often unsuccessful.
Schlagwörter: false bite, lost bite, occlusal discomfort, occlusal disease, occlusal dysesthesia, occlusion